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ENCHANT: Blink Of An Eye

Allzu späte Würdigung eines Genre-Meisterwerkes…

Ein Debüt, das umgehend in den Klassiker-Status erhoben wird, kann gleichsam Segen und Fluch sein. Im Falle ENCHANT hat sich die kultische Verehrung, die ihrer Erstveröffentlichung ´A Blueprint of the World´ in Prog-Liebhaberkreisen zuteil wurde, zumindest als Bürde erwiesen. Obgleich die Amerikaner auch in den Folgejahren mit alles andere als schwachen Alben von sich reden machten, schwang doch bei jeder Neuerscheinung in allem positiven Feedback seitens Fans und Medien ein wenig Enttäuschung ob der Einschätzung mit, daß einmal mehr kein legitimer Nachfolger des übermächtigen Debüts entstanden sei.

Mit ´Blink Of An Eye´ könnte sich indes nun alles ändern. Fakt ist: Auf dem aktuellen Album der Amerikaner stehen einige der besten Songs, die die Band in ihrer Laufbahn geschrieben hat. Obgleich stilistisch nahtlos an das ebenfalls sehr gute ´Juggling 9 Or Dropping 10´ anschließend, ist ´Blink Of An eye´ zwingender, stringenter und im Zusammenspiel der beiden Säulen ´Anspruch´ und ´Melodie´ geradezu perfekt ausbalanciert. Jeder einzelneSong des Albums ist ein wundervoll ausgewogenes Meisterwerk gleichsam vituoser wie beseelter Musik, ebenso gefühlvoll wie spiel- und produktionstechnisch perfekt in Szene gesetzt. Schon der Opener ´Under Fire´ spielt alle Stärken der Band aus: Vibrierende Bassläufe erhalten Geleit von harten Riffs, die Atmosphäre verdichtet sich mit zunehmendem Vertracktheitsgrad und entlädt sich exakt im richtigen Moment in einen wundervollen Refrain mit perlenden Akustikgitarren, um den selbst RUSH das Quartett beneiden dürften, zumal die einfühlsam Vocals Ted Leonards brillanter denn je klingen (und mehr als einmal Erinnerungen an einen jungen Steve Walsh wecken). Und egal, wo man den Laserstrahl ansetzt: Jede Minute auf ´Blink Of An Eye´ glänzt trotz aller Zugänglichkeit mit Details und Tiefe. Vielleicht DIE Genre-Referenz des Jahres 2002, zumal ENCHANT nach wie vor zu den eigenständigsten Protagonisten der Prog-Szene zählen…

Veröffentlichungstermin: 29.07.2002

Spielzeit: 54:35 Min.

Line-Up:
Ted Leonard – vocals

Douglas A. Ott – guitars

Ed Platt – bass

Sean Flanegan – drums

Produziert von Douglas A. Ott
Label: InsideOut

Hompage: http://www.theoasis.cc/

Tracklist:
Under Fire

Monday

Seeds Of Hate

Flatline

Follow The Sun

Ultimate Gift

My Everafter

Invisible

Despicalbe

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