TOOL: Lateralus

Da ist es nun, eines der meist herbeigesehntesten Alben des Jahres. Und wie es eigentlich nicht anders zu erwarten war, schlägt "Lateralus" – als wenn es das Selbstverständlichste der Welt wäre – das Überalbum "Aenima" um Längen.

Da ist es nun, eines der meist herbeigesehnten Alben des Jahres. Und wie es eigentlich nicht anders zu erwarten war, schlägt „Lateralus“ – als wenn es das Selbstverständlichste der Welt wäre – das Überalbum „Aenima“ um Längen.

Eigentlich habe mich noch lange nicht an „Aenima“ sattgehört, geschweige denn alle Geheimnisse des Albums entdeckt, so muss ich (im positiven Sinne, denn ich kann einfach nicht anders) mich schon wieder mit so einem Monstrum beschäftigen. Ich kann euch sagen, dass mir schon nach dem ersten Durchlauf klar war, dass „Lateralus“ noch intensiver und geduldiger gehört werden will. Gar schwerer machen Keenan & Co. es sogar noch, den geneigten Hörer (oder besser gesagt Verehrer) an ihren Gefühlen und Gedanken teilhaben zu lassen. Kunst zu verstehen war noch niemals leicht, was dieses vertonte Kunstwerk zweifelsfrei beweist.

TOOL fordern mit “Lateralus” viel Zeit ein

Zeit ist das Schlagwort. Auch wenn wir in unserer heutigen Gesellschaft immer weniger davon haben, lohnt sich die Investition. “Lateralus” ist ein Puzzle, das an Präzision, Komplexität und Dichte nicht zu übertreffen ist. Wie lange man braucht, um das Puzzle vollständig zusammenzusetzen, entscheidet jeder selbst. 80 Minuten lang dauert die erste Reise, um zu merken, dass die Puzzleteile völlig durcheinander sind. Nach den zweiten 80 Minuten sind die Teile grob sortiert, nach den dritten 80 Minuten…

Ich bin gerade so weit, die ersten beiden Puzzleteile zusammenzufügen. Ich weiß jedoch, dass das Puzzle groß ist, verdammt groß. Daher wäre es vermessen von mir zu behaupten, ich könnte jemandem erklären, was TOOL mit diesem Album sagen wollen, oder gar behaupten, schon Zugang erhalten zu haben. Als grober Anhaltspunkt sei erwähnt, dass die ersten Songs auch für eingefleischte TOOL-Fans harte Brocken sind (auch die erste Single „Schism“). Im mittleren Teil geht es dann sogar ein bisschen „eingänglicher“ („Parabola“ u. „Lateralis“ ) zu, bis dann zum Ende hin das Album in reine musikalische Freiheit ausufert, deren Höhepunkt das elfminütige „Reflection“ darstellt.

“Lateralus” ist Beleg für die Genialität TOOLs

Es fällt sehr schwer, angesichts dieser Überschwemmung an Eindrücken, einigermaßen nachvollziehbare Sätze zu schreiben. Daher meine zusammengefasste Meinung über „Lateralus“ in drei Sätzen: TOOL sind genial, und wer es noch nicht gemerkt hat, wird sich mit „Lateralus“ überzeugen lassen. Habt Geduld und lasst das Album wachsen, ihr werdet es nicht bereuen. Selten wurden 30,- DM so gut und vor allem langfristig investiert.

P.S.: “Lateralus” kommt in einem noch nie für eine CD dagewesen Artwork, allein dieses ist ihr Geld wert.

Line-Up:

Danny Carey
Justin Chancellor
Maynard James Keenan
Adam Jones

Homepage: http://www.toolband.com

TOOL “Lateralus” Tracklist

1. The Grudge
2. Eon Blue Apocalypse
3. The Patient
4. Mantra
5. Schism
6. Parabol
7. Parabola
8. Ticks & Leeches
9. Lateralus
10. Disposition
11. Reflection
12. Triad
13. Faaib De Olad

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