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CEPHALIC CARNAGE: Xenosapien

"Xenosapien" bringt aufgeschlossene Metaller ihrer Erlösung nahe.

Alarm! Seltsame Wesen, halb Mensch, halb Alien infiltrieren unsere Zivilisation! Als ob das angesichts Heidi Klum und ihrer Armee der scheintoten Kleiderständer etwas Neues wäre. Daraus folgern wir, dass sich auch bei CEPHALIC CARNAGE auf deren fünften Album nichts geändert hat. Stimmt zumindest ansatzweise. Denn auch Xenosapien stellt Fans von simplen Death Metal vor schier unüberwindbare Barrieren und bringt dafür aufgeschlossene Fans von Extrem-Metal ihrer Erlösung nahe.

CEPHALIC CARNAGE machen genau da weiter, wo sie vor über zwei Jahren mit Anomalies aufgehört haben. Zwar ist das neueste Werk wieder deutlich kaputter als sein Vorgänger, aber dennoch schlüssig, kompakt, fordernd und hochintelligent, wie eine Mischung aus seinen beiden Vorgängerscheiben. Ihre Kreativität haben die US-Metaller ebenso wenig verloren, wie ihr Händchen extreme Musik weit über ihre Grenzen hinaus zu tragen. Auf gut deutsch: Mit Xenosapien schaffen CEPHALIC CARNAGE einen weiteren Schritt, kranken Lärm salonfähig zu machen. Mit einer prall gefüllten Bong, massenweise hervorragender Ideen und schier unglaublicher musikalischer Fähigkeiten lassen die fünf Amis zwölf wilde Krachsalven auf den Hörer los. Und so beginnt Xenosapien sehr wild und brutal mit Endless Cycle of Violence, das den Schädel des Hörers nach allen Regeln der Kunst spaltet.

Bereits ab diesem Zeitpunk verschmelzen CEPHALIC CARNAGE alle möglichen Stilistiken zu einer Einheit – selbstverständlich extremen, technischen Death Metal und wilden Grindcore, aber auch Jazziges findet das offene Ohr, Sludge und Doom sowieso und neu und zum ersten Mal: SLAYER. Schwer in Worte zu fassen ist Xenosapien daher, zu verstehen ebenso, selbst wenn man sich durch diverse Mittelchen auf ein ähnliches geistiges Level wie die fünf Protagonisten bringt. Egal ob verfrickelte Songs wie Divination & Volition, brutale Tritte in die Fresse wie Touched By an Angel und Let Them Hate so Long as They Fear oder herrlich verdrehtes wie Megacosm of the Aquaphobics: CEPHALIC CARNAGE überzeugen in jeder Hinsicht. Auch in Bezug auf das Herzstück des Albums. G.lobal O.verhaul D.evice, ist ein erschreckend tiefer Song mit Saxophoneinsatz, doomig, atmosphärisch und ernsthaft wie man es von dem Quintett bisher nicht gewohnt war.

Die Produktion ist ähnlich transparent und fett wie schon bei Anomalies die Gitarristen Zac Joe und Steve Goldberg liefern sich pure Schlachten, fetzen mit genialen Leadgitarren in einer Höllengeschwindigkeit und treten sich gegenseitig mit massivsten Riffs. Neuzugang Nick bedient den Bass gänzlich anders als sein Vorgänger Jawsh: Er spielt melodischer, wie in The Omega Point zu hören, und groovt auch in den Blast Beats, die von Drummer John Merryman gerne dargeboten werden. Dieser tobt sich dennoch auch sehr gerne durch jazzige Betonungen aus und erstaunt mit seinem Spiel jeden, der etwas davon versteht. Dank vieler Gastsänger ist auch im Bereich der Vocals stets Neues geboten. Gäste wie Jason Netherton bereichern die Scheibe ungemein und sorgen dafür, dass die gesangliche Abwechslung der Musikalischen in nichts nachsteht.

Die sympathische Band um Sänger Lenzig darf niemals aufhören so viel zu kiffen, damit ihre Alben auch weiterhin so großartig werden wie Xenosapien. Eine erneute Steigerung ist zu verzeichnen, aufgeschlossene Extrem Metal-Fans, die von Death Metal bis Stoner Rock offen für alles sind kommen an diesem Werk auf gar keinen Fall vorbei. Daumen hoch für die Könige der Außerirdischen, auf dass sie auch die nächsten Jahre so weiter regieren.

Veröffentlichungstermin: 25. Mai 2007

Spielzeit: 44:06 Min.

Line-Up:
Lenzig Leal – Vocals
Zac Joe – Guitar
Steve Goldberg – Guitar
Nick Schendzielos – Bass
John Merryman – Drums

Produziert von Dave Otero und CEPHALIC CARNAGE
Label: Relapse Records

Homepage: http://www.cephaliccarnage.net

Tracklist:
1. Endless Cycle of Violence
2. Divination & Volition
3. Molting
4. Touched By an Angel
5. Vaporized
6. Heptarchy (in the U.K.)
7. G.lobal O.verhaul D.evice
8. Let Them Hate so Long as They Fear
9. The Omega Point
10. Megacosm of the Aquaphobics
11. Ov Vicissitude
12. Hidden Track

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