SYMPHORCE: phorcefulAhead

Für mich die beste Metalscheibe aus deutschen Lande in diesem Jahr

Recht lange war es still um SYMPHORCE. Die Suche nach einem neuen Label, das Drehen des Besetzungskarussels und die wohl sehr erfolgreiche Arbeit von Sänger Andy B. Franck mit BRAINSTORM durften wohl die hauptsächlichen Gründe hierfür sein.

Aber wenn am 18.11.02 „PhorcefulAhead“ endlich das Licht der Plattenläden erblickt, wird wohl jeder Fan anspruchsvollen Powermetals nicht mehr traurig wegen der langen Pause sein. Denn was die Schwaben auf dieser CD verewigt haben, dürfte wohl in Zukunft sehr schwer zu toppen sein. Jede Band veröffentlich einmal in ihrer Karriere einen Klassiker und ich denke, nein ich bin mir sogar fast sicher, „phorcefulAhead“ wird der Klassiker der Band SYMPHORCE sein.

10 Songs, kein Ausfall, vom midtempoartigen Stampfer bis zum schnellen Abgehsong ist alles vertreten. Jeder Song steht für sich alleine als Hit da. Gibt es ein größeres Kompliment für eine Band die eigentlich eine Art von Musik spielt, in der viele Nörgler nichts mehr neues entdecken? Auch gibt es kurze Spielerein mit Effekten, mit Samples die sich aber voll in den Gesamtsound integrieren und nicht aufgesetzt oder unnatürlich wirken. Schließlich bedeutet Stillstand Rückschritt und bei Songs wie „Your Blood, My Soul“ oder „Unbroken“ gibt es eben diese Neuigkeiten im SYMPHORCE-Sound, über die aber auch der traditionellste Metaller drüber hinwegsehen kann.

Eine Gesangesleistung die (ich schreib das irgendwie in jeder Review über Andy…) in Deutschland seines Gleichen sucht. Es gibt halt keinen kraftvolleren und ausdrucksstärkeren Sänger. Sorry, an all die Fans der Herren Kiske und Sammet…

Intelligenstes, spannendes und abwechslungsreiches Songwriting prägen jeden einzelnen Song. Auch die beiden Gitarristen dürfen sich austoben und geben der Band einen noch druckvolleren Sound als dies schon bei der „Sinctuary“ der Fall war. Man hört auch das ein oder andere längere Soli. Aber keine Angst: Kein übertriebenes Gefrickel, sondern immer nachvollziehbare Soli!

Normalerweise müsste jeder schon nach dem Anchecken der ersten drei Songs die Scheibe kaufen. Der coole, recht langsame Stampfer „Speak My Mind“, das schnelle „Unbroken“ und das mit einem Hammerrefrain versehene „Slow Down“ sind einfach drei derartige Spitzensongs, die wohl 99% aller Bands niemals in ihrer Karriere schreiben werden.

Sicherlich wird die Band immer mit BRAINSTORM verglichen, was ja auf der Hand liegt und durchaus o.k. ist. Trotzdem unterscheiden sich meines Erachtens beide Bands schon voneinander. Klar hört man sofort die Stimme von Andy, aber BRAINSTORM sind doch etwas härter, gehen etwas mehr nach vorne, während bei SYMPHORCE mehr Wert aufs Detail gelegt wird und die Grundstimmung etwas langsamer, depressiver oder melancholischer ist. Deshalb war ich beim ersten Durchzappen der CD auch etwas überrascht, aber mittlerweile hat sich „phorcefulAhead“ zu einem absoluten Dauerbrenner entwickelt. Für mich die beste Metalscheibe aus deutschen Lande in diesem Jahr.

Line-Up:
Andy B. Franck – voc. voc.

Cedric „Cede“ Dupont – guit.

Markus Pohl – guit.

Dennis Wohlbold – bass

Sascha Sauer – drums

Label: Metal Blade

Homepage: http://www.symphorce.net

Tracklist:
1. Speak My Mind

2. Unbroken

3. Slow down

4. Longing home

5. Moving in Circles

6. Falling through again

7. Your Blood, my Soul

8. Rage of Violence

9. Touched and Infected

10. Nothin’ left

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