Langsam hab’ ich das Gefühl, ich werde unglaubwürdig, aber ich hab schon wieder eine CD zum Abfeiern (und die nächsten CDs, die ich so zu besprechen habe, sind ebenso hochwertig)! DARK AT DAWN aus Deutschland haben bereits 1995 eine Mini-CD als Eigenproduktion veröffentlicht, die im Underground für wahre Entzückung sorgte. Besonders fiel die Band mit ihrer Mischung aus traditionellem Heavy Metal und modernerem Dark Metal (ich hab mir von ein paar Leuten auch sagen lassen, dass das neue Album durchaus Erinnerungen an FIELDS OF THE NEPHILIM weckt) auf, und durch ihr Gespür für schwere, mächtige und vor allem ehrliche Songs.
1999 hat sich die Musik von DARK AT DAWN nicht sehr geändert und lustigerweise liegt die Band mit ihrer Musik inzwischen voll im Trend. Zwar klangen die Songs vor vier Jahren noch ein ganzes Stück getragener und roher, dies wurde jedoch durch eine gehörige Portion Power ausgeglichen, die so auf der Mini noch nicht zum Tragen kam. Besonders bei den neu aufgenommenen Songs “The Voice of the Gods”, “Legends” und “Empty” kann man die Weiterentwicklung der Band erkennen, wobei die bessere Produktion natürlich auch eine wichtige Rolle spielt, dass die Songs etwas mehr Pfeffer haben.
Sänger Thorsten Kohlrausch spielt bei DARK AT DAWN eine zentrale Rolle
Außer diesen drei “Wiederveröffentlichungen” hat das neue Album neun Eigenkompositionen und eine Coverversion zu bieten, die allesamt auf einem sehr hohen Level stehen.
Ein paar Songs stechen jedoch besonders hervor und das wäre zum einen gleich mal der Titelsong “Baneful Skies”. Schon hier kann man erkennen, welch wichtige Rolle Sänger Thorsten Kohlrausch in dieser Band spielt. Mit seinen mächtigen Vocals, die mich immer wieder an den alten SENTENCED-Fronter Taneli Jarva erinnern, macht er diesen Song bereits zum ersten Höhepunkt des Albums. Absoluter Hit!
“Baneful Skies” bietet auch bombastische Metal-Balladen
“On the darkest Day” dürfte dann auch jeden True-Metaller zufrieden stellen, während gewisse Gothic-Metal-Einflüsse bei “Silva Mea” oder “Thorn of A Rose” nicht überhörbar sind und das liegt nicht nur am Einsatz von Gastsängerin Judith Stüber.
Bei “Dragon Tears” hat die Band ihre Instrumente gegen Piano, Streicher und Pauken eingetauscht, um eine düstere, bombastische Metal-Ballade zu erschaffen, die ich durchaus auch mit MANOWAR-Epen wie “Hector’s Final Hour” oder “Master of the Wind” vergleichen würde (und da es hier ja genug Leute gibt, die sich die Auflösung von MANOWAR zum Nikolaus wünschen: Das war als Kompliment gedacht!)
DARK AT DAWN könnte mit “Baneful Skies” der Durchbruch gelingen
Und dann wäre da noch zum Schluss eine Coverversion eines Songs, der wohl schon lange darauf gewartet hat, von einer Metal-Band gecovert zu werden: Chris DeBurghs “Don’t pay the Ferryman”. Gerade bei diesem Song kommen mir erneut die Finnen SENTENCED in den Sinn, von denen sich das Cover sicher ähnlich angehört hätte. Das Ding ist wirklich klasse gelungen und macht sowas von Laune!
Erfreulich ist es, dass die Band mit IRON GLORY Records inzwischen ein Label gefunden hat, erwartete ich bei meiner Bestellung der CD doch eigentlich erneut ein Eigenproduktionsalbum. Bin mal gespannt, wie gut es das Label versteht, diese Band zu vermarkten, denn ich könnte mir vorstellen, dass DARK AT DAWN mit “Baneful Skies” ein ziemlicher Durchbruch gelingen könnte.
Spielzeit: 48:26 Min.
Line-Up:
Torsten Sauerbrey – drums
Florian Schröder – lead & rythm guitar
Thorsten Kohlrausch – vocals
Matthias Majkowski – rythm & lead duitar
Michael Lowin – bass
Produziert von Oliver Philips & Christian Moos
Label: Iron Glory Records
Hompage: http://www.dark-at-dawn.de
Email-Adresse der Band: info@dark-at-dawn.de
DARK AT DAWN “Baneful Skies” Tracklist
1. Within the Light
2. Baneful Skies
3. Silva Mea
4. The Voice of the Gods
5. On the darkest Day
6. Thorn of a Rose
7. Dragon Tears
8. At the Night’s plutonian Shore
9. Don’t pay the Ferryman
10. The Throne of Tenebra
11. XI
12. Empty
13. Legends