FATES WARNING: Night on Bröcken [Re-Release]

…aus der History dieser Ausnahmeband kann man "Night on Bröcken" jedenfalls nicht streichen und im Gesamtkontext des Schaffens von FATES WARNING, muss man das Debüt eben doch als Klassiker der Metalgeschichte bezeichnen.

Die Frage, ob Night on Bröcken, das Debütalbum von FATES WARNING, in der Hell of Fame auftauchen würde, hätte die Band im späteren Verlauf der Bandgeschichte nicht weit mehr als nur ein geniales Album veröffentlicht, sei mal offen gelassen. Aus der History dieser Ausnahmeband kann man Night on Bröcken jedenfalls nicht streichen und im Gesamtkontext des Schaffens von FATES WARNING, muss man das Debüt eben doch als Klassiker der Metalgeschichte bezeichnen.

Dabei könnte dieses Album aber auch ein erster Grundstein dafür sein, dass FATES WARNING der richtig große Durchbruch nie gelingen wollte. Denn während der Band spätestens ab Perfect Symmetry immer wieder der Ruf eines QUEENSRYCHE-Klons anhaftete, musste sich der Ami-Fünfer bei den Frühwerken immer wieder mit dem Vorwurf auseinandersetzen, IRON MAIDEN zu kopieren. Beides meiner Meinung nach völlig zu Unrecht.

Viel selbst versaut hat sich Bandleader Jim Matheos aber dann, als er es sich mit seinen treuesten Fans (zumindest in Deutschland) verscherzte, indem er im Interview mit dem Heavy, oder was!?, die Frühwerke als gerade mal durchschnittlich bezeichnete – und damit hat er die Heiligtümer seiner Anhänger beschmutzt, was ihm von vielen noch heute übel genommen wird.

Und heilig ist eben auch nach wie vor Night on Bröcken, wobei das Songmaterial auf dem Debüt ganz objektiv betrachtet mit dem späteren Schaffen der Band nicht mithalten kann. Die Genialität von Werken wie Awaken the Guardian oder No Exit ist auf diesem Album aber zumindest ansatzweise vorhanden und doch muss man sagen, dass der Sprung zu The Spectre Within ein immenser war.

Noch waren die Kompositionen noch nicht derart ausgereift, noch wusste ein John Arch seine unvergleichliche Stimme über die Länge eines gesamten Albums nicht voll auszunutzen und den Hörer von einem Höhepunkt zum nächsten zu tragen.

Unverzichtbare Kleinode befinden sich aber dennoch auf Night on Bröcken.

Eher roher, geradliniger gehen FATES WARNING dabei bei Kiss of Death zu Werke, um mit dem darauf folgenden Walpurgis Night einen Ausblick auf die kommenden Großtaten zu geben und die Stärke eines John Arch beeindruckend darzustellen: eingängige, mitreißende und dennoch unkonventionelle Gesangsmelodien, die mit voller Hingabe und einer einzigartigen Stimme dargeboten werden. Getoppt werden kann dieser Song auf Night on Bröcken eigentlich nur noch von Damnation. Und gerade solche epischen, intelligent aufgebauten Hymnen für die Ewigkeit sind es, die das Vermächtnis dieser Band für immer unsterblich macht. Und mit dem anschließenden Soldier Boy stellt die Band dann aber gleich nochmals unter Beweis, dass sie eben auch schnellere und weniger aufwendig arrangierte Klassiker abliefern kann.

Inzwischen liegt nun also auch der Re-Release zu Night on Bröcken vor, der dieser Tage bei Metal Blade erscheint. Wie sich das gehört, birgt natürlich auch dieser Release bislang unveröffentlichtes Bonusmaterial.

Last Call ist dabei ein Stück, das durch die relaxten und eingängigen Melodielinien ganz klar aus dem damaligen Songmaterial heraus sticht und umso mehr bin ich der Meinung, dass solch ein Song dem Debüt gut getan hätte. Etwas zurückhaltender und sanfter zeigt Last Call FATES WARNING von einer etwas anderen Seite und versprüht viel Gefühl.

Dazu gibt es dann noch eine ´83-er Rehearsal-Version von The Calling und die MAIDEN Coverversion (ach! >g< ) Flight of Icarus, wobei gerade letztere (vor allem soundtechnisch) eher mäßig ausgefallen ist. Von nicht überzeugender Soundqualität ist auch die Liveversion von Kiss of Death, aber natürlich sind es genau diese Bonus-Sachen, nach denen die Fans lechzen. Veröffentlichung: 1984 Spielzeit: 62:39 min. Line-Up:
John Arch (v),

Jim Matheos (g),

Victor Arduini (g),

Steve Zimmerman (d)

Joe DiBiase (b)

Produziert von Fates Warning

Label: Metal Blade

Tracklist:

1. Buried Alive

2. The Calling

3. Kiss Of Death

4. Night On Bröcken

5. S.E.K.

6. Misfit

7. Shadowfax

8. Damnation

9. Soldier Boy

10. Last Call

11. The Calling

12. Kiss Of Death

13. Flight Of Icarus

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