MACABRE: Murder Metal

Der Name ist Programm. MACABRE brettern ohne Rücksicht auf Verluste nach vorne los. Die beeindruckende Produktion macht das Album auch für Frickelfreunde interessant, die sonst nichts mit Todesblei anfangen können.

Der Name ist Programm. Hat man die CD erst einmal in den Spieler gelegt, bleiben einem 20 Sekunden Intro, um in Deckung zu gehen. MACABRE haben den Volksliedanteil auf ein Minimum reduziert und brettern 40 Minuten lang ohne Rücksicht auf Verluste nach vorne los.

Wie schon der Vorgänger Dahmer wurde Murder Metal von Neil Kernon (QUEENSRYCHE, NEVERMORE) produziert. Dementsprechend knallt das Album bereits bei Zimmerlautstärke ungemein. Wer also unliebsame Nachbarn loswerden will, ohne gleich die in den Texten beschriebenen Methoden anzuwenden, der kommt an diesem Inferno wohl nicht vorbei. Gleichzeitig wird die CD dadurch auch für Frickelfreunde wie mich interessant, die sonst wenig mit Todesblei anfangen können. Alleine die Schlagzeugarbeit von Denis The Menace ist für jeden Fellverdrescher ein einziges Schlachtfest. Schon beim Opener vereinen sich Brutalität und Präzision zu einer Dampfwalze sondergleichen. Durch den oftmals hysterischen Gesang von Corporate Death heben sich MACABRE zudem vom Gros der Death Metal-Bands ab.

Textlich beschäftigt sich wie auf den ersten Alben wieder jedes Lied mit einem anderen Massenmörder. Ohne die diabolischen Ansagen sind die Geschichten zwar nur halb so beängstigend, was allerdings ausreicht um zu demonstrieren, zu welchem kranken Verhalten Menschen doch in der Lage sind.

Auch musikalisch liegt hier der einzige Schwachpunkt von Murder Metal: Nach einigen Lieder hat man sich an das wüste Geschehen gewöhnt und vieles klingt gleichförmig. MACABRE begegnen diesem Problem, indem sie die Stücke nicht unnötig in die Länge ziehen, selbst wenn ihre Spielzeit dann manchmal im zweistelligen Sekundenbereich bleibt. Einzig beim Abschlusstrack Fritz Haarman der Metzger (sehr unterhaltsam auf deutsch gesungen) gibt es ein ausladendes Intro mitsamt Akkordeonklängen, sowie mehrere Minuten Geräuscheffekte am Ende. Zudem gibt es hier bei den Strophen einige grandiose Hochgeschwindigkeitsteile, die Erinnerungen an DISSECTION wachrufen. Ansonsten wird das Tempo ständig variiert und die Musik bleibt bei aller Härte dynamisch.

Mein persönlicher Favorit auf Murder Metal ist Fatal Foot Fetish, das ich auch als Anspieltipp empfehlen würde. Aber auch alle andere Stücke eignen sich zum Kennenlernen. Fans der Band werden von dem Album ohnehin nicht enttäuscht werden, obwohl die kompositorische Genialität von Dahmer nicht erreicht wurde.

Veröffentlichungstermin: 22.09.2003

Spielzeit: 44:22 Min.

Line-Up:
Corporate Death: Gesang, Gitarre

Nefarious: Bass, Gesang

Denis The Menace: Schlagzeug

Produziert von Neil Kernon
Label: Season of Mist

Homepage: http://www.murdermetal.com

Tracklist:
1. Acid Bath Vampire

2. You´re Dying To Be With Me

3. Fatal Food Fetish

4. The Hillside Stranglers

5. Dorthea´s Dead Folks Home

6. The Iceman

7. Poison

8. Werewolf of Bedburg

9. Morbid Minister

10. The Wüstenfeld Man Eater

11. Diary of Torture

12. Jack The Ripper

13. Fritz Haarman der Metzger

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