MADDER MORTEM: Deadlands

Dem geduldigen Zuhörer wird hier ein Album eröffnet, welches auch nach zigfachem Abspielen keine Abnutzungserscheinungen zeigt und jeder weitere Druck auf die Play-Taste eine neue Herausforderung darstellt.

Schon mit ihrem zweiten Album „All Flesh Is Grass“ aus dem Jahre 2001 wurden die Norweger leichtfertig dem Gothic Lager zugeordnet. Aber bereits auf diesem Album zeigten sie sich wesentlich vielschichtiger und spielten mit verschiedensten Einflüssen, als dass man sie darauf hätte reduzieren dürfen.

Auch auf „Deadlands“ bewegen sich MADDER MORTEM fernab jeglicher Gothic-Klischees und machen dem Hörer damit den Zugang zu ihrem extrem komplexen und auf den ersten Blick sperrigen Material nicht gerade einfach. Dem Geduldigen wird jedoch ein Album eröffnet, welches auch nach zigfachem Abspielen keine Abnutzungserscheinungen zeigt und jeder weitere Druck auf die Play-Taste eine neue Herausforderung darstellt.

Selbst eigentlich reinrassige Gothic-Nummern wie „Faceless“ und „Silverspine“ erzeugen durch ihre subtile Melodieführung eine derart beklemmende Atmosphäre, dass einem unweigerlich die Götter NEUROSIS in den Sinn kommen. Sowieso erinnert auch der Rest des Materials an die kaputten Amis. Sich langsam entwickelnde Spannungsbögen entladen sich wie bei „Jigsaw (The Pattern And The Puzzle)“ in wütenden Eruptionen um den Hörer mit seinen aufgewühlten Gefühlen alleine zu lassen. Unverzichtbar dafür ist die unglaublich hypnotisierende Stimme von Sängerin Agnete M. Kirkevaag, die sich des öfteren Annette von Giersbergen (THE GATHERIING) oder auch BJORK nähert und sich optimal der Stimmung des jeweiligen Songs anpasst. Trotz der ausufernden Ideen verlieren MADDER MORTEM durch einprägsame, groovige Riffs und eingängigen Refrains niemals den Song aus den Augen („Necorpol Lit“, „Rust Cleansing“…).

Ob man nun Begriffe wie Alternative, progressiv oder abgedreht verwendet, geduldige und offene Hörer werden den eigenständigen Sound von MADDER MORTEM verstehen und lange Freude daran haben.

Spielzeit: 57:15 Min.

Line-Up:
Agnete M. Kirkevaag – Vocals

BP M. Kirkevaag – Guitars

Eirik Ulvo Langnes – Guitars

Paul Mozart Bjorke – Bass

Mas Solas – Drums
Label: Century Media

Homepage: http://www.maddermortem.com

Email: mail@maddermortem.com

Tracklist:
1. Enter (1:07)

2. Necropol Lit (4:04)

3. Omnivore (4:44)

4. Rust Cleansing (7:21)

5. Faceless (5:42)

6. Distance Will Save Us (5:06)

7. Silverspine (8:12)

8. Jigsaw (The Pattern And The Puzzle) (4:53)

9. Deadlands (6:06)

10. Resonatine (9:58)

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