blank

ELÄKELÄISET: Humppaelämää

„Humppaelämää“ bietet genau das, was man von ELÄKELÄISET erwartet: 4/4 Takt, Schunkelmelodien, mehr 4/4Takt, unverständliche finnische Texte, noch mehr 4/4 Takt, Akkordeongequetsche und Xylophon-Zwischenspiele

Ich warte auf den Tag, an dem sich die ELÄKELÄISET Nummer totläuft. Der Tag schien bedrohlich nahe, als ich erfahren müsste, dass auf dem neuen Album keine Coverversionen, sondern Eigenkompositionen dargehumppt werden. Entweder haben sich die Finnen etwas zu offensichtlich bei anderen bedient oder es sind doch zwei Covers versteckt –aber das nur nebenbei. Fest steht: „Nice boys don’t play humppa.“ Und von netten Jungen sind die Rentner nicht nur altersmäßig weit entfernt.

„Humppaelämää“ bietet genau das, was man von ELÄKELÄISET erwartet: 4/4 Takt, Schunkelmelodien, mehr 4/4Takt, unverständliche finnische Texte, noch mehr 4/4 Takt, Akkordeongequetsche und Xylophon-Zwischenspiele. Darüber hinaus gibt es neuerdings die ein oder andere Gitarre zu hören – doch das verdirbt den Spaß kaum.

Einen ganz großen Nachteil hat „Humppaelämää“ trotzdem: Vorbei sind die Zeiten, in denen man in gemütlicher Runde zusammensaß und sich gemeinsam die Köpfe zerbrochen hat. Das Gefühl, einen Song ganz genau zu kennen und trotzdem nicht auf Anhieb dahinter zu kommen, welches Original von den finnischen Originalen kurzerhand in eine Polka umgeschrieben worden ist, fehlt einfach. ELÄKELÄISET kommen ihren treuen Fans auf andere Weise entgegen: „Keväthumppa“ und „Humppashokki“ haben Refrains, den auch Nicht-Finnisch-Sprechende problemlos mitgrölen können, was bei den bisherigen Buchstabensuppentiteln nicht immer möglich war.

Tatsache ist auch, dass ELÄKELÄISET mittlerweile sehr weit vom liebenswerten Dilettantismus der Anfangstage entfernt sind, „Humppaelämää“ kommt ohne Spielfehler, verpassten Einsätzen, schiefen Gesängen und nicht vorhandenem Timing aus, die Finnen werden doch nicht etwas mit zunehmendem Erfolg nach dem großen Geld schielen wollen? Bestimmt nicht, denn auf ihre Weise sind sie noch immer so durchgeknallt, dass man sie nur lieben oder hassen kann.

Deshalb ist dieses Review eigentlich auch komplett überflüssig – wer die Band mag, kauft sich die CD. Alle anderen interessiert die Vodka-getränkte Polka ohnehin nicht.

Tracklist:

Humppaelämää

Katkolla Humppa

Humppa-Aatami

Unelmahhumppa

Lauantitanssit

Lusijan Humppa

Keväthumppa

Ona vaan

Hhumppashokki

Humppaäimä

Pesu- Ja linkoushumppa

Humppasätelyä

Nynnyhumppa

Haudalle Kukkia

Besetzung:

Onni Varis – keyboard, vocals

Lassi Kinnunen – accordion, vocals

Martti Varis – bass, vocals

Krisitan Voutilainen – drums, vocals

Spielzeit: 74:00

Label: Humppa Records

VÖ: April 2003

Hompage: http://www.humppa.com

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner