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SAVATAGE: Poets And Madmen

Ich kann mich nicht zu einer eindeutigen Empfehlung durchringen. Als Output einer anderen Band würde dieser Silberling vermutlich euphorisch gefeiert, bei SAVATAGE sind die Erwartungen einfach zu hoch gesteckt worden, um mit so einer CD erfüllt werden zu können…

Oh, weia. Jetzt muss ich mich wohl wieder mal bei einigen Leuten unbeliebt machen. Aber da wir hier ja schließlich versuchen, uns eine eigene Meinung zu bilden (Plattenfirmeninfo abschreiben sucks! Hat den meisten bloß noch niemand gesagt…), hier eine ganz persönliche Sicht der neuen SAVATAGE: Die Band ist viel zu gut und routiniert, um eine richtig schlechte Scheibe abzuliefern, besitzt ihren ureigenen Stil, versteht es meisterhaft zu arrangieren und komponieren und hat uns Klassiker der Rockgeschichte gegeben.

Allerdings sind die besten CDs der Bandgeschichte wohl schon geschrieben, man verliert sich zu leicht in übertriebenem Perfektionismus (der Drumsound und stellenweise auch der Bass sind beinahe tot produziert) und vor allem Jon Oliva erweist sich auf „Poets And Madmen“ als absoluter Bremsklotz. Der Gesang kommt über weite Strecken zu dünn und gepresst, um Akzente zu setzen. Bei Jon steht die Zunahme des Leibesumfanges anscheinend in umgekehrt proportionalem Verhältnis zum Stimmumfang.

“Poets And Madmen” ist eine zwiespältige Angelegenheit

Der Bombast-Anteil in der Musik wurde zwar deutlich vermindert, althergebrachte Härtegrade werden auf dem neuen Output aber nicht annährend erreicht. Ich kann mich nicht zu einer eindeutigen Empfehlung durchringen. Als Output einer anderen Band würde dieser Silberling vermutlich euphorisch gefeiert, bei SAVATAGE sind die Erwartungen einfach zu hoch gesteckt worden, um mit so einer CD erfüllt werden zu können. An Scheiben wie „Power Of The Night“ oder „Hall Of The Mountain King“ kann die vom Schicksal gebeutelte Combo nicht anschließen, aber damit war wohl auch nicht zu rechnen. Wie immer hat man übrigens ein gelungenes Cover und eine ebensolche Story. Das Hauptmanko für den Metal-Fan ist am besten mit Song Nummer vier zu beschreiben: “I seek power” – me too! Man muss dem neuen Album allerdings zugutehalten, dass es mit jedem Durchlauf an Qualität gewinnt. Trotzdem: zwiespältige Angelegenheit!

Besetzung:

Jon Oliva – v, key
Chris Caffery – g
Johnny Midleton – b
Jeff Plate – dr

SAVATAGE “Poets And Madmen” Tracklist

  1. Stay With Me A While
  2. There In The Silence
  3. Commisar
  4. I Seek Power
  5. Drive
  6. Morphine Child
  7. The Rumor (Jesus)
  8. Man In The Mirror
  9. Surrender
  10. Awaken
  11. Back To A Reason

Label: SPV

Spielzeit: 62:38

Produzent: Paul O’Neill

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