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KATATONIA: Viva Emptiness

Reine, unverwechselbare Poesie des Lebens auf einem neuen Level.

Die Entwicklung der Ausnahmeband KATATONIA ist spannend und ungewöhnlich – vom Death Metal zu Alternative Rock ging die Reise und landet nun, im Jahre 2003, mit Viva Emptiness genau da, wo zahllose Bands scheitern: nun muss sich entscheiden, ob man sich wiederholt oder ob neue Wege eingeschlagen werden können. Nach Discouraged Ones schon sprach man von der Ära der neuen KATATONIA. Das etwas schwächere Tonight´s Decision und das 2001er Meisterwerk Last Fair Deal Gone Down prägten diese mit ungeheuer intensiver Rock-Musik jenseits aller Stile. Und nun?

Genau: Viva Emptiness ist der neue Weg, der nötig war, es läutet die dritte Schaffensphase der Band ein. Schon Ghost Of The Sun, der erste Song, ist ein Meilenstein und setzt Maßstäbe: treibende Rock-Musik, große Melodien, ungeheuer brachiale Gitarren, verspieltes Drumming. Insbesondere letzteres ist es, was das neue Werk so besonders macht; ich würde sogar so weit gehen und behaupten, Viva Emptiness wäre ohne Drummer Daniel Liljekvist nicht möglich gewesen. Auf den letzten Alben trommelte entweder Sänger Jonas Renkse selbst oder übernahm Produzent Dan Swanö die Sticks. Aber seit Last Fair Deal Gone Down ist eben Liljekvist dabei; auf jenem Werk konnte er sich aber noch nicht adäquat einbringen, so dass Viva Emptiness jetzt erst deutlich macht, was für einen Juwel KATATONIA sich da ins Boot geholt haben. Manche Rezensenten sprechen da dann gar von progressiven Einflüssen, was ich für Quatsch halte; aber es ist in der Tat so, daß man sich erinnert fühlt an die ganz Großen: an OPETH z.B., wobei KATATONIA nicht so weit gehen, wirklich Metal zu sein; nur Rock sind sie aber auch nicht, und erst recht nicht irgendeine der zahllosen gesichtslosen Alternative-Bands, die die Charts bevölkern. Was das wirklich besondere an dieser Band ist, weiß indes niemand zu sagen; vielleicht der gefühlvolle und angenehm unprofessionelle Gesang Renkses? Die unverwechselbare Gitarrenarbeit von Anders Nyström mit ihren wunderbaren Melodien, die sich erst nach mehreren Durchläufen festigen und dann auch nie wieder gehen? Ist es die sanfte, nichtsdestoweniger ungeheuer intensive Melancholie, die jedes der dreizehn Meisterstücke ausmacht und die von Travis Smith erneut so unglaublich genial eingefangen wurde durch das Artwork mit dem kleinen Mädchen auf der menschenleeren Straße?

Es ist all das. KATATONIA sind mit Viva Emptiness den schwierigen Weg gegangen, Vergangenheit und Zukunft zu verbinden, ohne sich zu wiederholen oder zu gewagte Experimente einzuflechten. Manche wird dieses Werk überfordern, viele aber werden sich darin wiederfinden als das, was es ist: reine, unverwechselbare Poesie des Lebens.

Spielzeit: 52:50 Min.

Line-Up:
Jonas Renkse – vocals, guitars, programming
Anders Nyström – guitars, keyboards, programming
Fred Norrmann – guitars
Mattias Norrmann – bass
Daniel Liljekvist – drums & percussion

Produziert von Nyström/Renkse
Label: Peaceville

Homepage: http://www.katatonia.com

Tracklist:
1. Ghost Of The Sun
2. Sleeper
3. Criminals
4. A Premonition
5. Will I Arrive
6. Burn The Remembrance
7. Wealth
8. One Year From Now
9. Walking By A Wire
10. Complicity
11. Evidence
12. Omerta
13. Inside The City Of Glass

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