Bereits die Gestaltung des Titels Fear:Suicide:Life von CITIES OF SLEEP lässt auf eine eher unkonventionelle Scheibe schliessen. Während sich unzählbare langweilige Kreationen in der Schublade Death/Black tummeln, muss man bei CITIES OF SLEEP den Bogen wohl etwas weiter spannen. Da die Schwarzmetall-Elemente spärlich sind – und auch cleaner Gesang in Hole of Humiliation sein Weg auf diese Scheibe findet – würde ich es am ehesten als progressiven Midtempo-Death Metal bezeichnen…
Einfach zugänglich ist Fear:Suicide:Life auf jeden Fall nicht – und sei es auch nur wegen dem Gesang auf Hole of humiliation, der doch manchmal arg am Nervenkostüm des Hörers zerrt – im Sinne von: ich leide, du musst auch leiden (zum Glück verfügen die Vocals über verschiedene Facetten). Die gemächlicheren Parts (etwa in Fear) erinnern zeitweise an TIAMATs Astral Sleep – doch ist dies nur eine Seite des CITIES OF SLEEP-Konstrukts. Die disharmonischen Gitarrenriffs und ihre wuchernden Ableger wecken Assoziationen an BABYLON SADs Kyrie oder an die musikalische Experimentierfreudigkeit von NÄCHTLICH THRÄNET. Anspieltips für Fear:Suicide:Life zu geben fällt entsprechend schwer, Pfad der Tränen gehört sicher zu den weniger abgedrehten Sachen und besticht durch die druckvollen disharmonischen Gitarrenriffs. Bei Fear ist die coole Bassline zu Beginn und Dynamik sicherlich ein Reinhören wert.
Insgesamt also kein Metal-Fastfood, sondern ein schwerverdauliches Werk – darüber täuschen fehlende Blastparts nicht hinweg. Als Hörer muss man sich darauf einlassen wollen und die pure Konsumgier außen vor lassen…
Spielzeit: 34:34 Min.
Line-Up:
Striker: Vocals
Noctis: Gitarre
Thor N.: Bass
Pablo: Drums
Label: NeoKlasSick Productions
Homepage: http://www.citiesofsleep.de
Email: schlafstadt@gmx.de
Tracklist:
1. Prologue
2. Pfad der Tränen
3. …of torture
4. Lehr‘ mich gehen
5. Fear
6. Life
7. Hole of humiliation
8. The last piece
9. Epilogue