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SUMMERBREEZE 2002 – Der Festivalbericht

Obwohl das Sumemr Breeze 2002 nicht schlecht war, war es irgendwie anders… anders als letztes Jahr.



Donnerstag

HYPOCRISY | RED AIM | EKTOMORF | TIAMAT

Freitag

MOURNING CARESS | MIRROR OF DECEPTION | DARK AT DAWN | CHARON | BELPHEGOR | NO RETURN | LEFT HAND SOLUTION | AFTER FOREVER | MYSTICCIRCLE | SOILWORK | DISBELIEF | THE GATHERING | VADER | DIMMU BORGIR | PAIN

Samstag

THE BLUE SEASON | MY DARKEST HATE | RAUNCHY | FLOWING TEARS | AMON AMARTH | AGATHODAIMON | DIE APOKALYPTISCHEN REITER | BRAINSTORM | END OF GREEN | SENTENCED | STORMWITCH | SAMAEL | PRIMEsth. | PARADISE LOST | PRO PAIN

Ein paar allgemeine Worte…

Irgendwas war anders… anders als letztes Jahr.

2001 war das SUMMER BREEZE für uns das perfekte Festival – es versprühte die Energie eines aufstrebenden, erfolgreichen Events und die Atmosphäre und gute Laune auf dem ganzen Platz steckte einen förmlich an. Überall sah man freundliche Leute, die einem gar keine Chance gaben, schlecht drauf zu sein und man hatte einfach das Gefühl, etwas ganz besonderes zu erleben.

Dieses Jahr war das irgendwie anders.

Dass das SUMMER BREEZE – völlig zurecht – bekannter und dadurch auch größer werden würde, stand außer Frage. Und dass dadurch etwas vom familiären Feeling verloren geht, war auch zu befürchten. Aber dass sich dann doch solche Schatten über das „liebenswerte“ Open Air in Abstgmünd werfen würden, damit haben wir nicht gerechnet.

Natürlich war es im großen und ganzen okay, keine Frage. Das Billing war von der Bandauswahl ordentlich, wohingegen die Platzierung mancher Band im Programm für einige Verwunderung sorgte. Positiv bemerken muss man allerdings, dass man auf dem SUMMER BREEZE auch einige Bands präsentiert bekommt, die man nicht auf jedem (Hard Union-) Festival vorgesetzt bekommt. Und auch wieder lobenswert: Die Toilettensituation. „Boxis“ *g* gab es in rauen Mengen und der Zustand der Plastikboxen war über die gesamte Festivalzeit ebenfalls durchaus okay.

Die Preise für Essen und Getränke waren allerdings in Ordnung, das Essensangebot war überdurchschnittlich gut – wie auch die Stimmung, trotz der Enge, die manchmal herrschte.



Vom Metalfan zum Herdenvieh am frühen Nachmittag – eine miserable Platzaufteilung machts möglich

Unzumutbar waren allerdings sowohl die Platzaufteilung als auch diverse Personen aus der Security. Was den Platz angeht, kann man nur von einer Katastrophe sprechen: Der Durchgang von der Händlermeile zum eigentlichen Open Air Gelände mit beiden Bühnen war so ungeschickt gewählt, dass man schon oftmals am Nachmittag in Menschenmassen steckte, sprich: alles quetschte sich durch enge Passagen, obwohl andere Bereiche des Geländes quasi leer waren. Dass sich diese Situation des abends natürlich noch verschlimmerte und das Durchkommen zur weiter hinten gelegenen „Pain Stage“ selbst entlang der Verkaufsstände kaum noch möglich war, raubte einen dann den letzten Nerv. Und auch in Sachen Security glänzte das Summer Breeze nicht gerade.Von unmöglichen Entgleisungen der Security wurde uns berichtet, unfreundliches Verhalten durften wir selbt erleben. Auch das ging im letzten Jahr noch anders!

Ihr seht schon, das Summer Breeze war für uns eine zweischneidige Angelegenheit. Vielleicht waren unsere Erwartungen nach dem Top-Festival im Vorjahr auch einfach nur zu hoch? Ihr könnt uns ja eure Meinung auf dem Messageboard schreiben.

Nun aber zu den Band-Berichten.

Donnerstag

HYPOCRISY

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Wer gießt eigentlich Tägtgrens Zimmerpflanzen im Sommer? Der Meister dürfte in den Festivalmonaten kaum zu Hause anzutreffen sein, und auch für das Summerbreeze war er mit HYPOCRISY und PAIN gleich zweimal gebucht. Und ganz ehrlich gesagt, es wird langsam, aber sicher immer schwieriger, etwas über einen HYPOCRISY Gig zu schreiben, ohne sich ständig zu wiederholen. Denn auf der Bühne passiert eben einfach nichts Neues, die einzige Abwechslung bietet die immer mal wieder wechselnde Tagesform der Band. Größere Überraschungen bei der Songauswahl gab es also auch in Abtsgmünd nicht, neben zwei neuen Stücken von CATCH-22 kamen Klassiker wie „Roswell 47“, „Pleassure Of Moletation“, „Fire In The Sky“ „Buried“, Osculum Obscenum, „Apocalypse“ oder „Fractured Millenium“ zum Zuge. Mit einigermaßen gemischten Gefühlen stand ich vor der MainStage, wobei das Pendel, das zwischen „Ach, die schon wieder“ und „Eigentlich waren die immer ganz gut“ bereits beim Opener „Roswell 47“ deutlich in Richtung „Die waren schon immer ganz gut“ ausschlug. Die Schweden zeigten sich einigermaßen spielfreudig und tight, mit so vielen gutklassigen Songs im Rücken kann man eigentlich auch nicht viel falsch machen. Dennoch wollte, abgesehen von den Die-hard Fans in der ersten Reihen, keine richtige Stimmung im Publikum aufkommen, was mit Sicherheit auch daran liegt, dass man mittlerweile um HYPOCRISY einfach nicht mehr herumkommt. Ein kleine Pause wäre vielleicht nicht die schlechteste Idee, und vielleicht würden dann die Reaktionen auch wieder etwas euphorischer ausfallen. Mein Eindruck ist jedenfalls, dass sich die Band trotz aller Qualitäten im Moment durch Überpräsenz verheizt. (vampi)

RED AIM

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Meine Damen und Herren, es ist an der Zeit das Rauchen anzufangen, ein, oder besser, zwei neue Biere zu ordern und insgesamt sehr cooool und relaxt zu werden: RED AIM sind on Stage! Eine astreine Rock’n’Roll Party ist also angesagt und wer verkörpert das besser als RED AIM Sänger Dr. Don Rogers? Eben! 40 Minuten hatten die Jungs aus dem Saarland Zeit, um ordentlich und schmutzig zu rocken, was sie natürlich auch taten. Unterstützt von einem sehr vampsteresken Backdrop *g* drückten sie das Summerbreeze tief in den schwäbischen Wüstenstaub. Meist straighte und oft stonige Rocker und ihre eigenwillige, etwas vereinfachte (dafür aber umso arschtretendere) Version von IRON MAIDENs „The Trooper“, bei der sich das Publikum allerdings nicht sehr textsicher zeigte, so dass Dr. Don Rogers recht schnell das Mikro wieder selbst übernahm, und der intonierte SCORPIONS Hit „Rock You Like A Hurricane“ sorgten für viele fröhliche Gesichter und tanzende Leute vor Bühne. Eine hundertprozentige Rock Show mit fliegenden Bananen und wehenden Haaren machten RED AIM zu einem der Gewinner des Festivals!(Boxi)

EKTOMORF

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Die einzigen Ungarn des Festivals, die sich bekannter Weise mehr als nur beeinflusst von SEPULTURA zeigen, machten bereits am Donnerstagabend einiges an Stimmung. Nicht nur, dass ihr moderner und grooviger Thrash Metal das wild moshende Publikum ansprach, es wurde auch intensiv dargeboten. Was mir etwas aufstieß, war die Tatsache, dass die Band etwas wenig Abwechslung innerhalb der Songs hatte. Mir waren sie zu simpel gestrickt, aber den Leuten gefiel es trotzdem. Dennoch bewies die Band eine große Bandbreite, von punkigen Sachen wie I Miss You bis hin zu tonnenschweren Thrash Metal-Songs. Als Schmankerl gab es noch das Beatles-Cover A Hard Day´s Night und eine Zigeuner-Gesangeinlage vom Bassisten, die zwar schön war, aber dennoch deplaziert erschien. Beeindruckend war auf jeden Fall der Gitarrist, der während dem Spielen nach hinten spucken konnte… Meine Zeltgefährten haben mir das Üben nach drei Versuchen leider verboten. Wie dem auch sei, ich bin mir aber todsicher, dass sich EKTOMORF mit diesem Konzert eine Menge neuer Freunde erspielt haben.

(Captain Chaos)

TIAMAT

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Bei den Bundestagswahlen konnte man zu Johan Edlunds Bedauern nicht für die Liebe stimmen, auch wenn er das in der Singleauskopplung des letzten Albums Judas Christ vehement fordert. TIAMAT selbst wiesen an diesem Abend jedoch selbst eher Ähnlichkeiten mit der SPD auf: Irgendwie hatte die Band schon mal bessere Zeiten gesehen und Band wie Partei definieren sich nur noch über eine Person. Die Vorfreude auf den Aushilfsgitarristen, bei dem die Hoffnung bestand, dass er anders als Tomas Petterson die Wildhoney-Soli im Griff hat, wurde bei genauerem Hinschauen von der entsetzlichen Entdeckung weggewischt, dass dieser komplett im Ace Frehley-Look auf die Bühne gekommen war inklusive Schminke, Glitzergitarre und 50er-Jahre-billige-Fernsehserie-Raumanzug. Konnten TIAMAT auf der Clubtour dieses Jahr einen wieder erstarkten Eindruck hinterlassen, so zeigte sich auf dem Summer Breeze, dass dennoch noch ein weiter Weg vor den Schweden liegt, bis sie wieder an die intensiven Livemomente Mitte der Neunziger anknüpfen können. Ein erster und wohl auch der wichtigste Schritt in diese Richtung wäre die Erkenntnis, dass niemand Johan Edlund den verruchten Rocker abnimmt, als der er sich neuerdings gerne gibt. Dieser Gestus passt zudem nicht im geringsten zu den Kompositionen der Band, seien es Klassiker wie Whatever that Hurts, Gaia und The Ar oder neue, durchaus ansprechend gespielte Songs wie Love Is As Good As Soma (einziger Gänsehautmoment des Konzerts), The Return of the Son of Nothing und dem eingangs erwähnten Vote for Love. Kein Mensch hört TIAMAT, um sich mal so richtig cool hart zu fühlen und mit der Whiskyflasche in der Hand um die Häuser zu ziehen, auch will man auf einem TIAMAT-Konzert nicht mit halblustigen Sprüchen wie We are KISS! unterhalten werden, sondern mit tiefgehender Musik und dazu passender Lightshow und Performance. Und genau an diesen Punkten krankte die an und für sich schon solide Show der Herren um Johan Edlund. Statt älterer Hits kamen flache Songs wie I Am in Love with Myself und Children of the Underground zum Einsatz, begleitet von einer austauschbaren Lichtshow und einer unnahbaren Darbietung, sieht man mal von Anders Iwers´ verzweifelten Animationsversuchen ab. Insgesamt also für große Fans der Band angesichts der glorreichen Vergangenheit eine eher enttäuschende, für alle anderen wohl gerade so akzeptable Leistung von TIAMAT. (Rachendrachen)

Freitag

MOURNING CARESS

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So richtig wohl fühlte sich die junge Band aus Münster auf der großen Festivalbühne offensichtlich nicht. Die Unsicherheit war den Jungs deutlich anzumerken, und so schlich sich auch die ein oder andere Ungenauigkeit ein. Sänger Gerrit tat zwar sein Bestes, um das Publikum am frühen Morgen aus der Reserve zu locken, was letztendlich auch halbwegs gelang. Allerdings lag das wohl weniger am staksigen Stageacting der Band, sondern an den überzeugenden Songs. Deshalb waren die 20 Minuten, die mit Songs wie „Creating A Hell“ oder „A Lifeless Time“ vom Debüt Imbalance alles in allem eine kurzweilige Angelegenheit – auch wenn MOURNING CARESS noch an ihrer Livepräsenz arbeiten müssen, haben sie schon etwas wesentliches im Gepäck: Gute Songs. Und irgendwann kommt hoffentlich auch etwas mehr Routine in das Stageacting der Band. (Vampi)

MIRROR OF DECEPTION

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MIRROR OF DECEPTION auf einem Festival in der Größenordnung des SUMMER BREEZE – das kann spannend werden und auf jeden Fall ein ungewohnter Anblick. Schön ist jedenfalls die Erkenntnis, dass die Musik dieser Band auch außerhalb eines intimen Clubs auf einer größeren Bühne funktioniert. Und auch dass Sänger Baumi nach längerer Pause wieder mit von der Partie war, sorgte für Freude bei den Fans – schade nur, dass dies einer seiner letzten Auftritte sein sollte. Traurig vor allem, da der Mann mit der ungewöhnlichen Körperhaltung bei diesem Auftritt wohl die bester Leistung ablieferte, der ich bislang beiwohnen durfte. Und auch das gesangliche Zusammenspiel zwischen ihm und Siffi war selten so überzeugend wie bei diesem Gig. Und natürlich war auch der Set der Göppinger viel zu kurz bemessen, weshalb nach dem Auftakt Leaves gleich der heimliche Höhepunkt namens Weiss folgen sollte – ganz klar Baumi´s Song. Zu Unstimmigkeiten kam es eigentlich lediglich zu Beginn von Mirrorsoil, als einzelne Bandmitglieder von unterschiedlichen Songs ausgingen und die Instrumentalfraktion fast umgekippt wäre. Dass diesen Fehler einige Leute aber erst gar nicht bemerkten, zeigt sicherlich deutlich, dass MIRROR OF DECEPTIONgut in der Lage waren, das Ruder noch einmal rumzureißen und den Set problemlos mit To Be Kept in Suspense und Asylum (Siffi´s Chants sind nach wie vor eine Show für sich!) zu Ende zu bringen. Wie bereits erwähnt ist es wirklich schade, diese Band in Zukunft nicht mehr in dieser Zusammensetzung erleben zu können. Denn auch dieser Auftritt hat wieder einmal deutlich gezeigt, mit was für einer über die Jahre hinweg gewachsenen Band man es zu tun hat, deren Auftritte trotz Konzentration auf die Musik und weniger auf eine effektreiche Bühnenshow nie langweilig werden. Wirklich, auch nach zig Auftritten in letzter Zeit, habe ich mich nicht satt gesehen und blicke jedem Gig mit Freude entgegen. Das begeisterte Publikum, das lauthals nach einer Zugabe forderte, zeigte mir, dass ich nicht der einzige bin. (Fierce)

DARK AT DAWN

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Was für eine Hektik… von MIRROR OF DECEPTION nahtlos zu DARK AT DAWN überzugehen war nicht nur eine sportliche Leistung. Auch musikalisch galt es sich umzustellen, vom Doom der Schwaben hin zum Power Metal der Harzer-Jungs. Wobei diese Umstellung nicht allzu schwer fiel, denn Gemeinsamkeiten gibt es zwischen diesen Bands ebenfalls zu Genüge. Und das sind in erster Linie kraftvolle, ehrliche und vor allem hervorragend gemachte Songs. Recht schnell stellte sich aber auch hier die Frage, warum diese Band derart früh antreten musste. Ich bin mir jedenfalls sicher, dass es DARK AT DAWN auch problemlos zu einem späteren Zeitpunkt geschafft hätte, die Massen zu begeistern. Dementsprechend gut war auch die Stimmung beim Opener The Voice of the Gods, mit dem die Band einen hervorragenden Einstieg in den Set fand. Das neue Gitarrenduo (war der eine nun Matze mit kurzen Haaren?) zeigte sich bereits hervorragend aufeinander eingespielt und vor allem Frontmann Buddy hat es geschafft, sich erneut zu steigern. Schon allein er macht deutlich, dass diese Band schon lange dem Undergroundstatus entwachsen sein sollte. Ein sicheres Auftreten, eine enorme Ausstrahlung und vor allem eine Hammerstimme – so präsentierte sich der Mann und zeigte einen Großteil der anwesenden Bands, wie man ein Publikum für sich gewinnt! So ist er live auf der Bühne sowohl Star zum Anfassen, als auch sympathischer Metalfan und dass er es genoss, wieder einmal vor einem größeren Publikum zu spielen, merkte man ihm deutlich an. Auf kleine Einleitungsansagen verzichteten auch DARK AT DAWN aufgrund der knapp bemessenen Spielzeit und boten stattdessen viel Bewegung (vor allem Lowin tat sich hierbei neben Buddy besonders hervor) auf der Bühne und ein echtes Hitprogramm, das aber nur den kleinsten Teil der Bandklassiker abdecken konnte. A Winter´s Dream, Baneful Skies, The Frozen Tear und natürlich nicht zu vergessen der großartige Rausschmeißer Don´t pay the Ferryman, bei dem die Gitarristen noch mal ihr ganzes Können zeigen konnten. Zufriedene Gesichter auf und vor der Bühne – einfach klasse.(Fierce)

CHARON

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Sänger Juha-Pekka Leppäluoto hält sich wohl schon für einen ganz großen Rockstar, zumindest ließ sein ausgesprochen selbstbewusstes und routinierte Stageacting diese Vermutung zu. Der Mann lässt wirklich kein Pose aus… Auf der anderen Seite war ihm und dem Rest der Band statt Coolness die Freude über den überraschend großen Andrang vor der Bühne deutlich ins Gesicht geschrieben. Vor der Pain Stage war es voll, und das um kurz vor eins mittags. Umsonst hatte sich wohl kaum jemand auf dem Weg gemacht, denn die Finnen legten im Vergleich zu den Studioversionen der Songs eine ordentliche Schippe Rock n´ Roll Kohlen nach und rockten herzhaft drauflos statt nur dem Publikum entgegenzuschmachten. Irgendwann zwischen „For Bitter Joy“ und „Little Angel“ hat man sich dann auch an die Rockstar-Show des Fronters gewöhnt und konnte zu den Songs des zweiten Albums Downhearted beschwingt mitwippen, da CHARON wirklich mit viel Spaß und Hingabe auf der Bühne standen bzw. umher rannten. Etwas schade war, dass vom Debütalbum Tearstained nichts den Weg auf die Setlist gefunden hatte, aber bei 25 Minuten Spielzeit muss man eben Kompromisse eingehen. Einen besonderen Heilungseffekt schien der Auftritt übrigens auf Basser Teemu Hautamäki zu haben, der außerhalb der Bühne nur auf Krücken gestützt unterwegs war, die knappe halbe Stunde auf der Bühne ohne Gehhilfe und ausgesprochen lebhaft agierte. Alles in allem eine angenehme Überraschung – da die Jungs erstaunlich frisch und unverbracht wirkten – trotz den wenig eigenständigen Songs. (Vampi)

BELPHEGOR

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Ah gä heast, mach ma Ramba Zamba – So oder so ähnlich hat es sich wohl angehört, als sich BELPHEGOR die österreichischen Black/ Death Metal-Pioniere vor dem Gig motivierten. Doch das half nicht viel, denn die Darbietung war ziemlich lustlos. Vielleicht lag es daran, dass die Österreicher um Chef Helmut staubedingt, nicht wie geplant am Donnerstagabend, sondern am Freitagnachmittag ihr Set hinlegen mussten. Ihre Musik ist eher belangloser Einheitsbrei; ist ständiges, monotones durchgängiges Geprügel, das nur selten mal durch langsamere Parts aufgelockert wurde. Dazu wurde in Songs wie „Necrodaemon Terrorsathan oder Swarm of Rapture wie blöd gekreischt und gegrunzt. Der Rastafarian-Drummer knüppelte die 30 Minuten durch und kaute permanent Nikotinkaugummi dazu, was ihn ziemlich cool wirken ließ. Nur, warum die restliche Band, die sich locker etwas hätte bewegen können, dazu keine Lust hatte, wird wohl immer ein Rätsel bleiben. Lag es an den gefährlichen Sonnenstrahlen, oder war es einfach untrue? Wenigstens amüsierten sich die Fans, wenngleich um diese Zeit noch nicht viele Leute vor der Bühne waren.

(Captain Chaos)

NO RETURN

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In Sachen Heavy Metal ist unser Nachbar Frankreich nach wie vor Entwicklungsland. Von den ewigen Hardrock-Helden TRUST abgesehen, sind Insidern höchstens aus den 80er Jahren noch ein paar vielversprechende Namen präsent (ADX, SORTILÈGE, KILLERS, H-BOMB). Glücklicherweise macht bis heute jedoch immer mal wieder eine junge hungrige Kapelle von sich reden. NO RETURN aus Paris ließen mit ihrem vorletzten Album Self Mutilation (2000 – bereits das fünfte der 1989 gegründeten Band!) aufhorchen, auf dem sie im Geiste der alten SEPULTURA herzerfrischend losholzten (leider nicht, wie in Frankreich üblich, in ihrer Heimatsprache, sondern auf englisch). Live auf dem SUMMER BREEZE werden NO RETURN diesem guten Vorab-Eindruck vollauf gerecht: Der wild bangende Sechser, der dort oben auf der Bühne plötzlich völlig anders aussieht als auf den mir bekannten Pressephotos und mit Olivia eine neue Bassistin in seinen Reihen hat, würzt seine derben Thrash-Granaten mit einem leichten Death Metal-Einschlag, was prima zündet. Ein Keyboarder am Bühnenrand steuert Samples und leichte Industrialklänge bei, ohne der massiven Soundwand Druck zu nehmen oder die Veranstaltung gar zu verwässern. Cooler Auftritt – ein Wiedersehen ist hier dringendst erwünscht! (stef)

LEFT HAND SOLUTION

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Auf die Schweden hatte ich mich sehr gefreut, doch leider konnten sie die Erwartungen nicht erfüllen. Verspricht der Videotrack auf dem Light Shines Black Album eine energiegeladene Show, machte die Band ganze beim SUMMERBREEZE leider einen ausgesprochen statischen Eindruck. Und das obwohl LEFT HAND SOLUTION mit dem letzten Album die Gothic/Doom Gefilde verlassen hat und sich mittlerweile in recht rockigem Terrain bewegt. Im Vordergrund stand Sängerin Mariana Holmberg, die sich nicht nur mit ihrer tiefen, warmen Stimme vom den Einheitselfen im Metal abhebt, sondern auch optisch anders rüberkommt. Selbstbewusst und gleichzeitig selbstversunken lieferte sie eine beindruckende Gesangsleistung ab. Doch auch ihre tolle Stimme konnte den Kontakt zu Publikum nicht ersetzten, das ein oder andere Wort in Richtung Zuschauer wäre angebracht gewesen, zwar bedankte sie sich vor dem letzten Song artig und betonte, wie toll es sei in Deutschland zu spielen – aber da war es zu spät. Gitarrist und Basser erfüllten ihre jeweilige Aufgabe, wirkten ansonsten aber sehr verloren und unsicher, der Schlagzeuger fiel in erster Linie durch eine ziemlich peinliche Sonnenbrille auf. Da konnte auch die schöne Setlist mit „Angels fall First“, „The Crooked Smile“ „Raven Wings“ oder „Scarred“ den zwiespältigen Eindruck nicht retten. Schade, aber vielleicht ist diese Band einfach nicht für hellen Festivalsonnenschein und große Gelände geeignet. (Vampi)

AFTER FOREVER

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Sängerin Floor Jansen überraschte: Statt mit der üblichen Gestelztheit ins Mikro zu hauchen, fegte sie über die Bühne und zeigte in den Gesangspausen perfektes Propellerbanging, an dem sich durchaus die ein oder andere extremere Band ein Beispiel nehmen könnte. Das sie dabei nicht von ihren Highheels kippte und tadellose Gesangsspuren ablieferte, machte das Stageacting umso beindruckender. Der Rest der Band wollte da natürlich mithalten und so war fürs Auge einiges geboten, wenn auch bei den Herren die ein oder andere Aktion etwas übertrieben und gekünstelt wirkte. Die Songs, überwiegend vom aktuellen Album Decipher kommen live um einiges straighter und direkter rüber als von CD, was das wiederum ausgesprochen große Publikum aber nicht davon abhielt, die Band ausgiebig zu feiern. „ My Pledge of Allegiance #1, Follow in the Cry vom Vorgängeralbum Prison Of Desire The Key und Forlorn Hope kamen gleichermaßen gut an – wobei mich das große Following bei dieser Band doch erstaunte – denn wirklich originell sind AFTER FOREVER nicht. (Vampi)

MYSTIC CIRCLE

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Die wohl umstrittenste Black Metal Band Deutschlands, der nicht unbedingt ein guter Ruf vorauseilt, gab sich auch auf dem auch SUMMER BREEZE ein Stelldichein. MYSTIC CIRCLE, inzwischen nur noch zu dritt, boten schon mal vorab einige Songs vom neuen Album Damien, nämlich 666 und God is Dead – Satan Arise, dar. Dazu gab es auch ältere Songs wie den Dragonslayer oder The Whore of Satan. Doch seltsamerweise – wie gesagt, der Band eilt kein guter Ruf voraus – schien der Auftritt vielen Leuten zu gefallen, sie feierten die Band nach allen Regeln der Kunst ab. Vielleicht war der Graf von Beelzebub deshalb einigermaßen gut gelaunt und zeigte sich nicht als miesepetriger Schwarzkittel. Auch die instrumentale Performance war erstaunlich sauber. Leider war der Gig dennoch kein Aha-Erlebnis für mich, den mit der Musik werde ich immer noch nicht so richtig warm.

(Captain Chaos)

SOILWORK

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Die schwedischen Durchstarter SOILWORK waren am Freitag Nachmittag auf der Hauptbühne herzlich willkommen. Kraftvoll legten sie mit Follow the Hollow los und Sänger Speed Strid fegte über die Bühne, dass es eine reine Freude war. Ebenso wurden Needlefeast, Sledgehammer Messiah und As we Speak abgefeiert, sowohl von der extrem motivierten Band, die sichtlich Spaß hatte, als auch vom leider nicht ganz so zahlreich erschienenem Publikum. Vielleicht lag es daran, dass ich weiter hinten stand und dadurch der Sound nicht ganz so druckvoll war, aber ein Arschtritt wollte nicht hundertprozentig ins Schwarze treffen. Es machte trotzdem Spaß, den Jungs zuzusehen – auch wenn sich die Band technisch nicht so perfekt wie erwartet zeigte. Man kann es drehen und wenden wie man will, das Songmaterial ist einfach klasse und sollte jeden Fan melodischen Death/Thrash Metals in den siebten Metal-Himmel katapultieren.

(Captain Chaos)

DISBELIEF

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Und es wurde wieder Zeit für die Metal-Walze schlechthin: DISBELIEF plätteten in nur 35 Minuten alles in Grund und Boden und hinterließen zahlreiche offene Münder. Die Songs, die allesamt mit absoluten Killerriffs ausgestattet und voller Groove sind, erwiesen mehr als schweißtreibend und der Gesang von Jagger war sowieso nicht von dieser Welt. Sowohl das Publikum als auch die Musiker waren fleißig am Bangen und ich erspähte sogar den bislang ersten Crowdsurfer des Festivals (kann natürlich auch sein, dass ich andere vorher übersehen habe). Fast alle Songs der Setlist stammten von den letzten beiden Alben, Misery und Believer waren die Eröffnungssongs; No Control, Walk, Me and My World und The Decline setzten das Set fort. Der Sound war passabel und die Performance der Musiker war sehr routiniert. Das viele Touren in den letzten Monaten hat der Band hörbar gut getan. Das aus vielen Kehlen geforderte God? Master! kam als Abschluss einer mit 35 Minuten viel zu kurzen, aber wunderbar intensiven Show.

(Captain Chaos)

THE GATHERING

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Nein, ich kann euch auch nicht verraten, was um alles in der Welt sich Gitarrist René Rutten dabei gedacht hat, mit einem weißen Bauarbeiterhelm die SUMMER BREEZE-Bühne zu entern. Die Holländer begannen unerwartet mit einem neuen Song – entsprechend abwartend gestalteten sich die ersten Reaktionen der Fans, denen der Zugang zum neuen Material derzeit nach der Trennung der Band von Century Media ziemlich erschwert wird, da die neue EP nicht über die üblichen Vertriebswege zu haben ist. Auf die Gefahr hin, wie ein Reporter von GALA oder BILD DER FRAU zu klingen: Die nächste Überraschung war das gewandelte Erscheinungsbild von Sängerin Anneke, die neuerdings mit Marylin Monroe-blonden Haaren daherkommt. Unverkennbar jedoch, dass sie es war, die da oben auf der Bühne stand und Hits wie Strange Machines oder On Most Surfaces schmetterte, nicht nur wegen ihrem typischen Skigymnastik-meets-Ruderverein-Stageacting, sondern vor allem dank einer wie immer blitzsauberen, beeindruckenden Gesangsleistung, die auch nach dem x-ten Livegig keinen Deut ihres Zaubers eingebüßt hat. Hinzu kam, dass THE GATHERING in punkto Songauswahl alles richtig machten und neben zwei Mandylion-Krachern das Hauptaugenmerk auf ihr Meisterwerk How to Measure a Planet? legten. Probably Built in the Fifties ließ ebenso wohlige Schauer den Rücken eines jeden Zuschauers runterrinnen wie Marooned und Great Ocean Road. Lediglich ein Song von If_Then_Else vervollständigte ein ausgewogenes, alle Stärken der Band ausspielendes Liveset, an dessen Ende selbst der unerklärliche Bauarbeiterhelm vergessen und vergeben war. (Rachendrachen)

