Komödie
D.: Meat Loaf, Kaki Hunter, Art Carney, Alice Cooper, etc.
R.: Alan Rudolph
Spielzeit: ca. 100 Min.
Story: Irgendwo in Texas auf einem Schrottplatz, mitten im Jahr 1979 wohnt Travis W. Redfish (Meat Loaf). Üblich in dieser dörflichen Einöde scheint jeder irgendwie miteinander verwandt zu sein, jeder hat seine seltsamen Eigenarten, jeder spult seinen Alltag in Harmonie ganz für sich alleine ab. Redfish fährt mit seinem besten Kumpel Bier aus. Das ist sein Job, obwohl seine Family zuhause eine Endverwertung betreibt. Dementsprechend sieht sein Zuhause auch aus, denn der Erfindergeist liegt der Familie im Blut. Als er jedoch der Liebe seines Lebens begegnet, soll sich alles ändern. Sein Lebenslauf bekommt eine heftige Dosis Rock And Roll verabreicht, denn die Frau seines Herzens will Groupie von Alice Cooper werden. Redfish weiß nicht einmal, wer Alice Cooper überhaupt ist. Doch sein Schicksal ist bestimmt. Dank seiner familienbedingten technischen Fertigkeiten, aus völligem Chaos die Situation zu retten, wird er ohne sein bewußtes Zutun der größte Roadie aller Zeiten. Die Premiere findet bei einem Hank Williams jr. Gig zusammen mit Roy Orbison statt. Noch ehe er sich versieht, wird er danach von der Polizei gejagt, rast in ein Flugzeug und erwacht in Los Angeles. Er ist es, der naiv eine Packung Koks als Waschmittel an eine Oma verschenkt. Er ist es auch, der danach die schmollenden Musiker (wegen der fehlenden Drogen) auf die Bühne jagt. Und er ist es, der das Blondie Konzert rettet, indem er spontan ein Stromagregat baut. Es eskaliert, und der naive Fettklops mit Cowboyhut Travis Redfish ist mittendrin, unterwegs quer durch Amerika. Immer ist die Liebe seines Lebens dabei, die jedoch selbst nur ihr Groupiedasein im Kopf hat, was Travis tierisch aufregt (und ihr kennt Meat Loaf, wenn er abgeht…). In New York trifft das Duo auf Alice Cooper himself, der irgendwie überhaupt nicht den Rockstar heraushängen lassen will. Jetzt wird Redfish auf die Probe gestellt, denn seine Schwester heiratet seinen besten Kumpel. Schafft er es rechtzeitig zur Hochzeit? Und was wird mit seiner eigenen Liebe?
Comment: In „Der Roadie“ lernen wir Meat Loaf von seiner absolut genialen humorvollen Seite kennen. Ich hätte nie gedacht, dass der Sänger solch emotionaler Hitalben wie „Bat Out Of Hell“ eine derart witzige Mimik auflegen kann. 1979 war Meat Loaf selbst noch jung, von Falten keine Spur, alles rund, mächtig und gut! Rundherum das Endsiebziger Flair. Seltsame Klamotten, seltsame Sonnenbrillen, eckige Autos und leider Gottes auch manchmal seltsame Ansprüche an einen Spielfilm. Vor allem was einige Basteleien (ein Stormagregat, angetrieben durch Kuhmist), den etwas (heutzutage) abgedroschenen Humor (seine schrille Familie) und die etwas löchrige Story angeht.
Aber so waren sie, die „wilden Siebziger“. Es ist leicht darüber hinwegzusehen, denn dank des genialen Soundtracks und der Gastmusiker (Alice Cooper, Hank Williams jr., Blondie, Roy Orbinson) wird der Film fast zu einem echten Kultstreifen der Marke „Blues Brothers“. Und davon kann wohl kein Rockfan genug bekommen.