YNGWIE J. MALMSTEEN´S RISING FORCE: Attack!!

Yngwie J. Malmsteen’s „Attack!!“ knüpft nahtlos an seine vorherigen Werke an – und Erinnerungen an "Fire and Ice" kommen auf…

Yngwie J. Malmsteen’s „Attack!!“ knüpft nahtlos an seine vorherigen Werke an. Der Meister der Gitarre bleibt auch dieses Mal seiner neoklassischen Rockmusik treu, das heisst Gitarrensoli-zelebrieren statt neuartiger Schnickschnack. Die Werke auf „Attack“ könnte man als melodischen Hardrock mit dem gewissen (Gitarren-)Etwas bezeichnen, Parallelen zu Malmsteens „Fire and Ice“ und „The Seventh Sign“ sind deutlich hörbar… So erinnert das hymnische „Valley of Kings“ von den Melodien her an alte RAINBOW-Werke, aber spätestens beim Gitarrensolo wird klar, dass nur Malmsteen die Finger auf dem Griffbrett haben kann (auch das Solo von „Ship of Fools“ beweist dies klar).

Die Kür eines Malmsteenschen Werkes sind natürlich stets die Instrumental-Stücke, wo sämtliche Fans, die sich demselben Sechssaiten-Instrument verschrieben haben, in stiller Erfurcht dem Meister lauschen. „Baroque & Roll“ ist in dieser Hinsicht sehr gelungen. Der Songtitel ist Programm, hätte J.S. Bach die Gitarre schon gekannt, wäre er wohl nicht darum herumgekommen, ein solches Stück zu komponieren (und es noch um einen Kontrapunkt zu ergänzen). Die Keyboards liefern lediglich den schlichten Teppich für Yngwie’s etüdenartige Flitzefinger-Parade, die harmonisch gesehen einem Barockengel entsprungen sein könnte. „Baroque & Roll“ kann man definitiv als Anspieltip empfehlen, sowohl für Fans als auch für Musikliebhaber, die noch keine akustische Bekanntschaft mit dem Malmsteen-Speed-Barock gemacht haben, denn dieser Song ist eine wahre Hörfreude.

Natürlich ist es pure Ketzerei, etwas an Attack! zu kritisieren, aber meiner Meinung nach fehlt der Umsetzung von J.S. Bachs „Air“ die Dynamik, die bei manchen Umsetzungen von „normalen“ klassischen Orchestern bei diesem Stück spürbar ist. Gerade weil es sich um ein langsames Stück handelt, darf es deswegen nicht spannungslos interpretiert werden—leider fehlt bei der Umsetzung auf Attack! das gewisse Quentchen ergreifende Musikemotion.

Fazit: mit „Attack!“ ist es der Yngwie J. Malmsteeen’s Rising Force erneut gelungen, „Neoclassical Rock“ zu zelebrieren. Auch wer sich (noch) nicht zu den Fans zählt, sollte sich dieses Werk mal anhören, vor allem wenn man sich bereits für Solo-Fanatiker wie STRATOVARIUS begeistert…

15.9.2002, Arlette „Eiselfe“ H.D.

Spielzeit: 69:18 Min.

Line-Up:
Yngwie J. Malmsteen: alle Gitarren, Bass, Synthesizer Gitarre, Sitar, Cello, Keyboards, Backing und Lead Vocals in „Freedom“

Dougie White: Vocals

Derek Sherinian: Keyboards

Patrick Johansson: Drums

Produziert von Yngwie J. Malmsteen
Label: SPV

Homepage: http://www.yngwie.org

Tracklist:
1. Razor Eater

2. Rise up

3. Valley of Kings

4. Ship of Fools

5. Attack!

6. Baroque & Roll (Instrumental)

7. Stronghold

8. Mad Dog

9. In the Name of God

10. Freedom

11. Majestic Blue (Instrumental)

12. Valhalla

13. Touch the Sky

14. Iron Clad

15. Air (Instrumental)

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