Früher war alles… gleich!? Über EDGUY, Fußball und meine Kindheit.

Eine wirre Geschichte über EDGUY, Fußball und meine Kindheit.

Eigentlich wollte ich über ANVIL CHORUS schreiben. Doch heute fiel mir im Plattenladen die Single Go For Gold (THE WINNERS) in die Hände. Das Stück war 1988 nicht nur die Titelmelodie der Olympia-Berichterstattung der ARD, sondern für eine Weile auch mein Lieblingslied. Mit neun Jahren interessierte ich mich eben noch nicht so sehr für Heavy Metal, sondern eher für die Mannschaftsaufstellung des VfB Stuttgart.

Eike Immel, Karl Allgöwer und Guido Buchwald sind inzwischen mehr oder weniger in Vergessenheit geraten, und auch Go For Gold habe ich seit Ewigkeiten schon nicht mehr gehört. Kurz entschlossen kaufte ich die Single. Daheim landete sie sofort auf dem Plattenteller.

Schon die ersten Tönen klangen vertraut in meinen Ohren. Dieser Synthesizersound war einfach unverwechselbar. Irgendwie hatte ich das Stück zwar etwas anders in Erinnerung, mit mehr Gitarren und einer weniger dominanten Snare Drum. Aber das lag sicherlich am Rauschen des Vinyls. Die Refrainmelodie ging doch ursprünglich etwas anders, oder? Doch wieso singe ich dann trotzdem gleich mit!?

Irgendetwas stimmte nicht. Ich hörte mir das Lied ein zweites Mal an. Ich wartete ungeduldig auf We live to fight the hand of doom. Schließlich klang das, was da aus meinen Boxen kam, genau wie EDGUYs Vain Glory Opera. Ich wartete vergeblich.

Und dann dämmerte es mir.

War ich 1988 also doch schon Metal? Wurde damals nicht auch Adrian Knup (Wie schreibt der sich eigentlich? Hoffentlich wird der Artikel nicht von Fierce freigeschaltet… – Anm. d. Verf.) im VfB-Vereinsheim vom HOW als Metal-Fan geoutet? Tauschte Tobias Sammet auf dem Pausenhof mit seinen Kumpels seinerzeit noch Hanuta-Bildchen statt MAIDEN-Tapes? Heißt es die Hanuta oder das Hanuta?

In textlicher Hinsicht sah es nicht anders aus. Es reichte die Zeile Going for the Metal!. Es gab keine Zweifel mehr. Irgendjemand hatte damals – ob absichtlich oder nicht sei dahingestellt – die Kassettenhüllen vertauscht, so dass der kleine Tobias in Wirklichkeit gar nicht The Number of the Beast, sondern Go For Gold zu hören bekam.

Ganz abgesehen davon bleibt Herr Sammet nach wie vor einer der witzigsten Persönlichkeiten des Heavy Metal. Und apropos witzig: Ich brauche einen neuen Lieblingswitz. Denn St. Anger hat mit Popmusik rein gar nichts am Hut. Für meinen Geschmack ist es jetzt natürlich zu heftig und unmelodisch. Aber dafür erscheint ja bald das neue IRON MAIDEN-Album. Ich hoffe nur, dass da dann niemand Hülle und Inhalt vertauscht…

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