DEAD SOUL TRIBE: A Murder Of Crows

Nicht lange rumlesen: KAUFEN!!!

Fleißig, fleißig die Mannen von DEAD SOUL TRIBE bzw. der Kopf dieser Band. Dieser hört auf den Namen Devon Graves, nannte sich Buddy Lackey und war der Sänger von PSYCHOTIC WALTZ, die auch Jahre nach ihrer Auflösung einen gottgleichen Status bei vielen treuen Fans besitzen. Ich selbst kann bis heute mit den beiden ersten Scheiben (A Social Grace bzw. „Into the Everflow“) so gut wie gar nichts anfangen, bin aber ein „Immer-wieder-gerne-Hörer“ von Alben wie „Mosquito“ (1994) oder „Bleeding“ (1996). Nur ein Jahr nach dem selbstbetitelten Erstling legt der in Österreich lebende Amerikaner mit A Murder Of Crows nun die konsequente und logische Fortsetzung des Debüts vor, was bedeutet, daß Parallelen zu PSYCHOTIC WALTZ erneut NICHT zu ziehen sind. Und obwohl man beiden Alben anhört, daß sie von der gleichen Band stammen (was eigentlich so nicht stimmt, denn Mr. Graves hat bis auf das Schlagzeug alle Instrumente eingespielt), sind doch (teilweise) deutliche Unterschiede auszumachen. Ich finde, daß das Songmaterial auf „A Murder of Crows“ doch deutlich düsterer und sperriger klingt – und dabei war schon das Debüt keine leicht verdauliche Kost. Hab auf jeden Fall einige Durchgänge gebraucht, um mit dieser Scheibe warm zu werden. Das Album lebt von einer sehr intensiven Atmosphäre, die mich z.B. bei „Angels In Vertigo“ oder „Crows In The Wire“ an eine Band wie TOOL denken ließ. Eine andere Band, an die mich (sicherlich auch dank der häufig tribalartigen Drums) oft erinnert fühlte, ist TRIBE AFTER TRIBE. Auch diese arbeitet mit häufig wechselnden balladesken und akustischen Passagen, die immer wieder von harten Riffs unterbrochen werden. Doch DEAD SOUL TRIBE deshalb als Plagiat zu bezeichnen, liegt mir mehr als nur fern, denn spätestens, wenn Devon Graves zu singen beginnt, kann man alle anderen Vergleiche vergessen. Er singt auf unverwechselbare Art und Weise, tut dieses mal aggressiv, mal beinahe schon melancholisch – aber immer hört man, daß er es mit Herz und Seele tut. Ein weiteres Trademark, das die Band hörbar aus der Masse der gesichts- und identitätslosen Kapellen hervorhebt, sind die wieder im verstärkteren Maße zu hörenden Flötenparts, die besonders bei „Black Smoke And Mirrors“ Devon’s Vorliebe für JETHRO TULL deutlich machen. Und nicht nur bei diesem Song erklingt ein Piano, das dafür sorgt, daß z.B. „Regret“ schon fast SAVATAGE-ig klingt. Doch auch textlich hat der Kalifornier einiges zu sagen, handelt es sich bei A Murder Of Crows im „weitesten Sinne“ um ein „abstraktes Konzeptalbum über gesellschaftliche und zwischenmenschliche Strukturen“. Mehr kann ich dazu aber leider nicht sagen, denn mir liegt bis zum jetzigen Zeitpunkt lediglich eine Promo-CD ohne Texte vor. Aber alleine die Musik reicht aus, um schon jetzt von einem absoluten Highlight des Jahres 2003 sprechen zu können. KAUFEN!! KLAUEN!! SCHENKEN LASSEN!! (nur bitte nicht brennen – Bands wie DEAD SOUL TRIBE brauchen jeden Cent um weiterhin solche geile Platten aufnehmen zu können…)

Spielzeit: 61:13 Min.

Line-Up:
Devon Graves (Gesang, Gitarre, Bass, Flöte, Keyboards)

Adel Moustafa (Drums)

Produziert von Devon Graves
Label: Inside Out

Homepage: http://www.deadsoultribe.com

Email: info@deadsoultribe.com

Tracklist:
Feed, Part I: Stone By Stone

Feed, Part II: The Awakening

The Messenger

In A Garden Made Of Stones

Some Things You Can´t Return

Angels In Vertigo

Regret

Crows On The Wire

I´m Not Waving

Flies

Black Smoke And Mirrors

Time (Bonus Track)

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