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ALICE COOPER: Dragontown

Eine Steigerung zum Vorgänger. Auch "Dragontown" besitzt einen modernen Sound, wirkt aber nicht gewzungen auf modern getrimmt. Zu Schade, dass die Songs nicht über das ganze Album hinweg überzeugen können.

Als ich das Coverartwork zum neuen ALICE COOPER Album Dragontown zu sehen bekam war es sofort wieder da, dieses gewisse Fieber mit dem man einer neuen Scheibe seiner alten Helden entgegenblickt. Das sah doch wirklich schon mal vielversprechend aus und ich war mir eigentlich ganz sicher, dass Dragontown endlich wieder ein echter COOPER-Klassiker werden müsste….doch wieder einmal blieb die Hoffnung unerfüllt…

Dragontown ist auch wie der Vorgänger bereits mit einem recht modernen Sound ausgestattet, was wohl die Wenigsten wirklich überraschen dürfte. Positiv fällt jedoch auf, dass dieser Sound um einiges weniger erzwungen und auf modern getrimmt wirkt, wie es eben noch auf Brutal Planet der Fall war. Alice scheint eingesehen zu haben, dass er es nicht nötig hat einem MARILYN MANSON nachzueifern um seine Musik in das 21. Jahrhundert zu transportieren und so hört sich das neue Album gleich ein ganzes Stück mehr nach dem alten ALICE an ohne jedoch die Strömungen der Zeit völlig an sich vorbeiziehen zu lassen. Somit ist Dragontown also definitiv eine logische Fortsetzung zu Brutal Planet und es wird deutlich dass ALICE COOPER auch diesen Stilwechsel recht unbeschadet überstanden hat. Soviel mal dazu.

Nicht zurückgewonnen zu haben scheint ALICE allerdings sein Gespür für gute Songs. Denn hier krankt auch Dragontown an allen Ecken und Enden, wenngleich das neue Album für mich wieder eine gewisse Genesung erkennen lässt. Ich weiß nicht….liegt es an mir oder an dem Meister selbst, dass sich dieses gewisse Gefühl, das ich früher beim Hören von ALICE COOPER hatte, einfach nicht mehr einstellen will? Am Gesang selbst kann es eigentlich nicht liegen, denn in dem Bezug zeigt sich ALICE – soweit das innerhalb der Songs möglich ist – wieder einmal mehr von seiner charismatischen Seite, wovon vor allem der Titelsong des Albums profitiert. Gleichzeitig weiß ALICE aber auch von Zeit zu Zeit seine humorige Seite auszuleben, was sich vor allem in Songs wie It´s much too late (die Strophe etwas schneller gespielt ergäbe ´nen ordentlichen Punk-Rock-Song) oder der coolen Elvis-Imitationsnummer Disgraceland bemerkbar macht.

Aber wie es halt so ist machen ein paar gute Ideen noch lange kein gutes Album und so plätschert vieles auf Dragontown erneut zu sehr vor sich hin. Eine richtige Spannung scheint ALICE einfach nicht mehr aufbauen zu können oder zu wollen. Ich persönlich habe immer die Horror-Seite von ALICE COOPER geliebt und diese scheint er inzwischen lieber in der Darstellung des alltäglichen Horrors ausleben zu wollen, was aber zu Lasten des Feelings geht. In mir bewegt die Musik von Dragontown jedenfalls nur selten was, wenngleich ich aber zugeben muss, dass ich das Album derzeit sehr oft und gerne einlege um mich eben einfach nebenbei etwas berieseln zu lassen.

Letzten Ende ist Dragontown sicherlich ein Fortschritt gegenüber Brutal Planet, aber der erhoffte Klassiker ist auch dieses Album nicht geworden. Versteht mich nicht falsch, ich mag ALICE COOPER nach wie vor sehr gerne und vor allem die Person Vincent Damon Furnier gehört für mich noch immer zu meinen Lieblingshelden aus meiner Jugendzeit. Musikalisch gesehen schafft es der Altmeister allerdings einfach nicht mehr an seine alten Erfolge anzuknüpfen und so werde ich dem nächsten Album wohl nicht mehr ganz so entgegenfiebern…obwohl…vielleicht schafft er´s ja dann wieder das alte COOPER-Feeling auf CD zu bannen…

Fierce

Veröffentlichungstermin: 08.10.01

Spielzeit: 50:56 Min.

Line-Up:
Vocals: Alice Cooper

Guitar: Ryan Ronie, Tim ierce, Wayne Swigny, Bob Marlette

Bass: Greg Smith, Bob Marlette

Drums: Kenny Aronoff

Keyboards: Sid Riggs, Bob Marlette

Produziert von Bob Marlette
Label: Eagle Records/CMM

Hompage: http://www.alicecooper.com

Tracklist:
1. Triggerman

2. Deeper

3. Dragontown

4. Sex Death And Money

5. Fantasy Man

6. Somewhere In The Jungle

7. Disgraceland

8. Sister Sara

9. Every Woman Has A Name

10. I Just Wanna Be God

11. It´s Much Too Late

12. The Sentinel

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