Kennt ihr das, ihr steht da, gähnt oder habt auf Grund eines Alkoholproblems den Mund soweit offen, dass sich der Muskel im Unterkiefer verkrampf und man den Mund nicht mehr zukriegt. Das einzige was man dann noch sagen kann sind unverständliche Laute wie: A Ahahnahajawa! Bei mir hingegen musste sich der Unterkiefer nicht erst verkrampfen, der war auch so schon offen, ich konnte ihn eh nicht mehr schließen.
Und warum steht dem Käpt´n der Mund offen? Weil dies hier das heftigste und destruktivste Grind-Geprügel ist, das mir seit langer, ganz langer Zeit zu Ohren kam. Das Debüt-Album von dem amerikanischen Quartett kann man eher weniger mit anderen Bands denn mit Maschinengewehren oder fünf gleichzeitig explodierenden Atombomben vergleichen. Old Schoolig geht es hier zur Sache, fiese Riffs, in denen nicht immer Struktur zu erkennen ist werden hier unbarmherzig auf die Menschheit losgelassen. Dazu ein Drumcomputer, der super dazu passt und sowas von losprügelt, dass Live-Vorhaben der Band eigentlich sinnlos erscheinen dürften. So dermaßen schnell und intensiv kann fast kein Drummer spielen. Vergessen werden dürfen auch nicht die zwei Sänger, die sich ihre Lungen blutig kreischen, bzw. brüllen, dass es einen wahre Freude ist. Hört euch nur mal Unwashed Cock an und ihr wisst wovon ich rede.
Abwechslungsreichtum ist Trumpf auf Frozen Corpse Stuffed with Dope, die Songs sind meist nicht länger als 30 Sekunden, neben dem Geprügel gibt es oftmals flotten und hier und da auch Midtempo-Groove zu hören, selten auch ein Death Metal-Riff und coole Samples. Bestes Beispiel ist das Phone-Core Stück Machinegun auf dem Killjoy (NECROPHAGIA) ein paar liebliche Gastgesänge zum Besten gibt. Ebenso haben sich als mehr oder weniger Illustre Gäste, wie CEPHALIC CARNAGEs Lenzig, Pete von BENUMB und Grindgott Dan Lilker (BRUTAL TRUTH, S.O.D., ANTHRAX, NUCLEAR ASSAULT), der durch sein geistreiches Hang the Pope mehr als nur glänzt, auf ein paar Grindrunden eingeladen.
Die Lyrics auf diesem Album sind entweder nur leicht zynisch geraten, oder die Typen vertreten tatsächlich eine solche Einstellung wie sie in den Texten manifestiert werden. Das gäbe, bei Songs wie Grandmother with AIDS und homophoben Tendenzen deutliche Abzüge in der B-Note. Außerdem ist mit Hungry Homeless Handjob ein garstiger Techno-Song drauf, den es nun wirklich nicht gebraucht hätte.
Dennoch fälle ich hiermit ein eindeutiges Urteil: GRINDCORE, FOR EVER!
Spielzeit: 33:22 Min.
Line-Up:
Scott Hull – Guitar, Programming, Vocals
Richard Johnson – Bass, Vocals
Carl Schultz – Vocals
J. Randall – Vocals, Samples
Label: Relapse Records
Homepage: http://www.relapse.com
Email: godproduct@hotmail.com
Tracklist:
1. Engineering a Pill Frenzy
2. Bityh´s Handbag Full of Money
3. Unwashed Cock
4. Kill Theme for American Apeshit
5. Built to Grind
6. Crap Cannon
7. Razor Blades Under the Dashboard
8. Repercussions in the Life of an Opportunistic, Intellectual Jackass
9. Doctured Results
10. Ceremonial Gasmask
11. Hang the Pope
12. Bovine Caligula
13. Machinegun
14. Protection from Enemies
15. Dead Battery
16. Manual Trauma
17. Time vs. Necessity
18. Blind Hatred finds a Tit
19. Gradmother with AIDS
20. 5 Band Genetic Equalizer 2
21. Hungry Homeless Handjob
22. Chalking the Temporal God Module
23. Nacisstic Stimulant
24. North American Corpse Desecreation
25. Cryogenic Husk
26. Shit Slit
27. Sword Swallower
28. Ceramic God Product
29. Ambulance Burning
30. 5 Band Equalizer
31. Drinking Games
32. Bullshit Gets Up and Walks Around
33. The Fatter you Fall Behind
34. Double Negative
35. Organ Donor
36. Someone´s Daughter
37. Contaminated Drug Supply
38. Fuckmaker