CRYPTOPSY: And Then You’ll Beg

Der neue Silberling der kanadischen Death Metal Truppe Cryptopsy kann ohne Nachzudenken als Meisterstück dieser Metalsparte bezeichnet werden. “And then you´ll beg” glänzt nicht nur durch dieselbe Brutalität gepaart mit Präzision und Schnelligkeit…

Der neue Silberling der kanadischen Death Metal-Truppe CRYPTOPSY kann ohne Nachzudenken als Meisterstück dieser Metalsparte bezeichnet werden. “And then you’ll beg” glänzt nicht nur durch dieselbe Brutalität gepaart mit Präzision und Schnelligkeit, die wir schon vom Vorgänger “Whisper Supremacy” kennen, sondern auch mit einer qualitativ höheren Produktion und vertrackt-verspielten Gitarrenlines. Die Blastbeats, Synkopen und andere Schlagzeugerspielereien weisen Vertreter des Genres aus südlicheren Gefilden eindeutig in die Schranken und lassen sich wohl nicht in Worten oder Taktstrichen einfangen.

Wenige, stilvoll eingesetzte Samples bereichern diese Scheibe nur noch, genauso wie ein beinahe schon krank gespieltes Didgeridoo, das dem letzten Track einen wahrlich unheimlichen Anstrich verleiht. Ein definitiver Anspieltip ist der fünfte Song “Shroud Soar And Envision”, in dem sich die zwei Gitarren in einem Part hinterherjagen, als sei der Teufel persönlich hinter ihnen her und wolle ihnen die Saiten abziehen – diese Jagden sind klar hinauszuhören, schön chromatisch und von einer messerscharfen Klarheit an Präzision (und nach einmal Anhören bringt man die Melodien nicht mehr aus dem Kopf und sitzt während der Arbeit unkonzentriert da und ist von einem Gedanken beherrscht: Wann darf ich nach Hause, um CRYPTOPSY zu lauschen????????).

CRYPTOPSY legen mit “And Then You’ll Beg” ein Death-Metal-Highlight vor

Bei allen Songs ist zu bemerken, dass stets ein fester Bassboden vorhanden ist, der nie aus langweiligem Grundtongeschrubbe besteht, sondern ein äußerst abwechslungsreicher Melodienbogen, der den Gitarrenklängen in keiner Weise nachsteht und sich echt sehen (beziehungsweise hören) lassen kann (und Sprichworte wie “Alle Bassisten spielen Bass, weil sie zu doof zum Gitarrespielen sind” werden widerlegt). DiSalvos “Gesang” entspricht allen Anforderungen des “Brutal Grinding Death”, also kein Chorgesülze, kein zartes Geflüster und kein Eunuchengekreische.

Es bleibt mir nur übrig, diese CD (die vierte von CRYPTOPSY nach “Blasphemy made Flesh”, “None so vile” und “Whisper Supremacy”), wirklich allen Death Metallern und Freunden von Musik von hohem spielerischen Können (hier seien die Schlagzeuger direkt angesprochen) zu empfehlen. Und natürlich bleibt die Hoffnung, CRYPTOPSY bald auch wieder live bewundern zu dürfen – 1999 haben sie ja gezeigt, dass sie “Whisper Supremacy” auch auf der Bühne perfekt präsentieren können…und “And then you’ll beg” wird kaum weniger extrem umzusetzen sein.

Spielzeit: 39:04 Min.

Line-Up:

Mike DiSalvo: Vocals
Jon Levasseur: Guitars
Alex Auburn: Guitars, Vocals
Eric Langlois: Bass
Flo Mounier: Drums, Vocals

Produziert von Remillard im Victor Studio, Montreal (Canada)
Label: Century Media

CRYPTOPSY “And Then You’ll Beg” Tracklist

  1. …And Then It Passes
  2. We Bleed
  3. Voice of Unreason
  4. My Prodigal Sun
  5. Shroud Soar And Envision
  6. Sore Vision
  7. Equivalent Equilibrium
  8. Back To the Worms
  9. Screams Go Unheard
Total
0
Shares
WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner