CENTURION: Non Plus Ultra

Ganz Italien ist von neoklassischen Speedpopbands besetzt. Ganz Italien? Nein, fünf wackere Musiker leisten dem Keyboardbombast erfolgreich Widerstand. Ihr Zaubertrank besteht dabei aus einer einzigen Zutat, nämlich purem, unverdünntem Metal!

Wir schreiben das Jahr 2002 nach Christus. Ganz Italien ist von neoklassischen Speedpopbands besetzt. Ganz Italien? Nein, fünf wackere Musiker leisten dem Keyboardbombast erfolgreich Widerstand. In ihrem Proberaum haben Drachen und Prinzessinnen Zutrittsverbot und ihr Zaubertrank besteht aus einer einzigen Zutat, nämlich purem, unverdünntem Metal!

Bratende Gitarren und ein donnerndes Schlagzeug bilden die Grundlage von Non Plus Ultra, einem erstaunlich frischen Metal-Album mit Biss und Power. Die Thrash-Schlagseite der Vorgängerscheibe Hyper Martyrium ist fast vollständig traditionellem Metal PRIESTscher Prägung gewichen. Schon beim Opener Maximum Golgotha schießt einem unwillkürlich das Wort Painkiller in den Kopf. Doch von einer Kopie ihrer Vorbilder sind CENTURION so weit entfernt wie Wings vom Amt des RHAPSODY-Fanclubpräsidenten. Das liegt nicht zuletzt an der Stimme von Germano Quintabà. In einer Zeit der Kiske-Klone und Möchtegern-Dickinsons kann ich gar nicht genug betonen, dass er wirklich einen eigenen Gesangsstil besitzt. So schreit und brüllt er und schreckt weder vor höchsten Tönen noch vor aggressiven Growls zurück, woran sich mit Sicherheit die Geister scheiden werden.
Auch beim Songwriting gibt es keinerlei Kompromisse sondern reinsten Metal. Selbst bei der tollen 8-minütigen Halbballade Roma Caput Mundi ist nicht die geringste Spur von Kommerz zu finden. Fans von SACRED STEEL sollten der Band folglich genauso ihre Aufmerksamkeit schenken, wie all jene, die von HALFORDs letztem Album enttäuscht waren. Überhaupt wäre der gute alte Rob alles andere als schlecht damit beraten, wenn er in Zukunft den beiden Monti-Brüdern das Riff-Schreiben überlassen würde, statt weiterhin mit Roy Z. Gitarren tiefer zu stimmen.

Vollkommen unabhängig von der Musik haben CENTURION mit Non Plus Ultra allerdings das für mich mit Abstand beknackteste Cover des laufenden Jahres am Start. Angesichts des tätowierten Zenturios, der da mit Nietenarmband und Gewehr ausgestattet vor dem Kolosseum post, weiß ich nicht, ob ich lachen oder weinen soll.

Veröffentlichungstermin: 09.09.2002

Spielzeit: 53:20 Min.

Line-Up:
Germano Quintabà: Gesang
Luciano Monti: Gitarre
Fabio Monti: Gitarre
Massimiliano Ricci: Bass
Emanuele Beccacece: Schlagzeug
Label: Scarlet Records

Homepage: http://www.centvrion.com

Tracklist:
1. Maximum Golgotha
2. M.A.S.
3. Non Plus Ultra
4. Panzer March
5. The Crucifier
6. Megalometal
7. Roma Caput Mundi
8. Ius Primae Noctis
9. Soap Opera
10. Neanderthal

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner