SALACIOUS GODS: Sunnevot

Die belgischen Salacious Gods legen mit Sunnevot ein fulminantes Keyboard Black Metal-Album vor–optimale Arrangements, rohe Gitarren, gepaart mit einer guten Produktion, Blastbeats und Gekreische…

Die seit 1994 existierenden SALACIOUS GODS (früher noch unterwegs unter dem Namen Profanatica) kommen aus Holland und legen mit „Sunnevot“ das Folgealbum von „Askengris“ vor. Sunnevot heisst soviel wie „Die Sonne ist verschwunden“, aber vom musikalischen Standpunkt her könnte man es eher als „guter Keyboard-Black Metal, der eine hörbare Freude ist“ interpretieren. Knackige Drums mit einer Prise Blastbeats, verzerrte Gitarrenlines, die manchmal an Dissection erinnern—es ist ein wahrer Genuss Salacious Gods musizieren zu hören. Und, last but not least: Keyboards, die aus dem Black Metal-Klischee ausbrechen (Keyboard=Bettvorleger für alle anderen) und an die Hammond-Orgien der Doors (jawohl!) erinnern.

Anspieltips zu geben fällt bei dieser edlen Auswahl an Songs schwer. „At the Sound of the Midwinterhorn“ läuft einem wahrlich eiskalt den Rücken hinunter und begeistert zusätzlich mit einem düsteren Basssolo. Die Gitarren kommen blackmetallisch-roh daher, die Keyboardpassagen sind auch hier optimal arrangiert und abgemischt. Die Drums sind getriggert, tönen aber dennoch nicht künstlich, sondern dröhnen druckvoll aus den Boxen. Gegen Ende von „At the Sound of the Midwinterhorn“ zeigen Salacious Gods auch noch die melodiöse Seite ihres Gitarrenspiels und schliessen so den Song gekonnt ab. Als zweiter Anspieltip mag „Twaeduster Jacht“ gelten, da hier eindeutig der Groove regiert. Herrlich abgemischt zeigt sich hier das Keyboard von seiner schillernden Seite mit vielseitiger Instrumentenwahl und abwechslungsreichen Arrangements. Nach etwa dreieinhalb Minuten kommt ein absolutes Ohrwurm-Zusammenspiel von Keyboard und Gitarren, zu dem man beim Anhören wieder und wieder zurückkehren möchte. Die Vocals sind ebenfalls nicht zu verachten und könnten als Dani Filth, gepaart mit der Energie von Emperor Magus Caligula (Dark Funeral) und verfeinert mit dem „gewissen Etwas“ beschrieben werden. Wer sich noch von den Doors-mässigen Qualitäten der Keyboards überzeugen möchte, höre sich „Soulbite“ an…viel Vergnügen!

FAZIT: sich ZEIT NEHMEN, mit dem Auto irgendwohin in einen Wald fahren, zurücklehnen, Scheibe starten und an einem Stück geniessen—denn „Sunnevot“ von Salacious Gods ist einfach göttlich!

26.12.2001 Arlette Eiselfe H.D.

Spielzeit: 41:17 Min.

Line-Up:
Grä Gmorg:

Iezelzweart: Nebelwerfer

Dnaleor: Klavier des Schmerzens (wohl das Keyboard, das arme)

Nevhelnoaste: Bass (4-Saitiges Weltuntergangsinstrument)

Steakelhorn: Vocals

Gastmusiker:

Marco: Leidensklage in Track 8

Olga Gmorg.

Produziert von Berthus Westerhuis
Label: Coldblood Industries

Tracklist:
1. Nebel….(intro)

2. Manifest of the Phantoms Fasade

3. At the Sound of the Midwinterhorn

4. Twaeduster Jacht

5. Spirits of the Eldergods Domain

6. Soulbite

7. Testify my Vanity

8. Dead, Spectral Wolfmoon

9. Prolongation…..

10. Sunnevot

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