INTO ETERNITY: Into Eternity

Macht eine Kerbe ins Ahornblatt: Kanada ist um eine vielversprechende Metal-Band reicher! INTO ETERNITY heißen die Herren, und klingen auf ihre Art und Weise nicht weniger originell als landesgenössische Quasi-Legenden wie RUSH oder VOIVOD. Death Metal meets Prog und Melodie…

Macht eine Kerbe ins Ahornblatt: Kanada ist um eine vielversprechende Metal-Band reicher! INTO ETERNITY heißen die Herren, und klingen auf ihre Art und Weise nicht weniger originell als landesgenössische Quasi-Legenden wie RUSH oder VOIVOD. Nicht, dass ich der Band zu diesem Zeitpunkt und anhand des vorliegenden Debüts bereits gottgleichen Status attestieren möchte, nein. Nein, der Olymp ist – noch – außer Reichweite, aber die ersten zwei, drei Stufen sind geschafft. “Into Eternity” ist zwar beileibe nicht perfekt ausgefallen, doch der Umstand, dass das Material dieses Albums bereits zwei Jahre auf dem Buckel hat und – die nicht eben berauschende Klangqualität verrät es – auch nie als offizieller Label-Release vorgesehen war, weckt mehr als nur einen Funken Hoffnung in das zukünftige Schaffen dieser Kanadier.

Warum? Nun, INTO ETERNITY begnügen sich nicht damit, ausgetreten Pfaden zu folgen, sondern bemühen sich um eine durch und durch eigenständig klingende Synthese zweier bis dreier Stile. Genauer gesagt begegnen im Sound der Band harte Thrash- und Death-Riffs den komplexen Strukturen des Progressive-Genres und der ein oder anderen eingängigen Passage, die auch einer melodischen US Metal-Band nicht schlecht stehen würde. Das Kontrastprogramm endet keineswegs bei den instrumentalen Song-Fundamenten: Auch stimmlich wechseln auf “Into Eternity” derbe Death-Metal-Growls mit hohem, klaren, oft (und insbesondere in den meist mitreißenden Refrains) mehrstimmig intonierten Gesang. Und das, ohne dass die Kompositionen Gefahr laufen würden, in vorhersehbaren Hell/Dunkel (Laut/Leise, Klar/Rau, etc.)-Schemata zu enden.

INTO ETERNITY zählen zu den wichtigsten Entdeckungen der letzten drei Jahre

Die Band erliegt ergo nicht der fatalen Versuchung, immer und ständig ALLES zu wollen und ihre konträren Klangpole in jeden einzelnen Song um ihrer Selbst willen und ohne Rücksicht auf die jeweilige Stimmung des Stückes unterzubringen. Wenn also die Song-Dramaturgie nach Aggression verlangt, bekommt sie es (so in “Behind The Disguise”), und wenn düster-balladeske Töne (man höre “A Frozen Escape”) das größtmögliche Wirkungspotential mitbringen, dürfen auch sie die tragende Rolle übernehmen.

Dennoch: Hier und da könnten INTO ETERNITY ihr beachtliches Potential noch weiter ausschöpfen, indem sie die unterschiedlichen Facetten ihres Sounds stärker herausarbeiten und gelegentlich ein wenig kompakter agieren. Denn nicht alle Kompositionen entwickeln die gleiche hypnotische Wirkung wie “Torn” oder “Sorrow”, die einen nach kurzer Eingewöhnungszeit nicht mehr loslassen wollen. Was nichts am überaus positiven Gesamteindruck ändert: “Into Eternity” klingt nicht nur stimmungsvoll, sondern auch frisch und unverbraucht, und gerade diese gewisse Ungeschliffenheit bewahrt dem Album den Charme einer (meine werten Kollegen mögen bitte verzeihen, wenn ich nun das U-Wort verwende) Underground-Veröffentlichung. Nichts anderes war das Ganze schließlich, bevor DVS Records zugeschlagen und die Aufnahmen lizensiert haben. Und in diesem Kontext muss man die Band sicherlich zu DEN Entdeckungen der letzten drei Jahre zählen.

Spielzeit: 52:10 Min.

Line-Up:

Tim Roth – Lead Vocals, Guitar
Chris McDougall – Keyboards
Jim Austin – Drums, Vocals
Scott Krall – Bass, Vocals
Daniel Nargang – Guitar

Produziert von INTO ETERNITY
Label: DVS Records

Hompage: http://www.intoeternity.com

INTO ETERNITY “Into Eternity” Tracklist

  1. Torn
  2. Sorrow
  3. Left Behind
  4. The Modern Day
  5. A Frozen Escape
  6. Behind the Disguise
  7. Holding Onto Emptiness
  8. Into Eternity
  9. Speak of the Dead
  10. Silence Through Virtue
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