Nehëmah erblickte in Frankreich am 31. Oktober 1992 die Dunkelheit der Nacht als Einmann-Black Metal Projekt von Corven. Zu viert lärmen Nehëmah auf Light of a Dead Star kompromisslosen Schwarzmetall, nur ganz selten wird das finstere Gekreische von Schlossgeist-ähnlichem Gesang unterbrochen (zum Beispiel in I will sleep with the Dragon), die entfernt an alte Mayhem-Vocals (man höre sich De Mysteriis dom Satanas an) erinnern. Gepaart mit stumpfen, manchmal Maschinengewehr-ähnlichen Drums, die durch ufta-ufta-Parts aufgelockert werden ergibt sich der perfekte Nährboden für die nehëmschen Gitarrenriffs.
Die Gitarren sind wohl eh ein Themengebiet für sich. Sobald das Feuerflacker-Intro verstummt ist, meldet sich eine rohe Gitarre (oder deren Überreste), deren Verstärker mindestens eine Woche in einem Gewitter zugebracht hat (alleine als höchster Punkt auf einem Hügel und ohne Blitzableiter) und darum – milde ausgedrückt – etwas scherbelnd klingt (oder eher krächzt). Trotzdem schaffen es Nehëmah treibende Midtempo-Parts, wie etwa in Misty Swamps zu kreieren und diese dann im gleichen Song mit gelungenen Bassmelodien zusammenzuführen (was über 11 Minuten Musik ergibt). Als weiterer Anspieltip sei hier Nehëmah in vulva infernum empfohlen, der schleppend-eindringlich beginnt und mit immer wieder aufblitzenden Gitarrenmelodien aufwartet.
Fazit: wer seinen alten Burzum und Darkthrone-Alben einen CD-Freund kaufen möchte, sollte in Nehëmahs Werk auf jeden Fall mal reinhören. Und ausserdem sollte bei dieser Band eine reale (!) Chance auf ein düsteres Schwarzmetallkonzert bestehen!!!!
20.8.2002, Arlette Eiselfe H.D.
Spielzeit: 54:08 Min.
Line-Up:
Corven: Bass, Vocals
Nocturnos: Gitarre
Sorghal: Lead Gitarre
Dargon: Perkussion
Produziert von L. Tournier
Label: Oaken Shield / Adipocere Records
Tracklist:
1. The Witch burns…
2. Light of a Dead Star
3. Across the Landscape
4. In October Nightshades
5. Nehëmah in vulva infernum
6. I will sleep with the Dragon
7. Misty Swamps
8. …In the Heat of the Flames