Schon lange hat man eigentlich keine Metal-Video-Compilations mehr in den Regalen der Läden stehen sehen und nachdem dieser Markt Ende der Achtziger ganz gut boomte waren derartige Zusammenstellungen in den letzten Jahren fast komplett verschwunden. Nuclear Blast könnten den Bedarf an Metal-Videoclips in Konservenform mit Monsters of Metal eventuell wieder ankurbeln, zumindest kann man es sich gut vorstellen dass nach dieser Compilation so mancher Metalhead wieder Blut am Medium Videoclip leckt. Dabei würde ich bei Monsters of Metal auf keinen Fall wie angepriesen von einer ultimativen Kollektion reden. Der Metal hat in den letzten 30-40 Jahren durchaus interessanteres heraus gebracht und vor allem die mit kleinen Storys verbundenen Kurzfilme haben mich schon früher immer mehr begeistert als einfach nur einer Band beim Posen zuzuschauen. Dass aber auch heute noch mit guten Clip-Ideen gearbeitet wird, beweisen auf Monsters of Metal vor allem CRADLE OF FILTH (diese Winteratmosphäre ist einfach schön), SONATA ARCTICA (herrlich im 80er-Stil mit Spukhausatmosphäre), ENTOMBED (aus einer kleinen Idee ein witziges Video gemacht) oder THERION (die große Clipüberraschung). RHAPSODY versuchen da zwar in eine ähnliche Kerbe zu schlagen, gehen dabei aber derart diletantisch zu Werke dass man bei Power of the Dragonflame vom trashigsten Video dieser Zusammenstellung sprechen kann. MANOWAR, ANTHRAX (verdammt geiler Song), ATROCITY, CATHEDRAL (ein Metalvideo wie aus dem Lehrbuch) oder STRATOVARIUS (witzige Optik) zeigen dann aber, dass man auch mit in den Vordergrund gerückten Bandaufnahmen Videos interessant und ansehnlich gestalten kann, wohingegen die hochglanzpolierten (und auf Future-Optik getrimmten) Clips von aktuelleren Acts wie MNEMIC, DARKANE, SOILWORK, u.a. einfach nur langweilen. Davor sind aber auch z.B. BLIND GUARDIAN nicht gefeit, die einfach in einem dunklen Raum zu dritt mit Mikrophon und Gitarren bewaffnet auf Barhockern sitzen und den Bard´s Song trällern oder JUDAS PRIEST mit ihrer Ballade Lost and Found.
Insgesamt ist Monsters of Metal aber auf jeden Fall eine vielseitige und irgendwie abstruse Zusammenstellung geworden, bei der nur schwer erkennbar ist, nach welchen Kriterien die Clips denn ausgesucht wurden (laut Info wurde die Auswahl ja von Nuclear Blast-Chef Staiger selbst vorgenommen).
Zudem haben Nuclear Blast dem ganzen noch etwas Bonusmaterial beigefügt und das wären zum einen mal drei ansehnliche Live-Clips, eine Fotogallerie (die lediglich aus recht lieblos bearbeiteten zum großen Teil bekannten Promofots der teilnehmenden Bands besteht) sowie die Dr. Blast Show. Bei letzterem handelt es sich um die Radioshow des auf dem Cover zu sehenden Maskottchens, das mit böse verzerrter Stimme und mit Hilfe einer weiblichen Helferin die neuesten Nuclear Blast Scheiben audiell und mit dem jeweiligen Cover auf dem Bildschirm auf harmlos-klischeehaft-humorige Art und Weise die neuesten Scheiben des Labels anpreist und dazu in das ein oder andere Stückchen reinhören lässt. Ganz nett, mehr nicht.
Geboten bekommt man auf dieser Doppel-DVD jedenfalls einiges an Musik (aktuell als auch schon etwas älteren Datums) die entsprechend fürs Auge umgesetzt wurde und wer weiß, vielleicht schaffen es Nuclear Blast ja tatsächlich dieses Medium auch wieder für die Metalwelt zu etablieren und ein Forum zu bieten, das auch wieder größere Budgets für den Videodreh zulässt und der Produktion von solchen Clips wieder einen Sinn gibt.
Veröffentlichungstermin: 25.08.03
Label: Nuclear Blast
Tracklist:
DVD 1:
1. MANOWAR – Warriors Of The World United
2. HAMMERFALL – Hearts On Fire
3. HELLOWEEN – Just A Little Sign
4. ANTHRAX – Safe Home
5. SOILWORK – Rejection Role
6. BLIND GUARDIAN – The Bard´s Song
7. FARMER BOYS – Here Comes The Pain
8. PRIMAL FEAR – Armaggedon
9. TIAMAT – Vote For Love
10. IN FLAMES – Trigger
11. STRATOVARIUS – Eagleheart
12. SONATA ARCTICA – Wolf & Raven
13. MORBID ANGEL – Immortal Rites
14. PARADISE LOST – Say Just Words
15. IRON MAIDEN – Run To The Hills
16. OOMPH! – Supernova
17. SEVENDUST – Live Again
18. CRADLE OF FILTH – Her Ghost In The Fog
19. STRAPPING YOUNG – LAD Relentless
20. SEPULTURA – Bullet The Blue Sky
21. DARKANE – Innocence Gone
22. DAVID SHANKLE GROUP – Ashes To Ashes
23. LACUNA COIL – Heaven´s A Lie
24. ENTOMBED – I For An Eye
25. CIRCLE II CIRCLE – Watching In Silence
26. THE HAUNTED – Bury Your Dead
27. EMPEROR – The Loss And Curse Of Reverance
28. KATAKLYSM – Shadows And Dust
29. CHILDREN OF BODOM – Everytime I Die
30. THERION – Summernight City
31. MASTERPLAN – Enlighten me
32. ATROCITY – Taste Of Sin
33. CATHEDRAL – Hopkins (The Witchfinder General)
DVD 2:
1. DEATHSTARS – Synthetic Generation
2. MESHUGGAH – Rational Gaze
3. MNEMIC – Ghost
4. RHAPSODY – Power Of The Dragonflame
5. JUDAS PRIEST – Lost And Found
6. DIMMU BORGIR – Puritana
7. BIOHAZARD – Sellout
8. THE GATHERING – Leaves
9. PUNGENT STENCH – Viva La Muerte
10. DANZIG – Five Finger Crawl
11. AMORPHIS – Alone
12. KREATOR – Violent Revolution
13. THUNDERSTONE – Virus
14. CARCASS – No Love Lost
15. CREMATORY – Tears Of Time
16. BLUDGEON – Stained In Blood
17. SINISTER – Leviathan
Special Bonus Material:
1. LIVE CHAPTER
Destruction – The Butcher Strikes Back
Hypocrisy – Fire In The Sky
Kataklysm – The Awakener
2. AUDIO CHAPTER DR. BLAST SHOW
MYSTIC PROPHECY
GRAVEWORM
MNEMIC
DEW-SCENTED
MISERY INDEX
RE:AKTOR
DEATHSTARS
DESTRUCTION
PRIMAL FEAR
DIMMU BORGIR
3. PHOTOGALLERY