STONE THE CROW: Reduce To The Max

Ich könnte mir gut vorstellen, daß der Schritt zurück vom Majorlabel zu einer kleineren Plattenfirma im Enddefekt für die Band drei Riesenschritte nach vorne war. Mit diesem Album im Gepäck, ist mit der Band in der nächsten Zeit schwer zu rechnen.

„Reduce To The Max“; der Titel ist Programm. Hatte der Vorgänger „Year Of The Crow“ noch viele Elektrospielereien und Programming am Start, so besinnen sich die schwäbischen Jungs aufs Wesentliche und liefern ein klassisches Rockalbum ab.

Jetzt könnt ihr mit der Bezeichnung „klassisches Rockalbum“ sicherlich nicht viel anfangen und ich muss zugeben, daß es für mich sehr schwer ist, den Sound auf der neuen CD zu beschreiben. Sowohl Gothic-Rock als auch Post-Grunge habe ich schon als Stilbeschreibung gelesen, was ich aber für absoluten Schmarrn halte. „Reduce To The Max“ besticht einfach durch ausgefeiltes, spannendes Songwriting, der warmen aber trotzdem voluminösen Stimme von Marc Zin und der gelungenen Mischung aus Melodie und Härte. Es macht Spass die Songs anzuhören und was man den Jungs hoch anrechnen muss, ist daß sie nie „auf Teufel komm raus“ vesuchen, mit übertriebener Laut/Leise-Dynamik so etwas wie einen Hit zu schreiben. Vielmehr hört man erwachsene Rocksongs einer Band, die nun wohl ihren Stil gefunden hat. Ein überdurchschnittliches Album einer hoffnungsvollen deutschen Gruppe, die sehr amerikanisch klingt und – das ist das eigentlich Verwunderliche – diese Scheibe mit dem kraftvollen Sound auch noch selbst produziert hat. Hut ab!

Auf einige Songs möchte ich trotzdem noch kurz eingehen: Zum einen wurde „People Are People“ von DEPECHE MODE gecovert. Hierfür erhält zwar die Band sicherlich nicht einen Oscar für die originellste Coverversion, aber dafür rockt der Song und ist mir persönlich viel lieber als eine belanglose Ballade. Desweiteren dürft ihr auf keinen Fall nach dem letzten Song die CD ausmachen, sondern solltet ihr euch vielmehr noch einige Minuten gedulden, um den Hiddentack „Remember Me“ zu hören. Ein ruhiger Song der vom Stil nicht auf den Longplayer gepasst hätte, aber zu gut ist um unterzugehen. Ein echter Hit ist auch noch das melodiöse, ruhige, ja fast schon melancholische „Misunderstood“. Auch wenn ich auf die anderen Songs nicht extra eingehe, sei gesagt, daß man einen Ausfall auf dieser Scheibe vergebens sucht.

Ich könnte mir gut vorstellen, daß der Schritt zurück vom Majorlabel zu einer kleineren Plattenfirma im Enddefekt für die Band drei Riesenschritte nach vorne war. Mit diesem Album im Gepäck, ist mit der Band in der nächsten Zeit schwer zu rechnen.

Homepage: http://www.stone-the-crow.com

Tracklist:
1. Secret

2. Feel

3. Missunderstood

4. Cages Of Memories

5. Air

6. I´m Fallin

7. Silverplaque

8. My Gift

9. People Are People

10. Crimson

11. See Inside

Hiddentrack: Remember Me

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