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HAMMERFALL: Crimson Thunder

Vermutlich werden HAMMERFALL mit diesem Album ein paar Fans verlieren, denen die neuen Stücke zu simpel und rifflastig sind. Doch da die CD insgesamt nur wenig schwächer ausgefallen ist als ihr überaus erfolgreicher Vorgänger "Renegade", können Anhänger der Band bedenkenlos zugreifen und schon mal damit anfangen sich für die anstehende Tour warmzusingen.

Auf ihrem vierten Album gehen die Schweden straighter denn je zu Werke. Der Opener Riders On The Storm ist mit einem derart eingängigen Refrain ausgestattet, dass selbst solche, die die Band hassen, am Ende unweigerlich mitsingen. Schon hier fällt auf, dass bei HAMMERFALL anno 2002 die Stücke zum größten Teil auf geradlinigen Gitarrenriffs basieren, wie sie ältere Hörer von ACCEPT her kennen dürften. Für die Melodien ist primär der Gesang zuständig. Hier bemüht sich Joacim Cans erst gar nicht seine Kritiker milde zu stimmen, sondern singt so hoch wie eh und je. Im Kontrast zu seiner markanten Stimme gibt es bei einigen Stücken wuchtige Refraingesänge, wie zum Beispiel beim schleppenden Titeltrack oder bei der treibenden Abschlussnummer Hero`s Return.
Zwischendurch gibt es auch noch zwei Speed Metal-Nummern: On The Edge of Honour ähnelt verdächtig früheren HAMMERFALL-Stücken, erreicht deren Qualität aber meines Erachtens nicht. Trailblazers überrascht mit einigen Tempovariationen, gehört trotz seines stampfenden Refrains aber ebenfalls zu den schwächeren Stücken auf Crimson Thunder. Im Gegensatz dazu können die erste Single Hearts On Fire und das zum Mitgrölen einladende The Unforgiving Blade auf ganzer Linie überzeugen. Die Produktion ist für meinen Geschmack zwar fast schon zu glattpoliert ausgefallen, aber dennoch schreien gerade diese beiden Stücke förmlich danach live gespielt zu werden. Darin liegt auch die Stärke des Albums, denn HELLOWEEN-lastigen Melodic Metal wie auf dem Debüt gibt es hier nur noch selten zu hören. Und auch in der Balladenabteilung emanzipieren sich HAMMERFALL von ihrer Vergangenheit und präsentieren mit Dreams Come True ein ruhiges, akustisches Stück, bei dem man nur noch an der Stimme von Joacim Cans erkennt, dass es ein HAMMERFALL-Lied ist.
Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, dass sich mit Angel of Mercy eine recht interessante CHASTAIN-Coverversion auf der CD befindet, und dass das instrumentale In Memoriam leider zu keinem Zeitpunkt an das geniale Raise The Hammer vom Vorgängeralbum heranreicht.

Vermutlich werden HAMMERFALL mit diesem Album ein paar ihrer Fans verlieren, denen die neuen Stücke zu simpel und rifflastig sind. Doch da Crimson Thunder insgesamt nur wenig schwächer ausgefallen ist als sein überaus erfolgreicher Vorgänger Renegade (welcher in Schweden sogar vergoldet wurde), können die Anhänger der Band bedenkenlos zugreifen und schon mal damit anfangen sich für die anstehende Tour warmzusingen.

Veröffentlichungstermin: 28.10.2002

Spielzeit: 47:34 Min.

Line-Up:
Joacim Cans: Gesang
Oscar Dronjak: Gitarre
Stefan Elmgren: Gitarre
Magnus Rosén: Bass
Anders Johansson: Schlagzeug

Produziert von Charlie Bauerfeind
Label: Nuclear Blast

Homepage: http://www.hammerfall.net

Tracklist:
1. Riders On The Storm
2. Hearts On Fire
3. On The Edge of Honour
4. Crimson Thunder
5. Lore of The Arcane
6. Trailblazers
7. Dreams Come True
8. Angel of Mercy
9. The Unforgiving Blade
10. In Memoriam
11. Hero`s Return

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