VADER

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Des einen Freud, des andern leid. Während die Hälfte des Publikums zu den letzten Klängen von THE GATHERING 25 Zentimeter mit verdrehten Augen über dem Boden schwebte, wünschten sich die andere Hälfte nichts sehnlicher als einen Stromausfall auf der Main Stage, damit das Kontrastprogramm mit VADER endlich beginnen konnte. Bei einbrechender Dunkelheit, die der Atmosphäre sehr zugute kam, da man endlich auch mal was von einer Lightshow sah, weckten die Polen wieder all jene aus dem Tran, die mittlerweile etwas mitgenommen von den Strapazen des Tages waren. Eine abwechslungsreiche Setlist, und sympathische, wenn auch etwas unbeholfene Ansagen auf Deutsch machten zusammen mit dem routiniertem Auftreten der Band die Dreiviertelstunde zu einem wahren Triumphzug für VADER. Wann ist es schon der Fall, dass die Sprechchöre aus dem Publikum die Musik übertönen. Somit wäre auch schon der einzige Kritikpunkt angedeutet: Der Sound war insgesamt ein wenig zu leise. Ansonsten gibt es rein gar nichts zu meckern, so perfekt die Band aufeinander eingespielt ist, so viel Spaß hatte sie auch an diesem Auftritt. Die euphorischen Fanreaktionen wurden belohnt mit Krachern wie „Xeper“, „Reign forever World“ oder dem überragendem „Silent Empire“. Einer der Höhepunkte des gesamten Festivals! (vampi)

DIMMU BORGIR

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Wer DIMMU BORGIR jüngst schon mal live gesehen hat weiß, dass sie sich nicht damit zufrieden geben, ein gutes Live-Set zu spielen, es muss auch ordentlich Show dabei sein. So gab es logischerweise Pyros, ein blasphemisches Bild an der Wand und viel, viel Schminke. Und so sehr ich diese Band auf CD mag, so sehr enttäuschten sie mich bisher live. Dieses Mal waren die Umstände besser, ich stand zumindest schon mal nicht neben fetttriefenden Würstchenbuden und die ganze Atmosphäre war nicht im Arsch, aber dafür war der Sound dermaßen mies, dass ich über weite Strecken keine einzige Gitarre vernommen habe. Und dabei war die Setlist so vielversprechend, In Death´s Embrace war der Auftakt, danach gab es Kings of the Carnival Creation, United in Unhallowed Grace, The Insight and the Catharsis und selbstverständlich Morning Palace zu hören. Die Norweger gaben Vollgas und spielten alles, soweit zu hören, sauber durch und selbst ICS Vortex´s Live-Gesang hat sich merklich verbessert. Die Band war böse, aber nicht zu böse um sich mal zu bedanken und auch mitzubangen oder wild zu posen. Auch die Anhänger der Band, die in meiner Nähe standen bangten und moshten fleißig mit, als kümmerten sie sich einen feuchten Kehricht um den schlechten Sound. Dennoch, ich verstehe nach wie vor nicht, wie eine Band, die solch brutalen Sound macht (Ihr Undergoundfanatiker könnt sagen, was ihr wollt, Puritanical Euphoric Misanthropia war definitiv heftig!) einen solchen Zuspruch in der normalen Metal-Szene bekommt. Liegt es an ihrer Provokation in Verbindung mit wirksamer Promotion, oder ist extremer Metal doch wieder auf dem aufsteigendem Ast?

(Captain Chaos)

PAIN

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Nachdem der gute Peter bereits am Abend zuvor mit HYPOCRISY eine mehr als amtliche Vorstellung gegeben hatte, machte er mit einem insgesamt ebenfalls äußerst starken Auftritt mit PAIN einem die Entscheidung schwer, welches Betägtgrenungsfeld denn nun das lohnenswertere sei. PAIN live, das sind jedenfalls wuchtige Beats, eine fette Gitarrenwand und der aggressive und zugleich melodische Gesang von Peter. Egal, ob neues Material wie Shut Your Mouth und It´s Only Them, Knaller wie Suicide Machine oder der Debüt-Kracher On Your Knees (Again) – stets fönten die Herren aus Schweden den Massen vor der Pain Stage (_________________ – Platz für eine journalistisch hochwertige Verknüpfung von Bandnamen und Bühnenbezeichnung…) die Haare senkrecht nach hinten. Zwar bemängelten die einen, dass der Herr der Augenringe schräg gesungen habe, während wieder andere Gesangsspuren vom Band ausgemacht haben wollten, ich für meinen Teil hatte meinen Spaß an der energiegeladenen Performance, die klarmachte, dass auch live PAIN mindestens gleichberechtigt sind im Prioritätendschungel des Herrn Tägtgren. Das BEATLES-Cover Eleanor Rigby durfte ebenfalls nicht fehlen, für mich eine der herausragendsten Coverversionen der letzten Jahre. Weder Tanzbein noch Nackenbereich kamen zur Ruhe, bevor PAIN nicht die Bühne verlassen hatten, was nicht nur für eine enthusiastische Show, sondern auch für die richtige Mischung aus Moderne und Härte im Sound der Band spricht. (Rachendrachen)

Samstag

THE BLUE SEASON

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Sichtlich guter Laune waren die Göppinger um Goldkehlchen Natalie Perreira und Sänger/Keyboarder Oli Zillich angesichts der bereits vorm Mittagsläuten der nahen Abtsgmünder Kirche recht zahlreich erschienenen Fangemeinde vor der Main Stage. Kein Wunder, machten die Anwesenden doch lautstark auf sich aufmerksam. Die vier Lieder, für die THE BLUE SEASON an diesem Tag Zeit hatten, wurden durch Mitklatschen und begeisterten Beifall unterstützt, so dass gerade die Bandhymne Dreamdancer zu einem regelrechten Siegeszug für die Band wurde. Die Jungs und das Mädchen fanden auf dem SUMMER BREEZE die perfekte Plattform für ihre irgendwo zwischen THE GATHERING und PINK FLOYD angesiedelten Songs und genossen jeden Moment ihres Auftritts. Auffällig waren u.a. der letzteTrack, ein überraschend treibender Song, der gespannt macht auf das derzeit in der Mache befindliche dritte Album der Band, und die blitzsaubere Leistung von Natalie und Oli. Erstere hatte vor dem Auftritt über Heiserkeit geklagt, was man ihr jedoch zu keiner Zeit anmerkte. Auch bewegt sie sich von Auftritt zu Auftritt sicherer auf der Bühne. Und nachdem es bei THE BLUE SEASON auch im Hintergrund stimmt, sprich mit dem präzisen Drummer Chris und dem unaufdringlichen und doch auffälligen Percussionisten Oliver eine erstklassige Rhythmusabteilung ein felsenfestes Groovefundament legt, auf dem Gitarrist Jogi seine Melodiekaskaden aufbauen kann, sollte die Zukunft für THE BLUE SEASON noch mehr solche umjubelten Auftritte bereithalten. (Rachendrachen)

MY DARKEST HATE

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Ziemlich früh mussten MY DARKEST HATE auf die Bühne, doch mit ihrem rundum soliden und mächtigen Death Metal Songs konnte die Band angesichts der frühen Uhrzeit doch eine beachtliche Publikumsmenge vor die Bühne locken. Die mit ihrer Position im Billing alles andere als zufriedene Band zeigte trotzdem eine beeindruckende Show, wobei besonders der neue Sänger Chris Simper durch seinen vielseitigen Stil zwischen Growls und Kreischen punkten konnte. Die tonnenschweren Riffs von „Eye For An Eye“, „Massive Brutality“ vom gleichnamigen Album sowie „My Darkest Hate“ vom kommenden und der EXODUS Coverversion „Brain Dead“ walzten sich erbarmungslos über das Gelände, und obwohl sich die Besetzung von MY DARKEST HATE wie ein All Star Projekt liest, wurde bei dem Auftritt wie auch schon beim Party San deutlich, dass es sich bei MY DARKEST HATE um kein halblebiges Musiker-Hobbyvergnügen handelt, sondern um eine ernstzunehmende Band. Das sah auch das Publikum so, und ich denke, dass MY DARKEST HATE mit diesem Auftritt noch einmal eindrücklich auf sich aufmerksam machen konnte. (vampi)

