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DAS METAL-UTENSIL DES MONATS: Der Schopf des Metallers …

Viele meinen, die wichtigsten Utensilien des Metallers seien Gitarre, die 1.000 wichtigsten Alben der Metal-Geschichte, das Zelt für obligatorische Festivalbesuche, das Auto mit HiFi-Surround-System und die Kollektion der hundert wichtigsten Band-Shirts. Das alles ist aber nebensächlich, denn seien wir mal offen und ehrlich: Das Markenzeichen aller Metaller ist nach wie vor die Matte. Unter einem Meter Schopf werden die Träger als relative Neueinsteiger gesehen, die eben nicht bereits unter dem Weihnachtsbaum mit Pampers, Trommel und Rassel bewaffnet “Raining Blood” zum Besten gaben. Erst beim Anblick eines kurzhaarigen Menschen wird einem die Unverträglichkeit des Headbangens mit dem allgemeinen gesundheitlichen Wohlbefinden bewusst. Ästhetisch und anmutend wirkt es erst ab einer Haarlänge von 50 cm (empirischer Wert). Falls es dem männlichen Metaller mit dem adäquaten Schopf nicht so recht glücken will, erfolgen meist fadenscheinige Rechtfertigungen nach dem Motto: “Ja und, dann hab ich halt zuviel Testosteron!” (ja, genau…). Doch wenn Frauen mal ehrlich sind, ist zumeist eine sehr einheitliche Reaktion gegenüber den langhaarigen männlichen Metallkollegen zu erkennen: Purer Neid.

Viele meinen, die wichtigsten Utensilien des Metallers seien Gitarre, die 1.000 wichtigsten Alben der Metal-Geschichte, das Zelt für obligatorische Festivalbesuche, das Auto mit HiFi-Surround-System und die Kollektion der hundert wichtigsten Band-Shirts.



Das alles ist aber nebensächlich, denn seien wir mal offen und ehrlich: Das Markenzeichen aller Metaller ist nach wie vor die Matte. Unter einem Meter Schopf werden die Träger als relative Neueinsteiger gesehen, die eben nicht bereits unter dem Weihnachtsbaum mit Pampers, Trommel und Rassel bewaffnet “Raining Blood” zum Besten gaben. Erst beim Anblick eines kurzhaarigen Menschen wird einem die Unverträglichkeit des Headbangens mit dem allgemeinen gesundheitlichen Wohlbefinden bewusst. Ästhetisch und anmutend wirkt es erst ab einer Haarlänge von 50 cm (empirischer Wert). Falls es dem männlichen Metaller mit dem adäquaten Schopf nicht so recht glücken will, erfolgen meist fadenscheinige Rechtfertigungen nach dem Motto: “Ja und, dann hab ich halt zuviel Testosteron!” (ja, genau…). Doch wenn Frauen mal ehrlich sind, ist zumeist eine sehr einheitliche Reaktion gegenüber den langhaarigen männlichen Metallkollegen zu erkennen: Purer Neid.

Erster Schauplatz: Das traute Heim eines guten Kumpels. Gemeinsames Premiere-Gucken ist angesagt, um den letzten Auftritten des 1. FC Köln in der 1. Bundesliga zu huldigen. Anzahl der Männer: 6, Anzahl der Frauen: 3. Spielende. Der Herrscher über Fernseher und DVD-Anlage verkündet, die restlichen Stunden des gemeinsamen Trauerns über erneute Niederlage und endgültigen Abstieg mit der Vorführung seiner zwei neuesten DVD-Errungenschaften zu begehen. Gespanntes Starren auf den Fernseher. Eine Art Dokumentation über eine spanische Band. Interessierte Blicke der männlichen Anwesenden, und beim Erklingen der ersten Stücke Fachsimpeln über Inspirationen, die für Entstehen dieser Band verantwortlich waren. Plötzlich interessiertes Aufrichten der zwei verbleibenden weiblichen Personen (nicht der Gemeinde der Metal-Jünger zugehörig). “Wer´s ´n das? ” Erstaunte Blicke der Y-Chromosom-Träger. “Der Sänger halt” … “Ah ha” … Stille … “Die Matte ist ja echt eine Unverschämtheit” … Die zum starken Geschlecht zugehörigen Anwesenden blicken überrascht auf den Bildschirm, als wären sie just in diesem Moment mit etwas ihnen völlig Unbekanntem konfrontiert worden. Die verachtenden Blicke der Frauen auf Bildschirm und sodann in den Raum hinterlassen noch mehr Zweifel bei der geballten Männlichkeit. “Gibt es eigentlich Fremdhaartransplantationen?” … “Ähm … tja … weiß nicht” (Eine der Fragen, bei denen man von Männern nie eine qualifizierte Antwort erwarten sollte). Nach letzterer Äußerung entscheide ich mich, unter der FC-Wolldecke hervorzukriechen und mein im Stoffgeißbock versunkenes Gesicht auf meine beiden Geschlechtsgenossinnen zu richten, die mit leicht gesenktem Haupt und zusammengekniffenen, eiskalten Augen den Fernseher anstarren … den Blick auf das Objekt des gemeinsamen Hasses gerichtet … wie gut, dass Spanien doch ein Stück von Deutschland weg ist …

