DE-VISION: Two

Das beste Depeche Mode-Album, das Depeche Mode nie geschrieben haben.

Hoppla, was haben wir denn da? Wie konnte mir denn so eine geniale Band so lange verborgen bleiben? Bislang hielt ich ja Host von Paradise Lost für das beste Depeche Mode-Album, das Depeche Mode nie geschrieben haben, doch ab sofort gebührt dieser durchaus ehrenvoll gemeinte Titel definitiv Two von DE-VISION! Und um den Musikern gerecht zu werden: Das Album ist kein bloßer Abklatsch der englischen Superstars, sondern kann durchaus auch eigene Akzente setzen. Sänger Steffen hat eine wundervoll warme, sofort wiedererkennbare Stimme, die jeden der zehn mal melancholischen, mal energiegeladenen Songs mit einzigartigen Hooklines veredelt. Selbst manche harmlose Versmelodie könnte alleine schon einen einprägsamen Refrain erster Güte darstellen, wenn dann nicht immer noch eine weitere Steigerung folgen würde. Andere vergleichbare Acts wie etwa Wolfsheim werden spielend überholt, denn so unverkrampft und locker hat noch keine Band es geschafft, mal eben ein monumentales Meisterwerk auf CD zu bannen.

Klar, die Band ist fest im Pop verwurzelt, sie hebt sich jedoch wohltuend von der Plastikmassenware in den Charts ab. Selten war Popmusik so tiefgehend wie bei Heroine oder Drowning Souls. DE-VISION vermeiden zugleich den Fehler, sich in Synthiespielereien zu verlieren, sondern setzen Samples und Effekte sparsam und umso wirkungsvoller ein, um der elektronischen Musik den letzten Schliff zu geben. Bei Uncaring Machine, dem endgültigen Höhepunkt des an Höhepunkten sowieso schon alles andere als armen Albums, kommen dann auch verzerrte Gitarren zum Einsatz, die dem Track eine unglaubliche Dynamik verleihen. Und wenn dann die letzten Töne von Lonely Day verklingen, kann man sicher sein, daß selbst an solchen einsamen Tagen wie dem besungenen ab sofort Trost in Gestalt von Two auf einen wartet.

Fazit: Selten traf das gute, alte Sprichwort No fillers, just killers so sehr auf ein Album zu wie auf Two! Selbst Exciter, das letzte Werk der Meister aus England, kann da nicht mehr mithalten. Egal, ob Waver, Rockfan oder Otto Normalhörer, hier wartet ein echtes Juwel darauf, von euch an die Kasse des Plattenladens getragen zu werden, um sich danach in eurem CD-Player häuslich einzurichten!

Spielzeit: 51:05 Min.

Line-Up:
Steffen – Gesang, Songwriting

Thomas – Texte

Produziert von Georg Kaleve
Label: e-wave/Drakkar

Homepage: http://www.devision.de

Tracklist:
All I Ever Do

Silent Moan

Drowning Soul

Heroine

Blindness

Heart-Shaped Tumor

State Of Mind

Escape The World

Uncaring Machine

Lonely Day

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