RAUNCHY

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Irgendwie hatte ich im Vorfeld gar nicht mitgeschnitten, dass die dänischen Nachwuchsballerer von RAUNCHY ihren Einstand auf deutschen Bühnen an diesem Wochenende geben sollten. Umso größer die Freude, als der Name plötzlich im Programmheftchen auftauchte und in der Nachmittagshitze die ersten derben Klänge erschallten. Wobei die gar nicht so derb ausfielen, wie es das Debüt erwarten ließ. Mit Crack of Dawn hatten sich die Krawallbrüder nämlich einen eher verhaltenen Einstieg ausgewählt, während sie daraufhin u.a. mit Twelve Feet Tall, Drive und Tonight in die Vollen gingen. Und parallel zum Härtegrad steigerte sich auch die Intensivität der Darbietung der Industrialthrasher. Sänger Lars Vognstrup wirkte zwar noch recht unsicher und nicht ganz so sicher mit seiner Stimme, wie es die hervorragende Leistung auf Velvet Noise erhoffen hat lassen, auch war seine Baseballkäppi-und-80er-Jahre-Sonnenbrille-Aufmachung nett ausgedrückt gewöhnungsbedürftig, aber die vom Niveau her durchaus an FEAR FACTORY und STRAPPING YOUNG LAD heranreichenden Kompositionen machten viel davon wett, ebenso das energische Auftreten der restlichen Musiker inklusive eines Gastsängers bei einem Song. Mit etwas mehr Bühnenerfahrung und in einem dunklen Club dürften sich RAUNCHY jedenfalls in Kürze schon zu einem alles plattmachenden Live-Bulldozer entwickeln! Man darf gespannt sein… (Rachendrachen)

FLOWING TEARS

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Auf die Gefahr hin, endgültig wie ein Modeblattschreiberling zu klingen: Mit kupferfarbenen Schlaghosen auf einem Metalfestival aufzutreten, erfordern nicht nur Mut, sondern auch einen gewissen Grad an Farbenblindheit. Beides wiesen die Sidekicks von Stefanie Duchene auf. Doch letztlich zählt die Musik, und die war bei FLOWING TEARS exquisit wie immer, obwohl sich nach mehrmaligem Sehen eine gewisse Langeweile einschleicht. Zu ähnlich sind die Songs von Jade und Serpentine strukturiert, wenngleich letztere deutlich mehr Potential besitzen, weshalb auch der Schwerpunkt des Gigs auf dem aktuellen Album lag. Doch selbst diese Tracks vermitteln inzwischen den Eindruck einer gewissen Gleichförmigkeit. Einzige Abwechslung im Gothicrock/-metal-Einerlei war das mit groovigen Triolen verfeinerte Swallow, während auch das Stageacting trotz viel Bewegung keine Auffälligkeiten zu bieten hatte. Vielleicht wären die Saarländer besser beraten gewesen, ein, zwei Überraschungen einzubauen, beispielsweise einen Song vom exquisiten Joyparade-Album. So flossen statt Tränen der Ergriffenheit nur der Schweiß angesichts zunehmender Sonneneinstrahlung. (Yves Saint Laurachendrachen)

AMON AMARTH

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Im Prinzip unterschied sich die AMON AMARTH Show nicht großartig vom Wacken-Auftritt. Das war mir aber sehr recht, denn je öfter ich die Nordmänner zu Gesicht bekomme, desto begeisterter bin ich. Mit Hammersongs wie “ Annihilation Of Hammerfest“, „Ride For vengeance“, „Masters Of war“, “The Last With Pagan Blood”, “Bleed For The Ancient Gods” oder dem neuen “Death In Fire” kann man nur gewinnen. Wenn dann auch noch einer der charismatischsten Frontmänner auf der Bühne steht und statt überflüssigen, nichtssagenden Ansagen einfach nichts sagt und stattdessen nur die Menge dirigiert, dann kann es nur Johan Hegg sein. Es ist unglaublich, welche Ausstrahlung dieser Mann hat – eine Handbewegung, und das Publikum liegt ihm zu Füßen. Was bei anderen Bands schnell peinlich werden kann, wird von den Wikingererben durch ein Riesenselbstbewusstsein aufgefangen. Minutenlange pausen zwischen den Songs, um sich feiern zu lassen, gehören bei AMON AMARTH einfach dazu. Und irgendwie kann man der Band deswegen auch nicht böse sein, denn eine kleine Pause zwischen den stampfenden Skandinaverier Death Metal Hymnen tut den Nackenmuskeln gut. Grund genug die Band zu feiern gaben sie mit einem blitzsauberen Auftritt, so dass sie ihren akustischen „Victorious March“ vollkommen zu Recht in ein Meer gen Himmel gereckter Fäuste schmetterten. (vampi)

AGATHODAIMON

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Schwarzmetall war wieder mal angesagt, diesmal von dem deutschen Black Metal-Aushängeschild AGATHODAIMON, die schwer überraschten. Zunächst mal optisch, denn der ach so böse Akaias kam in einer Kutte auf die Bühne, war eher der nette Metaller von nebenan und stieß damit den truen Fans vor den Kopf. Die Entmystifizierung trat allerdings auch dadurch ein, wie die Band ihre Songs, die zum größten Teil aus der Higher Art of Rebellion-Phase stammten, zum besten gab. Größtenteils enttäuschte die Band durch ihre Live-Darbietung, denn Songs wie Tongue of Thorns, The Ending of Our Yesterday oder Novus Ordo Seclorum waren, vielleicht auch durch den schlechten Sound und die Aussetzer des Sequencers teilweise schwer zu erkennen. Da half es auch nicht, dass der Gitarrist von ASARU bei dem (Studio-)Hit An Angel´s Funeral aushalf. Den meisten Fans machte das ganze nichts aus und feierte die Band trotzdem zu genüge ab. Diese Art von Black Metal sollte man meiner Meinung nach dennoch eher auf CD konsumieren.

(Captain Chaos)

DIE APOKALYPTISCHEN REITER

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Im warmen Licht des Sonnenuntergangs machten sich die Reiter auf, um zusammen mit den Fans eine große Metalparty zu feiern. Live sind die Reiter eigentlich immer eine Garantie für Spaß, Spaß und noch mal Spaß. Doch im Gegensatz zu vielen anderen Gaudikapellen haben DIE APOKALYPTISCHEN REITER mittlerweile auch musikalisch etwas zu bieten. Statt purem Klamauk gab es auch beim SUMMERBREEZE Gags wie im Publikum verteilte Sonnenblumen, aber eben gleichzeitig auch gute Songs und kaum zu verfolgende Bewegung auf der Bühne – wobei Keyboarder Dr. Pest einmal mehr die Ausnahme machte und sich nicht von der Stelle rührte, was vermutlich aber auch einfach zu gefährlich wäre. Denn irgendwann wird es auch auf der größten Bühne zu eng, ganz besonders wenn man sie mit zwei Hyperaktiven wie Eumel und Volk-man teilen muss. Zu eng war es übrigens auch vor der Pain Stage, die meisten Fans ließen sich davon nicht beeindrucken und rasteten gezwungenermaßen dichtgedrängt aus. Ich will nicht wissen, wie viele ineinander verzwirbelte Haarsträhnen während „Erhelle meine Sinne“, „Reitermania“, „Unter der Asche“ oder dem aus tausend Kehlen mitgegrölten „Metal Will Never Die“ auseinander gepfriemelt werden mussten. Aber wenn eine Band soviel Energie versprüht wie die Reiter, dann muss sich diese eben irgendwo kanalisieren. Gemäß dem Gesetz der Energieerhaltung hüpften nach dem fulminanten Auftritt auch sehr, sehr viele Fans mit glücklichem Lachen auf dem Gesicht hyperaktiv über das Gelände. (Vampi)

