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VITAL REMAINS: Dechristianize

Arme Christen, VITAL REMAINS legen wieder los…

Die Verurteilung Christi, unterlegt mit den bombastischen Tönen Oh Fortunas von Carf Orff und einem Donner, so wird also der neueste Christenhass von VITAL REMAINS, auf die wohl niemand mehr gewettet hatte, eingeleitet. Bombast inmitten von unbarmherziger Brutalität, das sind Zutaten, die unter die Haut gehen.

Mir sind bei dieser Scheibe sogar die Klischees egal, die Herr Benton, seit neuestem Grunzer bei VITAL REMAINS loslässt, denn musikalisch geht es nicht fesselnder. Vor rasender Überschallbrutalität und Heavyness strotzend, ohne Gnade und virtuos, bis auch der letzte der Band zu Füßen liegt. Aber, seien wir ehrlich. VITAL REMAINS verheizen den besten Song bereits zu Beginn. Der Titeltrack Dechristianize legt mit einem Riffgewitter los, das KRISIUN-Fans in Verzückung versetzen dürfte, bevor eine Hymne mit klassischen Heavy Metal-Leads ihren Lauf nimmt. KRISIUN, die ich eh für überbewertet halte, können einpacken. Hier gibt es nämlich Abwechslung und einen viel besseren Drummer, der auch noch diese wahnsinnigen Lead-Gitarren einspielt.

Und genau die sind es, die den Mund offen stehen lassen. In der Tradition der NWOBHM-Bands fügen VITAL REMAINS gekonnt Leads ein, die erhaben, erhaben und nochmals erhaben sind. Da wirkt Glenn Benton mit seiner mächtigen Stimme noch viel mehr wie ein Dämon, der versucht sich durch den Himmel zu kämpfen um den Untergang allen Lichts zu verursachen. Alles in allem also ein totaler Erfolg.

Was allerdings stört, ist dass die extrem langen Songs oftmals ein gewaltiges Arrangementproblem mit sich bringen. Gerade die melodischen Songs wirken irgendwie zusammengeschustert, unter dem Motto: Hauptsache sie sind lang. Lange Death Metal-Songs sind nur von MORBID ANGEL und NILE gut und nicht mal die wagen sich in solche Regionen (mit Ausnahme von Unas Slayer of the Gods, das steht aber außer Konkurrenz) vor. Weil sie wissen, warum. Doch VITAL REMAINS stört das nicht die Bohne und so wird zum Beispiel Saviour to None… Failure for All eher undurchsichtig als komplex.

Dieses Problem existiert aber nur bei einzelnen Songs, es gibt genügend Stücke die richtig stark sind. Rush of Deliverance mit seinen BLIND GUARDIAN-Anleihen, das extrem epische Entwinded by Vengenace und der bereits ober erwähnte Titeltrack rechtfertigen den Kauf der CD durchaus. Glenn Benton liefert eine superbe Gesangsleistung, Tony Lazaro spielt mächtige Riffs und Dave Suzuki trommelt wie Sandoval und frickelt wie Azagthoth. Was will man mehr?

VÖ: 21. Juli 2003

Spielzeit: 60:37 Min.

Line-Up:
Tony Lazaro – Guitars
Glenn Benton – Vocals
Dave Suzuki – Bass, Drums, Lead Guitars

Produziert von Jim Morris
Label: Century Media

Homepage: http://www.vitalremains.com

Tracklist:
1. Let the Killing Beginn
2. Dechristianize
3. Infidel
4. Devoured Elysium
5. Savior to None…. Failure for All
6. Unleash Hell
7. Rush of Deliverance
8. At War with God
9. Entwined by Vengeance

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