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COLDWORKER: Rotting Paradise

Death Metaller mit Geschmack aufgepasst: Wer Wert auf Energie, Authenzität und Intensität legt, kommt an "Rotting Paradise" nicht vorbei.

Nur keine Müdigkeit vortäuschen! Anderthalb Jahre nach dem beachtlichem Debüt schwingt Anders Jakobson wieder die Stöcke und versohlt diejenigen, die dachten, bei COLDWORKER würde es sich nur um eine Eintagsfliege handeln. Pah! Die schwedischen Death Metaller legen auf Rotting Paradise erst richtig los: Ein Album, welches beinhaltet, was in diesem Genre wirklich zählt: Mörderische Riffs, Songs, Grooves, Geschwindigkeit, Abwechslungsreichtum und Aggression.

Also alles mörderisch an Rotting Paradise? Nahezu ja. COLDWORKER gehen derart gnadenlos zur Sache, so dass man überrollt wird von dieser unbarmherzigen Maschine. Die Mixtur ist dieselbe wie auf The Contaminated Void: US-Death Metal, Schwedentod der alten Schule und eine Prise Grindcore. Dabei fällt jedoch auf, dass sich das Quintett deutlich mehr an Bands wie VOMITORY und PAGANIZER orientiert als an den US-Kollegen. Zumindest treffen diese Riffs deutlich besser ins Schwarze, als wenn es um die technische, US-orientierte Seite geht. Nicht, dass ein Song wie The Last Bitter Twist deutlich schlechter wäre als das perfekte Paradox Lost, aber hier haben COLDWORKER mehr Wiedererkennungswert.

Auch schön ist es, wenn die Band in Richtung alter NAPALM DEATH schielt und Jakobsons unsterbliche Liebe für Grindcore durchkommt. Das wirkt immer besonders erfrischend und unverbraucht. Die Liebe zum Extremen ist dennoch die ganzen 40 Minuten unüberhörbar. Somit macht das Album auch durchgehend Spaß und wird auch nach mehrmaligem Hören hintereinander nicht langweilig, im Gegenteil – die Intensität wächst mit jedem Durchlauf. Und das liegt am Zusammenspiel aller Faktoren: Die Musiker sind verflucht tight und mit hoher Kreativität gesegnet, so dass auch melodische Passagen homogen in das brutale Geballer eingearbeitet werden. Dazu der wunderbar altmodische Swanö-Mix, und so ist es kein Wunder, dass Killersongs wie Reversing the Order, Symptoms of Sickness, I Am the Doorway und Scare Tactics an der Tagesordnung sind.

Würde Joel Fornbrandt am Mikro noch etwas mehr Abwechslung bringen, dann gäbe es an Rotting Paradise nahezu kein Verbesserungspotenzial. In diesem Genre ist ein gleichermaßen ausgewogenes und durchdachtes wie kompromissloses Album wirklich selten. Durch die moderne Herangehensweise und die zeitgemäßen Arrangements wird Rotting Paradise wohl nicht allen Freunden der alten Schule schmecken, auch wenn es davon maßgeblich beeinflusst wurde. Sei es drum, diese Scheibe ist mörderisch. Wer Geschmack hat und Wert auf Energie, Authenzität und Intensität legt, kommt an COLDWORKER nicht vorbei.

Veröffentlichungstermin: 16. Mai 2008

Spielzeit: 39:07 Min.

Line-Up:
Joel Fornbrant – Vocals
Daniel Schröder – Guitar
Anders Bertilsson – Guitar
Oskar Palsson – Bass
Anders Jakobson – Drums

Produziert von COLDWORKER
Label: Relapse Records

Homepage: http://www.coldworker.com

Email: coldworker@gmail.com

Tracklist:
1. Reversing the Order
2. Citizens of the Cyclopean Maze
3. Symptoms of Sickness
4. The Black Dog Syndrome
5. Comatose State
6. Paradox Lost
7. The Last Bitter Twist
8. Seizures
9. The Machine
10. I Am the Doorway
11. Scare Tactics
12. Deliverance of the Rejected

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