LOW MAN´S TUNE: Solitunes

Welche Band spricht bitte von Katharsis, wenn sie ihre Bandfotos auf dem Klo macht?

Welche Band spricht bitte von Katharsis, wenn sie ihre Bandfotos auf dem Klo macht? Naja, das lassen wir mal doch lieber hinten anstehen. Jedenfalls ist in musikalischer Hinsicht Katharsis zwar ein recht passender Begriff, aber ein wenig zu spektakulär ist er dann doch, denn die Musik ist hier und da nicht mehr als eine krasse, recht gesichtslose Dröhn-Version von UNDERTOW und CROWBAR.

Auf Kanaltiefe gestimmte Zeitlupenriffs dominieren das Bild der Musik, Abwechslung gibt es nur selten zu hören, genau wie manchmal bitternötige Melodien. Die Ausnahme bilden der Song Down and Out, der im Refrain auch ein wenig flotter (aber nicht schnell!) und im Solo melodischer wird und das traurige Edge Driven, bei dem Emotionalität etwas weiter vorne ansteht. Doch packend gestaltet wird eigentlich kein Lied, bei keinem stellt sich das Verlangen ein nochmals gehört zu werden. Schade, denn das Drumming und die Riffs sind so gesehen nicht von schlechten Eltern.

Aber die Stimmung, die verbreitet werden soll, bleibt weitestgehend auf der Strecke. Ist die CD aus, so bleibt kein bitteres Gefühl übrig, die dunkle Stimmung hält sich nicht über die knappen 30 Minuten hinaus. Stattdessen gibt es Gröhlgesang, den DRECKSAU und TOTENMOND viel besser drauf haben, die Intensität ihrer Musik mit fiesem Gebrüll zu verfeinern.

Und selbst, wenn diese Mini-CD passend rau in Szene gesetzt wurde, so bleibt mir nur übrig vom Kauf dieser Scheibe abzuraten, selbst wenn das Artwork und Booklet wirklich erste Sahne sind, und auf neue Lebenszeichen von CROWBAR und Konsorten zu warten.

VÖ: Mitte 2002

Spielzeit: 27:28 Min.

Line-Up:
Alex – Drums

Rene – Guitar

Holger – Vocals

Patrick – Bass
Label: F.A. Records

Homepage: http://www.low-mans-tune.de

Email: lowmanstune@gmx.de

Tracklist:
1. All Cometh Down

2. Numb

3. My Heart

4. Down and Out

5. L.M.T.

6. Edge Driven

7. Nothin´

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