BRAINSTORM

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Bereits zum dritten Mal hatte ich das Vergnügen die Band seit der Veröffentlichung ihres superben Albums Metus Mortis live zu erleben. Ich könnte es kurz machen und schreiben: Es war so geil wie immer. Doch das wäre zu einfach und auch nicht gerecht. Ich hätte es zwar nicht für möglich gehalten, aber BRAINSTORM schafften es, noch mal einen draufzusetzen. Der Sound war bereits nach zwei Minuten so wie man ihn sich auch bei den anderen Bands gewünscht hätte. Die Songauswahl war gewohnt gut, die Stimmung im Publikum spitze und die Jungs legten eine Spielfreude an dem Tag, dass es wieder eine wahre Freude war hinzusehen. Andy Franck bewies auch den letzten Zweifler, dass er derzeit der beste Sänger UND Frontmann im deutschen Lande ist. Es gab wohl keinen Zentimeter auf der Bühne und im Fotograben, den er in den 45 Minuten nicht betreten hat. Zeitweise sang er sogar im Liegen, suchte immer den Kontakt zum Publikum, bedankte sich vielleicht etwas „zu aufdringlich“. Die Inbrunst und Intensität seines Gesangs war beeindruckend. Absolute Weltklasse. Auch wenn mir einige Ansagen von den Auftritten vorher bekannt vorkamen und die weißen Schweißbänder von Andy ein Schlag ins Gesicht eines jeden modebewussten Metallers waren, bewiesen BRAINSTORM, dass sie jede Festivalbühne in Schutt und Asche legen können. Man sieht sich beim BYH 2003 und den BLIND GUARDIAN Open-Airs. Ich freu mich tierisch drauf. (Frank)

END OF GREEN

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Damit hatten END OF GREEN wohl nicht gerechnet: Richtig eng wurde es vor der Pain Stage, als passend zur untergehenden Sonne die düster rockenden Schwaben ihr Set mit einem noch unveröffentlichten Song begannen. Und es sollte ein Siegeszug werden für die Jungs um den charismatischen wie schrägen Frontmann Micha Huber werden. Zu den flotteren, rotzig gespielten Songs – u.a. kamen Motor, Godsick und Everywhere zum Einsatz – bahnten sich Crowdsurfer ihren Weg, während ruhigere Stücke wie Death in Veins voll inbrünstiger Verzweiflung dargeboten wurden. Hubers Hintermannschaft zeigte sich in bester Spiellaune, angestachelt von den großartigen Zuschauerreaktionen, während er sich selbst auf seine wieder einmal unglaubliche Stimme und seine Ausstrahlung verlassen konnte. Absolute Höhepunkte des emotional, musikalisch und von der Atmosphäre her besten Gigs des diesjährigen Summer Breeze-Festivals waren definitiv Only One und das wie letztes Jahr in einer ausufernden Version zum Abschluss zelebrierte Infinity vom gleichnamigen Debütalbum. END OF GREEN hatten mit dieser Leistung ihren hoch angesetzten Platz im Billing vollauf gerechtfertigt. Nun kann man nur die Tage bis zum neuen Album und weiteren Gigs zählen… (Rachendrachen)

SENTENCED

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Die Finnen waren ja eine Zeitlang von der Bildfläche verschwunden, bevor sie sich mit dem überraschend starken The Cold White Light Album wieder zurückmeldeten. Mit der Erwartung, eine ausgeruhte und motivierte Band zu sehen, quetschte ich mich also ins Publikum und wurde zunächst auch nicht enttäuscht. Im Gegenteil, nach den beiden ersten Nummer „Cross My Heart And Want To Die“ und „Blood And Tears“ war ich mir ganz sicher, dass dies ein denkwürdiger Auftritt werden würde. Auch „Neverlasting“ und „Bleed“ konnten noch mitreißen, Ville Laihiala war auf der Bühne in seinem Bewegungsdrang kaum zu bremsen, so dass man regelrecht Angst haben musste, dass er sich irgendwann unbeabsichtigt auf die Bühnenbretter legte. Kam schließlich schon das ein oder andere Mal vor… Die Ankündigung von „Warriors Of Life (Reaper Redeemer)“ trieb mir fast die Freudentränen in die Augen, denn eigentlich hatte ich nicht mit sovielen alten Songs gerechnet. Allerdings kam der Song dermaßen lahm rüber, dass man am liebsten der Band in den Allerwertesten getreten hätte. So gut der Gig angefangen hatte, so seltsam war es mit an zu sehen, wie sich SENTENCED im Tempo drosselten und die Luft rausließen. Dafür konnte die perfekte Setlist, die eigentlich alle Songs, die man sich wünschte (darunter auch Nepenthe!) vereinte, wenigstens etwas entschädigen. „Noose“, „Sun Won’t Shine“, Aika Multaa Muistot (Everything is Nothing), The Suicider, Excuse Me While I Kill Myself. Auch die technischen Probleme, das Mikro fiel nicht nur einmal aus, überspielte Laihiala gekonnt – was ja auch kein großes Problem ist, wenn etliche im Publikum die Texte auswendig können und dies auch lauthals unter Beweis stellen. Wenn er denn mal zu hören war, war allerdings auffallend, dass sich sein Gesang immer weiter verbessert und das diese Verbesserung auch live zu hören ist. Ist ja auch nicht immer selbstverständlich. Die Finnen genossen es trotzdem, auf der Bühne zu stehen und vielleicht t hatte ich einfach nur zuviel erwartet und war deshalb nicht hundertprozentig zufrieden. (Vampi)

STORMWITCH

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Als Klein-Fierce im zarten Teenie-Alter langsam und allmählich den Metal für sich entdeckte, blieb er oft an den Autos älterer Metallersemester stehen und bewunderte die Aufkleber, die dort so prangten. Einer dieser Dinger faszinierte ihn immer ganz besonders – der von STORMWITCH. Der Name in Verbindung mit der altdeutschen Schrift hatte eine ganz besondere Ausstrahlung auf ihn und irgendwann war es dann endlich soweit und er konnte auch mal den Klängen dieser Band lauschen. Doch der magische Moment, den er sich von dieser Begegnung erhofft hatte, trat nie so richtig ein. Und an dieser wenig innigen Metalfan-Band-Verbindung änderte sich auch bis zum heutigen Tage nichts. Dennoch dachte ich mir auf dem Summer Breeze, dass ich mir diese Band doch mal live begutachten sollte und recht schnell stellte ich fest, dass ich bei STORMWITCH nach wie vor völlig zweigespalten bin. Musikalisch gibt es immer wieder Momente, die so wunderschön ausgearbeitet und mitreißend sind, um dann aber wieder von einer belanglosen Plattheit zerstört zu werden. Und dieser Eindruck scheint sich auch auf meine Wahrnehmung bezüglich dieses Gigs übertragen zu haben. Mal konnten mich STORMWITCH in ihren Bann ziehen und dann war plötzlich wieder jegliche Begeisterung verflogen. Eindeutig zufrieden dürften aber sicherlich alle Fans von STORMWITCH den Ort des Geschehens verlassen haben, denn Show bot die Band zu genüge. Ganz groß waren immer die Gitarristen, wenn sie wieder mal in ihren herrlichen Gitarrenspielereien aufgingen oder mit kräftigen Chorpassagen brillierten. Und als dann zu einem späteren Zeitpunkt auch noch Stefan Kaufmann/Steve Merchant auf die Bühne kam um einen kleinen Gastauftritt zu bestreiten, dürften die DieHard-Fans selig gewesen sein. Ansonsten bot die Band ein ausgewogenes Programm aus alten und neuen Stücken, von stampfenden Metal-Hymnen wie Jeanne D´arc, über Klassiker wie Stronger than Heaven, Rats in the Attic oder Ravenlord bis hin zum folkig angehauchten The Devil´s Bride – meinem persönlichen Favourite dieses Set. Andy Mück legte dazu noch trotz Ledermantels eine enorme Bewegungsfreude an den Tag, sprang teilweise wie ein Verrückter in die Höhe und lieferte mit Heiligsblechle Abtsgmünd… zudem noch einer der kultigsten Einleitungssprüche des Festivals ab. Eine gute Vorstellung also, die mir persönlich aufgrund oben genannter Umstände allerdings nicht allzu viel gab. (Fierce)

