Nach Haymaker legen THROWDOWN nun ihr neustes Werk brachialer Tonakrobatik nach. Gut, akrobatisch ist es nicht wirklich, was die Amis hier vorlegen. Die breitbeinige Mischung aus Hardcore à la HATEBREED oder BORN FROM PAIN und Metal à la PANTERA kommt genauso rüber, wie sie gemeint ist: Derber Hardcore mit scharfer Metalkante. Astrein produziert, aggressiv, ehrlich, aber irgendwie auch etwas kalt und arrogant. Aus wenig machen die Orange County-Straight Edger viel. So selbstbewusst, wie THROWDOWN ihre wütenden, stampfenden Hasshymnen verfeuern drängt sich jedenfalls der Verdacht auf, dass hier nicht mehr viel schiefgehen kann. Etwas stumpf sollte man es natürlich schon mögen, wenn man THROWDOWN in sein Herz schließen möchte. Erdig und schwergewichtig ist die Musik, direkt und kompromisslos. Dabei hauen die Musiker einem allerdings keine Standard-Songs ohne Charme und Wiedererkennungswert um die Ohren, sondern schaffen es fast jeden Song eine eigene Note zu verleihen. Ob präzise thrashig – aber nie zu schnell – oder wuchtig und stampfend – aber nie zu langsam – jeder Track hat Herz und Seele und ist vor allem eins: unverkennbar THROWDOWN. Das muss man erst mal schaffen, wenn man sich musikalischer Ingredienzen bedient, die allesamt aus dem Basis-Baukasten für harte Musik stammen. THROWDOWN jedenfalls tun das – ohne überhaupt daran zu denken dabei alle Komponenten zu verbraten. Filigrane Experimente, technische Spielereien, cleaner Gesang, elektronischer Firlefanz, damit haben die Tough-Guys keinen Vertrag. Unnötig zu sagen, dass das gut so ist. Wichtig aber zu sagen, dass Vendetta dadurch keineswegs schlechter wird. Dazu sind zu viele gute Riffs auf der Scheibe versammelt, zu viele fette Hooklines, derbe Harmonien und sogar – man höre und staune – eingängige Refrains. Der Schlachtruf We Will Rise sitzt jedenfalls punktgenau im Bulls-Eye, das PANTERA-Feeling von Speak The Truth ist auf Anhieb sympathisch, den hymnenhaften Refrain von The World Behind bekommt man so schnell nicht wieder aus dem Ohr und die mächtigen Riffs von Shut You Down muss man gehört haben.
THROWDOWN sind die Vorzeige-Band meiner eigens für solch herrliche Musik entworfenen Schublade: Easy Listening Violence. Man könnte auch sagen: leichtfüßiger kann man die Vorschlaghammer-Methode kaum praktizieren. THROWDOWN sind vertonte Härte, Selbstbewusstsein – aber auch ein bisschen Arroganz. Und es steht ihnen gut.
Veröffentlichungstermin: 25. 07. 2005
Spielzeit: 39:33 Min.
Line-Up:
Dave Peters – Vocals
Dom Macaluso – Bass
Matt Mentley – Guitar
Ben Dussault – Drums
Produziert von Zeuss; co-produziert von Dave Peters & Dom Macaluso
Label: Trustkill/Roadrunner
Homepage: http://www.throwdowngo.com/
Tracklist:
01. We Will Rise
02. Speak The Truth
03. Vendetta
04. Burn
05. Discipline
06. To Live Is To Sacrifice
07. Give My Life
08. The World Behind
09. Shut You Down
10. Annihilation (N.W.D.)
11. This Is Where It Ends