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MERCENARY: The Hours That Remain

Der lang erwartete Nachfolger des erfolgreichen 2004er Albums “11 Dreams”!

Das 2004er Album “11 Dreams” von MERCENARY hatte mich damals doch ziemlich umgeblasen, da sich die Dänen in einer für mich zu dieser Zeit etwas ausgelutschten Stilrichtung doch tatsächlich eine eigene Nische schaffen konnten. Was einen von Bands wie SOILWORK, IN FLAMES und Konsorten abhob, war einfach die Tatsache, dass bei MERCENARY mit Mikkel Sandagar ein “richtiger” Sänger seinen Dienst tat und die Band zwar musikalisch mit dem angesagten Melo-Death kokettierte, aber eben nur vereinzelt Growls einsetzte, ausgefeiltere Melodien bieten konnte und das Songwriting wesentlich abwechslungsreicher gestaltete. Bekanntermaßen schlug “11 Dreams” ein wie eine (zumindest kleine) Bombe, die Band spielte sich auf allen Bühnen den Arsch ab und präsentiert uns nun mit “The Hours That Remain” den lang erwarteten Nachfolger.

Was bereits beim ersten Durchlauf auffällt ist, dass die Eigenständigkeit im Vergleich zum Vorgänger etwas abgenommen hat, vor allem im Gitarrenbereich werden meiner Ansicht nach wesentlich weniger Akzente gesetzt. Die einzelnen Riffs scheinen dem Gesang oft etwas arg untergeordnet, außerdem kommen die für´s Genre typischen Stakkato-Riffs sehr oft zum Einsatz. Insgesamt hinterlässt “The Hours That Remain” dadurch einen etwas glattgebügelteren Eindruck, der melodische Aspekt kommt im Gegenzug aber natürlich noch deutlicher zum Tragen als seither. Insgesamt fehlt mir etwas der Aha-Effekt, wie ich ihn beim letzten Album erleben durfte, natürlich kann man aber auch von keiner Band erwarten, sich alle zwei Jahre neu zu erfinden.

Geht man dann letztendlich etwas unvoreingenommener an die ganze Sache ran, stellt man fest, dass MERCENARY keineswegs abgebaut haben, eben nur etwas vorhersehbarer agieren – das Gespür für kleine, wenn auch größtenteils überlange Hits ist aber nach wie vor vorhanden. Stücke wie der Opener “Redefine Me”, das sehr eindringliche “My World Is Ending” oder auch “Lost Reality” und “My Secret Window” setzen sich jedenfalls sofort im Ohr fest und besitzen die nötigen Widerhaken-Melodien, um dort auch kleben zu bleiben. Hervorheben möchte ich auch noch das abschließende Titelstück “The Hours That Remain”, auf welchem MERCENARY nochmals alle Register ziehen und wirklich wunderschöne Melodien hervorzaubern, sollte man gehört haben!
Ob das neue Album nun dem letzten überlegen ist oder nicht, darüber lässt sich streiten. Ich persönlich würde “11 Dreams” knapp den Vorzug geben, trotzdem ist “The Hours That Remain” natürlich alles andere als eine Fehlinvestition und wird alten und neuen Fans viele schöne Stunden bereiten.

Der limitierten Auflage von “The Hours That Remain” soll laut Label übrigens eine 120-minütige Bonus DVD mit einem Making Of und diversen Liveaufnahmen beiliegen. Das nennt man dann wohl value for money, eine Sache die von mir aus gerne Schule machen könnte.

Veröffentlichungstermin: 19.08.2006

Spielzeit: 62:19 Min.

Line-Up:
Mikkel Sandager – vocals
Rene Pedersen – vocals, bass
Martin Buus – guitar
Jakob Molbjerg – guitar
Morten Sandager – keyboards, backing vocals
Mike Park – drums

Produziert von Jacob Hansen
Label: Century Media

Homepage: http://www.mercenary.dk

Email: info@mercenary.dk

Tracklist:
1. Redefine Me
2. Year Of The Plague
3. World Is Ending
4. The Eternal Instant
5. Lost Reality
6. Soul Decision
7. Simplicity Demand
8. Obscure Indiscretion
9. My Secret Window
10. The Hours That Remain

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