Ein Konzertbesuch: Natürlich steht man als kleine Frau (auch 1,75 m helfen da nicht viel) vor drei 2-Meter-Typen mit Wallemähnen (siehe auch: “Der Konzertdepp“). Ausweichmöglichkeiten gibt es nicht, und bereits einige Zeit vor Beginn des Konzertes weiß man, was einen erwartet: die ungepflegten Talgschleudern werden einem spätestens ab dem dritten Stück mitten ins Gesicht gepfeffert. Anstatt der Band auf der Bühne seine Aufmerksamkeit zu schenken, bleibt einem eigentlich nur das lustige Shampooraten per Dufttest: wann hat der Typ vor einem das letzte Mal die Haare gewaschen, und war es L´Oreal, Gliss, oder doch die ALDI-Marke, die den edlen Schopf des Metallers reinigen und pflegen durfte. Nach dem sechsten Stück wird einem dann klar, dass zwei der drei männlichen Grazien ihre Haare seit geraumer Zeit nicht mehr mit diversen Kosmetikprodukten in Berührung gebracht haben dürften, die Frisur aber trotzdem sitzt … und nach zweistündigem Bangen nicht einmal Knoten in den Haaren zu entdecken sind … das Leben ist ungerecht …

Szenenwechsel: Ein örtlicher Drogeriemarkt. Frau deckt sich mit den neuesten Errungenschaften der Haarforschung ein: Spliss-Fluids, Monatskurpackungen, Kurpackungen für zwei- bis dreimalige Anwendung pro Woche, Shampoo mit Kräuterzusatz, extra-milde Pflegespülung für langes, glattes Haar, und der Haarfestiger für Extra-Volumen darf auch nicht fehlen. Plötzlich eine Stimme von der Seite: “Sach ma, benutzt du das wirklich alles?” Ein Blick zur Seite enthüllt die sich äußernde Person als männliches Objekt um die Mitte 20, dem Outfit nach ein Anhänger der etwas lauteren Musik … und mit Haaren bis zum … jedenfalls länger, als es Typen erlaubt sein sollte. “Ne, aber ich hab keine Pflanzen, und irgendwas muss ich ja auf die Fensterbank stellen … “. “Aber mal ehrlich, damit machen sich Frauen die Haare echt kaputt … ” (der langsam aufsteigende Groll verursacht bereits eine partielle Änderung der Gesichtsfarbe und lässt die Enden der ach-so-kaputten Haare langsam aufrecht stehen) … “Ach, ja? Womit pflegst du denn deine Haare? ” … “Äh, pflegen? Ich wasche meine Haare einmal die Woche … mit Shampoo … das reicht doch … “. Klar, sicher reicht das. Ein erneutes Aufeinandertreffen an der Kasse bringt dann eine (fast sichere) Erkenntnis, dass der Typ nicht einmal kaputte Haare hat. (Das Zerren in eine Ecke, um den ultimativen Splisstest zu machen, wäre an einem Samstagvormittag mitten in einem Kölner Laden etwas zu auffällig gewesen). “Aber diese Haarkuren bringen echt nichts … bis dann” … (ja, du kannst mich auch mal) …

All dies lässt sich zusammenfassen zu den 5 ultimativen Tipps: Haarpflege für Metaller:

1. Meide sämtliche Haarkuren; die beste und nahrhafteste Essenz für deine Kopfhaut ist der Staub vom Wacken-Festival-Gelände.

2. Einzig weitere von der Metal-Friseur-Innung zugelassene Pflegesubstanz – neben dem ALDI-Shampoo – ist auf Konzerten herumspritzendes Bier (Marke variiert nach Region).

3. Mehr als einmal pro Woche Haarewaschen ist UNTRUE.

4. Zum True-Black-Metaller-Schwarzfärben der Matte niemals schonende Produkte von L´Oreal oder gar Henna verwenden, sondern immer die volle Chemie-Kante (Chemical Warfare).

5. Regelmäßiges Nachschneiden des Schopfes durch einen (ausgebildeten!!!) Friseur ist verpönt – du bist Metaller, du hast keinen Spliss; falls sich doch das eine oder andere gespaltene Haar in deinem Schopfe auftun sollte, erledigen das deine Kumpels an einem Freitagabend in der örtlichen Metalkneipe mit einem Feuerzeug…

Titelgrafik: Uwe

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