KARMAKANIC: Entering The Spectra

Progfans aufgepasst! Stilsicher werden auf dieser CD Einflüsse von PINK FLOYD bis DREAM THEATER verarbeitet. Heraus kommt ein atmosphärisches, überraschend düsteres Album, das deutlich macht, dass der Progrock im neuen Jahrtausend immer noch nicht tot ist.

Progfans aufgepasst! Entering The Spectra beginnt zwar mit einem reichlich überflüssigen Intro, doch was danach folgt, macht deutlich, dass der Progrock im neuen Jahrtausend immer noch nicht tot ist. Das 12-minütige Titelstück besteht typischerweise aus mehreren Teilen, was aber durchaus verschmerzbar ist, da bei KARMAKANIC die Atmosphäre eher im Vordergrund steht als Songstrukturen. Beim ersten Hördurchgang hört sich das Stück noch etwas willkürlich an, doch mit der Zeit zieht einen die Musik mehr und mehr in ihren Bann. Gesangsteile wechseln sich mit Instrumentalpassagen ab, ohne dass es zu einem Bruch kommt. Stilsicher werden dabei Einflüsse von PINK FLOYD bis hin zu DREAM THEATER verarbeitet.
Die folgenden vier Stücke sind allesamt kürzer und kompakter. Sie leben eher vom Gesang, der stets klar und kräftig in mittleren Lagen singt. Das schleppende The Spirit Reamins The Same könnte glatt eine zynische Antwort auf The Spirit Carries On von DREAM THEATER sein. Die gleiche düstere Atmosphäre besitzt auch Cyberdust From Mars, das nicht zuletzt wegen seines Titels aber noch einen Tick spaciger klingt. Das instrumentale One Whole Half klingt dann ein wenig nach PLANET X und macht deutlich, dass alle beteiligten Musiker absolute Meister an ihren Instrumenten sind. Das ist schön für sie. Für den Hörer ist es eher nervenaufreibend. Es folgt das dreigeteilte Is This The End?, welches ebenfalls zu den schwächeren Stücken auf Entering The Spectra gehört. Anschließend gibt es eine Minute Bassgedudel (Cello Suite no:1 In G Major), ehe mit Welcome To Paradise nicht nur das härteste, sondern wohl auch das beste Stück des Albums folgt. Spannung liegt in der Luft und nach dem letzten Ton bewegt sich der Finger fast automatisch zum Repeat-Knopf. Denn wie es sich für eine ordentliche Progplatte gehört, gibt es bei jedem Hören neue Details zu entdecken.

Initiator von KARMAKANIC ist überraschenderweise niemand anderes als FLOWER KINGS-Basser Jonas Reingold, der auf Entering The Spectra von seinen Bandkollegen sowie einigen befreundeten Musikern wie z.B. ex-MALMSTEEN-Sänger Göran Edman unterstützt wird. Angesichts der Klasse von Stücken wie The Spirit Remains The Same und eben Welcome To Paradise wäre es daher sehr schade, wenn KARMAKANIC eine Eintagsfliege bleibt.

Veröffentlichungstermin: 07.10.2002

Spielzeit: 54:11 Min.

Line-Up:
Jonas Reingold
Roine Stolte
Jaime Salazar
Zoltan Csörz
Johan Glössner
Göran Edman
Robert Engstrand
Tomas Bodin
Label: Regain Records

Tracklist:
1. The Little Man
2. Entering The Spectra
3. The Spirit Remains The Same
4. Cyberdust From Mars
5. Space Race no:3
6. The Man In The Moon Cries
7. One Whole Half
8. Is This The End?
9. Cello Suite no:1 In G Major
10. Welcome To Paradise

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