Gerüchte kursierten viele im Vorfeld der Veröffentlichung des neuen Albums „Supercharger“ der Männer aus Oakland. Wird das neue Produkt wieder ein Kaliber der Marke „Burn My Eyes“ oder setzen MACHINE HEAD wieder verstärkt auf metallische Rap-Elemente in ihren Stücken, wie teilweise auf „The Burning Red“ geschehen? Ich behaupte mal: weder noch. Die Härte des Debütalbums „Burn My Eyes“ wird wohl endgültig der Vergangenheit angehören, jedoch ist die Band nicht noch hipper geworden.
„Supercharger“ wurde eine Melange aus „The More Things Change…“ und „The Burning Red“. Robb Flynn und seine drei Mitstreiter haben 14 Tracks (inkl. zwei Intros) auf den Silberling gebannt und „Supercharger“ wächst von Durchlauf zu Durchlauf.
MACHINE HEAD fahren mitunter schwere Geschütze auf
Aggressive, straighte Parts kokettieren mit groovigen „Hüpfparts“ und einer auffallenden Portion Melancholie. Typisch MACHINE HEAD ist auch der Spannungsaufbau innerhalb der Tracks, was schon immer zu den Stärken der Band zählte. Hört euch mal vom Melancholiefaktor „Deafening Silence“ an – nichts für depressive Zeitgenossen und ich weiß, wovon ich spreche… Robbs Gesang wirkt zudem ausgereifter als auf den vorherigen Outputs. Sehr gut variiert er seine Stimmbänder von rauen, kraftvollen bis hin zu melodischen, klaren Aspekten.
„Supercharger“ hat kaum Ausfälle zu vermelden, einzigst das überflüssige Intro „Brown Acid“ zum Song „Nausea“, welcher selbst mich nicht überzeugen kann. Dafür fahren MACHINE HEAD schwere Geschütze à la „Bulldozer“, „Crashing Around You“, „Kick You When You’re Down“ oder „All In My Head“ auf.
Die Songs stellen für mich eine perfekte Mixtur aus räudiger Aggression, Groove und eingängigen Melodiebögen dar. Entweder man hasst MACHINE HEAD oder man liebt sie. Allen open-minded Metal-Fans, die vor rhythmischen Akzenten und abgedrehten Mitgehparts nicht zurückschrecken, sei „Supercharger“ ans Herz gelegt. Fuck it all!
Diskographie:
1994 Burn My Eyes
1997 The More Things Change…
1999 The Burning Red
2001 Supercharger
Spielzeit: 56:36 Min.
Line-Up:
Robb Flynn – vocals, guitar
Ahrue Luster – guitar
Adam Duce – bass
Dave McClain – drums
Produziert von Johnny K. & Colin Richardson
Label: Roadrunner Rec.
Homepage: http://www.machinehead1.com
MACHINE HEAD „Supercharger“ Tracklist
- Declaration
- Bulldozer
- White Knuckle Blackout!
- Crashing Around You
- Kick You When You’re Down
- Only The Names
- All In Your Head
- American High
- Brown Acid
- Nausea
- Blank Generation
- Trephination
- Deafening Silence
- Supercharger