COUNT DE NOCTE wurden 1992 gegründet, unter diesem Namen ist die finnische Formation jedoch erst seit 1994 aktiv. Nach zwei Demos, einer EP und dem Full Length-Werk Carpe Noctem erschien 2005 das zweite Album Luctisonus Dolor, welches bereits anno 2003 aufgenommen wurde. Als Marschrichtung haben sich die Finnen sehr melodiösen Schwarzmetall ausgesucht, der mit einer großen Portion Keyboards angereichert wird. Wirklich rauh ist die ganze Geschichte nicht, was sich auch in der glatten, etwas drucklosen Produktion widerspiegelt, die noch dazu mit reichlich künstlich klingenden Triggerdrums aufwartet.
Musikalisch wandeln COUNT DE NOCTE auf Pfaden, welche wohl schon wie die Autobahn aussehen, weil so viele Bands sie bereist haben. Mit süßen Keyboards bewaffnet versuchen die Finnen, wahlweise die frühen Zeiten von CATAMENIA, SEAR BLISS, CRADLE OF FILTH oder OCTINOMOS aufleben zu lassen – und scheitern. Zu viel Kitsch ist hier am Werk, nicht nur in The Proximity Of The End und For My Fleshed Angel hat man das Gefühl, dass Keyboarder und Gitarrist eigentlich lieber Melodic Metal machen würden. Doch das nötige Gespür für starke Melodien haben COUNT DE NOCTE irgendwie auch nicht – und so muss Luctisonus Dolor ohne gute Songs und ohne Akzente auskommen.
So ist diesem Werk denn auch eine geringe Haltbarkeit zu attestieren. Klar, grobe Schnitzer leisten sich COUNT DE NOCTE nicht – aber derart nette Keyboard-Schwarzmetall-Durchschnittskost hat einfach keine bleibenden Reize zu bieten, auch wenn Finnland als Herkunftsland deklariert wird.
Veröffentlichungstermin: 2005
Spielzeit: 40:43 Min.
Line-Up:
A. Ahonen: Bass
J. Korsumäki: Gitarre, Keyboard
J. Hohtari: Drums
T. Nieminen: Vocals
W. Saurén: Gitarre
Label: Mad Lion Records
Homepage: http://www.countdenocte.com
Tracklist:
1. WaRomance
2. The Proximity Of The End
3. The Mirror And Phobic Sanity
4. Siivetön Suojelusenkeli
5. While My Heart Burns To Dust
6. From The Hope Towards
7. Vertical Horizon
8. For My Fleshed Angel
9. Luctisonus Dolor