SAMAEL

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SAMAEL waren schon immer eine spezielle Liveband. Zu Blood Ritual-Zeiten konnten sie selbst in einer Teeniedisko teuflische Stimmung aufkommen lassen (so geschehen anno dunnemals im Stuttgarter Maxim…those were the days 😉 ), später integrierten sie einen Keyboarder in die Band, der selbst die Wachen beim Buckingham Palace in Sachen Unbeeindruckbarkeit in den Schatten stellte, und zu Passage-Zeiten wandelten sie sich zum kalten, intensiven Liveact, der besonders auf optische Unterstützung baute. Nachdem es nun so lange aus Businessgründen still um SAMAEL gewesen war, sollte dieser Auftritt die Rückkehr der Schweizer zu alter Stärke markieren. Und man konnte den Eindruck haben, dass Xy und Co. sich einiges an Frust vom Leibe spielen mussten, so brachial und intensiv wie sie beispielsweise Rain, I und The Ones Who Came Before intonierten. Schade nur, dass es der Mischer mit Drumcomputer und Bass etwas zu gut meinte, so dass Gesang, Gitarren und Keyboards – sicherlich die definierenden Instrumente bei SAMAEL – fast untergingen. Doch so wie sich die wie immer imposante, raffinierte Lichtshow sich ihren Weg durch die Massen von Trockeneisnebel bahnte, so kämpften sich die vielschichtigen, bombastischen Kompositionen von Passage und Eternal durch den Soundmatsch durch und begeisterten einen Großteil des Publikums. Druckvoll und präzise trieben die vier Eidgenossen ihren Set voran, zwar ohne allzu große Überraschungen, wenn man mal von einer intensiven Version des älteren Tracks Black Trip absieht, doch mit einer enormen Menge Charisma, besonders Frontmann Vorph hat diesen Titel endgültig verdient, auch wenn er nicht der große Unterhalter ist. Furchteinflößend perfekt sind bei SAMAEL mittlerweile Liedmaterial, Lichtshow, Videoanimationen und Darbietung aufeinander abgestimmt, so dass lediglich die Frage offen bleibt, wo zur Hölle hier noch Steigerungsmöglichkeiten für das kommende Album drin sein sollen. Andere Blackmetalacts wurden jedenfalls an diesem Abend in Anbetracht der mächtigen Energie, die SAMAEL freisetzten, zum puren Kinderfasching degradiert. Fast schon erleichtert registrierte man da einen Alleingang des Drumcomputers in einer Songpause – scheinbar sind auch die kleinen Knüppelfreunde nur Menschen 😉 . (Rachendrachen)

PRIMEsth.

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Vor der Pain-Stage war fast nichts los kurz vor dem Ende des Festivals. Stunden vorher tanzte noch der Bär bei END OF GREEN und den APOKALYPTISCHEN REITER, aber PRIMEsth standen einfach zur falschen Zeit im Billing. Die CD Underneath The Surface war zum Zeitpunkt des Festivals noch gar nicht veröffentlicht und dementsprechend gering war auch das Interesse der Fans nach SENTENCED, SAMAEL und vor PARADISE LOST, einer unbekannte Band Gehör zu schenken. Die Band wirkte sehr routiniert (oder war es lustlos?) und spielte einen durchschnittlichen Gig mit einigen Längen. Bei „I am Stupid…Don`t Worry About Me“ sah man zwar vereinzelte, tanzende Festivalbesucher aber den meisten ging es wohl so wie mir: Man war einfach platt und benötigte eine Pause. Vielleicht hätten PRIMEsth mehr gerissen, wenn sie irgendwann nachmittags aufgetreten wären, oder zumindest versucht hätten das Publikum zu animieren. Der Sound war während des gesamten Gigs eine absolute Katastrophe, viel zu basslastig und viel zu laut. So bleibt unter dem Strich ein Auftritt, der die Band wohl nicht sehr viel weitergebracht hat. Schade irgendwie, denn das Debutalbum ist ja wirklich recht interessant. (Frank)

PARADISE LOST

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Mit Spannung wurde von vielen der Auftritt von PARADISE LOST erwartet, die ja angeblich ein Best Of-Programm zum Besten geben wollten. Dargeboten wurde allerdings eher ein Kompromiss, der neuere Songs sowohl als auch die alten Hits beinhaltete. Den Fans war es ziemlich egal, welche Songs gespielt wurden, denn sie fraßen den Engländern fast aus der Hand. Beeindruckend war die Stimmung, denn die Meute wollte ihre (Ex-)Idole so richtig abfeiern. Doch leider haperte es ein wenig an der Performance der Band, die ja in der Vergangenheit nie den Ruf einer tollen Live-Band hatten. Diesem negativen Bild machten PARADISE LOST an diesem Abend alle Ehre, allen voran Sänger Nick Holmes, der gänzlich unmotiviert war. Die Anfeuerungen, denen die Fans auch brav folgten, waren eher spärlich gesät und auch sonst hatte er nicht viel Lust vor einem Metal-Publikum zu spielen, selbst wenn er trockenen Humor und viel Selbstironie zeigte. Doch da war kein Lächeln, kein ehrliches Dankeschön an die Fans und keine Freude zu beobachten. Eigentlich war Gitarrist Aaron Aedy derjenige, der die Menge versuchte anzuheizen. Und Songs wie True Belief, das überraschende I See your Face und natürlich As I Die waren magisch, egal, welche Band da oben stand. Auch die Songs aus der One Second-Phase waren herzlich willkommen und überraschenderweise auch die Songs der letzten beiden Alben, die live richtig rockten und doch noch die alten PARADISE LOST durchschimmern ließen. Alles in allem ein musikalisch Überragender und darbietungstechnisch eher durchwachsener Auftritt des SUMMERBREEZE -Headliners.

(Captain Chaos)

PRO PAIN

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Den Abschluss des Summer Breeze-Festivals stellten PRO PAIN dar, die einmal mehr eine hammermäßige Live-Show boten. Los ging´s mit einem fröhlichen, saukultigen Intro. Die Band war bestens gelaunt, präsentierte sich wie eh und je als ultimative Live-Band und rotze sich quer durch die Diskographie. Klassiker wie Foul Taste of Freedom oder Stench of Piss wurden voller Spielfreude ins Publikum gepfeffert wie auch Casual Tits vom neuen Album. Auch wenn im Publikum nicht so zum metallisch angehauchtem Hardcore der Band mitgemosht wurde wie erwartet, machte der Auftritt sämtlichen verbliebenen Zuschauern einen Heidenspaß, hin und wieder flog flog ein Crowsurfer durch die Luft. Auch Fronter Gary Meskil hatte Spaß und drückte dies auch durch seine teils hektischen, aber immer witzigen Ansagen aus. Als besonderes Schmankerl jammte die Band noch zweimal den Song Summer Breeze, eigentlich schon jenseits von Gut und Böse, runter. Einmal mitten im Set und einmal am Schluss gespielt machte es niemandem etwas aus, dass der Song alles andere als perfekt war. Und dieser Song ließ mich persönlich resümieren, dass es sich bei diesem SUMMERBREEZE um ein gelungenes und friedliches Festival mit viel Spaß und guter Musik handelte…

(Captain Chaos)

boxhamsters & Fierces Fotogallery zum SUMMER BREEZE 2002.

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