DREAM EVIL: Evilized

Ihr mögt Hammerfall? Dann dürft Ihr weiterlesen! Ihr mögt Hammerfall nicht? Dann dürft Ihr weiterlesen! (Bringt Euch nur nichts…)

Das nenne ich fleißig. Am 28.04.2002 erschien mit „Dragonslayer“ der Erstling der Schweden und nun – fast auf den Tag genau neun Monate später – steht bereits der Zweitling in den Läden. Ob es sich dabei um Überbleibsel aus den Aufnahmesessions zum Debüt oder um absolute Neuware handelt, weiss ich natürlich nicht. Ist aber auch egal, denn die zwölf Songs (47:17 Min.) klingen nicht wie billiger Ausschuss, sondern frisch und gut. Natürlich hat man sich stilistisch kaum verändert, aber warum hätten sich Gitarrist/Keyboarder und überhaupt Bandboss Fredrik Nordström (Besitzer des „Studio Fredman“ und Produzent von Bands wie Hammerfall, In Flames, Arch Enemy oder Dimmu Borgir), Sänger Niklas Istfeldt (Backing Vocals auf den ersten beiden Alben von Hammerfall), der griechische Gitarrist Gus G. (u.a. Firewind), Basser Peter Stalfors (bekam Songwriting-Credits auf dem Hammerfall-Erstling) und Drummer Snowy Shaw (der u.a. für King Diamond, Mercyful Fate und Memento Mori die Sticks schwang und für die Bandfotos im Booklet verantwortlich) auch anderweitig orientieren sollen? Es gibt also weiterhin den traditionellen, druckvollen Melodic True Power Metal, der allen Fans von HAMMERFALL oder NOCTURNAL RITES gefallen dürfte/sollte. Klar, über eine eigene Handschrift verfügt die Band auch auf ihren zweiten Album nicht. Aber wenigstens hat sie die besten Zutaten der Achtziger Jahre (Maiden, Dokken, Dio, Helloween, Accept – letztgenannte dürften besonders bei den mächtigen Chören von z.B. „Break the Chains“ Pate gestanden haben) zu einem wirklich funktionierenden Ganzen zusammengefügt. Die Schweden bewegen sich zwar nur innerhalb ihrer Genre-Grenzen, zocken ihre Songs aber entweder im flotten Uptempo (z.B. „By My Side“, „Invinsible“ „Live a Lie“), im eher stampfenden und groovenden Outfit (wie beim düsteren, fast schon epischen „Evilized“ oder „Bad Dreams“) oder sogar (halb-)balladesk („Forevermore“ bzw. „The End“) runter und haben es so geschafft ein Genre-Album einzuspielen, das zu gleichen Teilen typisch „true“ UND abwechslungsreich geworden ist. Okay, über die klischeehaften Texte kann man geteilter Meinung sein. Aber erstens gehören solche Texte zu dieser Art von Musik und zweitens glaube und hoffe ich, dass die Musiker Zeilen wie I Am So Fucking Metal And So Is My Wife“ (aus der Selbstverarschungs-Ohrwurm-Hymne „Made of Metal“) mit einem gewaltigen und selbstironischen Augenzwinkern vortragen. Oder? Fazit: Ein wirklich gutes (wenn auch nicht überragendes) Album voller Spielfreude, eingängiger (nicht poppigen) Melodien, genretypischer Text-Klischees, altbekannter Riffs sowie einem melodischen UND kraftvollen Sänger. Ob die Band aber nun besser/schlechter als HAMMERFALL ist? Keine Ahnung! Interessiert mich aber auch nicht! Euch/Dich etwa??

Spielzeit: 47:17 Min.

Line-Up:
Fredrik Nordström – Guitars & Keyboards

Gus G. – Guitars

Niklas Isfeldt – Vocals

Peter Stalfors – Bass

Snowy Shaw – Drums

Produziert von Fredrik Nordström
Label: Century Media

Homepage: http://www.dreamevil.mu/

Tracklist:
Break The Chains

By My Side

Fight You ´Til The End

Evilized

Invisible

Bad Dreams

Forevermore

Children Of The Night

Live A Lie

Fear The Night

Made Of Metal

The End

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