DOWN: Down II

Mit “Down II” verhält es sich wie mit einer leckeren Nachspeise: Die erste Portion schmeckt toll, die zweite passt auch noch ganz gut rein – bei der dritten beginnt man zu kämpfen und spätestens beim vierten Teller winkt man vor lauter Sodbrennen dankend ab – irgendwann hängt einem selbst das beste Tiramisu zum Hals raus.

Es gibt Alben, die legt man zum ersten Mal in den CD-Player ohne dabei viel zu erwarten, betätigt die „Play“-Taste – um im nächsten Moment, völlig aus dem Tran gerissen, erstaunt aufzuschauen. Genau so ein Album ist „Down II“. Schwerfällig walzen sich die Gitarren aus den Boxen, der Gesang ist meist tief, manchmal auch etwas höher geschrieen und stellenweise erinnert er an SOUNDGARDEN. Die Gesamtstimmung der Platte ist warm und trocken aber trotzdem bissig. Der erste Eindruck in Form des Openers „Lysergik Funeral Procession“ ist also durchaus positiv, „Down II“ scheint eine runde, erdige, schwer rockende Angelegenheit zu sein.

Doch leider fehlen den ´zu runden´ Dingen eben die oft nötigen Ecken und Kanten. „Lysergik Funeral Procession” war ein toller Einstieg, der sofort Appetit auf mehr gemacht hat, auch der zweite Song „There’s Something On My Side“ weiß zu gefallen – doch spätestens mit dem nächsten Lied „The Man That Follows Hell“ stellt sich langsam ein Sättigungsgefühl ein. Und auch die darauffolgenden Songs plätschern so coool vor sich hin, dass der anfänglichen Begeisterung schnell ein gequälter Blick auf die Anzeige des CD-Players weicht, um dabei feststellen zu müssen, dass man noch mehr als die Hälfte der Songs auf der CD vor sich hat. Zäh wie Kaugummi ziehen sich die restlichen Songs des Albums dahin, mal in komplett akustischem (Gitarren)-Gewand („Where I´m Going“), mal mit nervig ausgepiepsten „Motherfuckers“ (im Jam-Song „Flambeux“). Schade schade, die Songs an sich sind doch gar nicht schlecht, doch irgendwann hat sich selbst die beste Songidee einmal totgelaufen.

Mit “Down II” verhält es sich wie mit einer leckeren Nachspeise: Die erste Portion schmeckt toll, die zweite passt auch noch ganz gut rein – bei der dritten beginnt man zu kämpfen und spätestens beim vierten Teller winkt man vor lauter Sodbrennen dankend ab – irgendwann hängt einem selbst das beste Tiramisu zum Hals raus. Ich bin mir sicher, das Album wird sich trotzdem gut verkaufen – wenn schon nicht durch außergewöhnlich gute Musik, dann wenigstens durch die bekannten Namen in der Band…

Tracklist:

Lysergik Funeral Procession

There’s Something On My Side

The Man That Follows Hell

Stained Glass Cross

Ghosts Along The Mississippi

Learn From This Mistake

Beautifully Depressed

Where I’m Going

Doobinterlude

New Orleans Is A Dying Whore

The Seed

Lies, I Don’t Know What They Say But…

Flambeux

Dog Tired

Landing On The Mountains Of Meggido

Line-Up:

Philip Anselmo – vocals

Pepper Keenan – guitars

Rex Brown – bass

Jimmy Bower – drums

Kirk Windstein – guitars

Veröffentlichungstermin: 25.03.2002

Spielzeit: 66:04 Min.

Hompage: http://www.down-music.com

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