DARKANE: Insanity

Die abgedrehten Schweden von DARKANE melden sich nach erst drei Jahren mit ihrem zweiten Longplayer "Insanity" zurück. Ich stellte mir zunächst die Frage, ob die Herrschaften ihr geniales Debut "Rusted Angel" toppen können und kam zum Entschluß: definitiv nicht.

Die abgedrehten Schweden von DARKANE melden sich nach erst drei Jahren mit ihrem zweiten Longplayer „Insanity“ zurück. Ich stellte mir zunächst die Frage, ob die Herrschaften ihr geniales Debüt „Rusted Angel“ toppen können und kam zum Entschluss: definitiv nicht.

Mit dem neuen Schreihals Andreas Sydow hinter dem Mikro starten DARKANE ihr Werk mit einem durch Bläser und Pauken geprägten Intro. Allerdings ist dies mit über zweieinhalb Minuten ein wenig zu langatmig ausgefallen. Danach geht allerdings mächtig die Post ab und die Schweden hauen uns mit „Emanation of fear“ den besten Song von „Insanity“ um die Ohren. Geiles Bay-Area-Riffing à la FORBIDDEN, verbunden mit Schweden-Death-Metal, progressivem Drumming und aggressiven Hate-Vocals. Geht voll auf die Zwölf! Auch die Gitarrensoli könnten aus dem San Francisco der 80er Jahre stammen.

DARKANE verschießen ihr Pulver auf “Insanity” direkt am Anfang

Es folgt „Third“ und dem gespannten Rezensent wird keine Verschnaufpause gegönnt. Stakkato-Riffing, pumpender Bass und das Schlagzeug groovt zunächst, um kurze Zeit später überfallmäßig zu thrashen. Ein melodischer, fast cleaner Refrain lockert das Geschehen auf. Auch bei „Third“ überraschen uns schöne, pfeilschnelle Soli. Mal wieder beeindruckt mich auch hier, wie schon auf „Rusted Angel“, das progressive, aber stets kraftvolle und groovige Drumming von Ausnahmeschlagzeuger Peter Wildoer. Der Mann hat’s drauf – alter Jazzer eben…

So, meiner Meinung nach haben DARKANE leider ihre beiden Top-Songs schon verpulvert. Die nachfolgenden Tracks machen es mir zunehmend schwerer, konzentriert die Scheibe durchzuhören. Ich möchte nicht sagen, dass die restlichen Stücke schlecht sind. Im Gegenteil, es finden sich weitere progressive Death-/ Thrash-Granaten. Jedoch nervt der teilweise zu kreischige und verzerrte Gesang von Andreas Sydow, der ex-Vocalist Lawrence Mackrory nicht vollständig ersetzen kann. Ebenfalls sind mir DARKANE dieses Mal im Gesamtbild zu progressiv und abgedreht unterwegs. Hier passt der Albumtitel „Insanity“ wie die Faust auf das Auge. Ich vermisse die notwendige Eingängigkeit, die das Vorgängeralbum „Rusted Angel“ zu einer Perle des Death/ Thrash Metals machte.

DARKANE fahren keinen Einheitsbrei auf

Die noch folgenden acht Tracks weisen ebenso Top-Riffing und Drumming auf, leider machen hierbei die schon erwähnten Vox einiges zunichte. Ich möchte euch empfehlen, „Insanity“ trotzdem anzutesten, allerdings genügend Zeit mitzubringen, um euch intensiv mit der Scheibe auseinanderzusetzen.

„Insanity“ ist keine leicht zu verdauende Kost, was DARKANE wiederum sympathisch macht, da sie keinen Einheitsbrei auffahren. Wer auf „kranken“, progressiven Death/ Thrash Metal von Musikern, die ihr Instrument wahrlich beherrschen, steht, sollte sich die zwölf Songs (inkl. Intro und Outro) zu Gemüte ziehen.

Discography:

1998 Rusted Angel
2001 Insanity

Spielzeit: 48:54 Min.

Line-Up:

Andreas Sydow- vocals
Christofer Malmström- guitar
Klas Ideberg- guitar
Jörgen Löfberg- bass
Peter Wildoer- drums

Produziert von Daniel Bergstrand
Label: Nuclear Blast Rec.

Homepage: http://www.darkane.com

DARKANE “Insanity” Tracklist

  1. Calamitas
  2. Emanation Of Fear
  3. Third
  4. Impure Perfection
  5. Hostile Phantasm
  6. Psychic Pain
  7. 000111
  8. The Perverted Beast
  9. Distress
  10. Inauspicious Coming
  11. Pile Of Hate
  12. Inverted Spheres
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