Tuut… tuuuuut… *Click* Sander? Nanana Naa Nana Naa Naa Hallo? … Hallooo? – Dieser AC/DC-inspirierte Telefonstreich, mit dem VIRON ihr Demo NWoGHM beginnen, gehört wohl zu den abgefahrensten Intros, die das Ohr des Rezensenten jemals vernehmen durfte und ist nur ein Beispiel für den Ideenreichtum der traditionellen Heavy Metal-Band, die sich unmissverständlich dem Sound der 80er verschrieben hat. Ich muss zugeben, dass ich nicht zuletzt aufgrund des gelinde gesagt etwas gewagt betitelten Demos der Darmstädter (das G steht somit nicht für Greek oder Georgian) und des nicht gerade bescheidenen Infoschreibens etwas skeptisch war, jedoch scheinen die Mannen um Gitarrero Thilo Tilikainen und Fronter Alexx Stahl tatsächlich derartig ambitionierte Musiker zu sein, hört man sich einmal Perlen wie das ultraeingängige Ride On, das überlange sowie etwas an ICED EARTH erinnernde Doomsday, das tonnenschwer stampfende For Her Majesty (das große Highlight der Scheibe!) oder das megacoole EXXPLORER-Cover Prelusion / Run for Tomorrow an. VIRON, die mittlerweile übrigens von einem zweiten Gitarristen namens Roger assistiert werden, strotzen nur so vor Dynamik und wissen ihre wuchtigen Gitarrenriffs songdienlich einzusetzen, weshalb das Demo zu keiner Sekunde Ermüdungserscheinungen, sondern vielmehr einen blutroten Faden aufweist, der sich mit schierer Leichtigkeit durch die insgesamt sieben Tracks schlängelt.
Glücklicherweise wurde die Stärke von NWOGHM nicht nur vom Verfasser dieser Zeilen und den Fans erkannt, welche bereits den gesamten Bestand der EP geplündert haben: Der bereits im März diesen Jahres veröffentlichte Tonträger war nämlich auch Anlass für das Plattenlabel Sonic Age Records, das VIRON-Debüt weltweit zu vertreiben, das noch im November veröffentlicht werden soll und sechs völlig neue Tracks enthalten wird. Zwar wird das EXXPLORER-Cover aus Lizenzgründen nicht enthalten sein, jedoch kann sich jeder Anhänger dieser Sparte schon jetzt auf das freuen, was gerade in den Kohlekeller Studios, in denen schon Acts wie CREMATORY und AGATHODAIMON zugange waren, produziert wird. Wer also auf urigen (US-)Metal steht und in dieses Genre schon längere Zeit keine Hoffnung mehr gesteckt hat, sollte sich dieses Scheibchen auf alle Fälle zulegen!
Veröffentlichungstermin: März 2005
Spielzeit: 29:40 Min.
Line-Up:
Alexx Stahl – vocals
Thilo Tilikainen – guitars
Roger – guitars
Ingmar Inge Holzhauer – bass
Neudi – drums
Produziert von VIRON
Label: Eigenproduktion
Homepage: http://www.viron1.com
Tracklist:
01. Sander (Intro)
02. Ride On
03. For Her Majesty
04. Prelusion
05. Run For Tomorrow
06. Born Out of Light
07. Doomsday