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MEGAHERZ: Herzwerk II

"Herzwerk II" ist zwar nicht mehr ganz so kompromisslos und hart wie die Vorgänger, jedoch setzen MEGAHERZ immer noch auch knackige Rhythmen, viel Groove und Melodie.

Es hat sich in der letzten Zeit einiges getan bei den Münchnern MEGAHERZ. Zum einen wurden zwei neue Bandmitglieder angeheuert, zum anderen hat man das Label gewechselt. Neu im line-up von MEGAHERZ sind Olli Pohl an der Gitarre und Jürgen Schlachter (ex-KEILERKOPF) am Schlagzeug. Die aktuelle Plattenfirma ist Firestarter Records.

Auch soundtechnisch hat sich bei MEGAHERZ ein wenig die Marschrichtung geändert. Das Quartett hat die elektronischen Elemente reduziert und bringt mehr Rock/ Metal-Feeling in die 13 Songs von „Herzwerk II“ ein. So fallen die früher oft gefallenen Vergleiche zu Bands der „Neuen Deutschen Härte“ wie RAMMSTEIN nahezu weg. Ich persönlich habe diese Assoziation nie gezogen, da ich MEGAHERZ schon immer eigenständig, interessanter und abwechslungsreicher als die Berliner Combo hielt. MEGAHERZ hatten zudem immer ein wenig mehr auf klassische Metal-Elemente gesetzt und dies machte sie in ihrem Metier einzigartig. Einzigartig sind sie auf „Herzwerk II“ immer noch, jedoch finde ich den aktuellen Output auch nach zahlreichen Hördurchläufen schwächer als die Vorgängeralben.

Es gibt auf „Herzwerk II“ einige Hits zu entdecken. Allerdings sind Songs vertreten, die nur als Durchschnittsware bezeichnet werden können. Tracks wie der Opener „Herzblut“, der obligatorische Liebessong „5.März“, „Zu den Sternen“, die Ballade „An deinem Grab“ und das rebellische „Heute schon gelebt?“ zünden schon beim ersten Höreindruck und reihen sich nahtlos in die Hitliste der nunmehr vier MEGAHERZ-Scheiben ein. So kennen und lieben wir die Jungs aus der bayrischen Landeshauptstadt. Nicht sofort in den Ohrmuschelkanal wollen „Glas und Tränen“, „I.M. Rumpelstilzchen“, „Hand auf’s Herz“ oder auch „Perfekte Droge“ und machen den leicht geänderten Stil deutlich. Der direkte Zugang fehlt zunächst, lässt die Songs aber immer noch als gut durchgehen. Weniger gelungen sind aus meiner Sicht „F.F.F.“ (eine eingedeutschte Coverversion vom BILLY IDOL-Song „Flesh For Fantasy“), das Instrumental „Licht II“, „Spiel nicht…“ und „Gold“.

Setzt man sich intensiv mit „Herzwerk II“ auseinander, so bekommt der MEGAHERZ-Fan trotz allem wieder ein kompaktes und gutes Album vorgesetzt, bei dem man auf die typischen Trademarks der Combo nicht verzichten muss. „Herzwerk II“ ist zwar nicht mehr ganz so kompromisslos und hart wie die Vorgänger, jedoch setzen MEGAHERZ immer noch auch knackige Rhythmen, viel Groove und Melodie. Die Texte sind interessant und provokant wie eh und je. Zudem ist die Produktion sehr fett ausgefallen.

Checkt „Herzwerk II“ an, ihr werdet es sicherlich nicht bereuen. „Neue Deutsche Härte“ fernab langweiliger RAMMSTEIN-Klischees.

VÖ: 25.03.2002

Spielzeit: 60:02 Min.

Line-Up:
Alexx Wesselsky – vocals

Wenz – bass

Christian “x-ti” Bystron – guitar

Olli Pohl – guitar

Jürgen Schlachter – drums

Produziert von Ralf Weigand
Label: Firestarter Records

Homepage: http://www.megaherz.de

Tracklist:
Herzblut

Glas und Tränen

I.M. Rumpelstilzchen

5. März

F.F.F. (Flesh For Fantasy)

Hand auf’s Herz

Zu den Sternen

Licht II (Instrumental)

Heute schon gelebt?

An deinem Grab

Perfekte Droge

Spiel nicht…

Gold

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