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ANGUISH: Symmetry

50 Minuten durchschnittlicher Progmetal. Einige schöne Ansätze sind vorhanden, wurden aber nicht schlüssig in die einzelnen Stücke integriert. Zu zerfahren klingen die Songs auf der CD, stets unschlüssig in Sachen Melodie, Härte und Komplexität.

Beim Blick auf das Titelbild dieser CD erkennt man… nun, was erkennt man eigentlich? Es sieht ein bisschen nach einer Kernspintomographie aus, was da unter dem Bandnamen lila schimmert. Drunter steht in grünen Buchstaben der Albumtitel Symmetry, mit dem das besagte Bild aber offensichtlich nichts zu tun hat. Im Hintergrund tummeln sich noch ein paar Rohrkonstruktionen und am unteren Bildrand befinden sich noch ein paar bemooste Schaltkonsole. Leider habe ich keinen blassen Schimmer, was das alles darstellen soll.

Die Musik auf dem zweiten Album der Heidelberger Band lässt sich ähnlich beschreiben. Beim Anhören des Silberlings wird rasch deutlich, dass es sich hier nur um Progmetal handeln kann. Das Keyboardintro lässt zwar noch die Option Speed Metal italienischer Machart offen, doch dafür gibt es viel zu komplizierte Wörter in einigen Songtiteln (z.B. obsidian und embryonic). Dann geht auch schon los mit dem eigentlichen Lied. Die Gitarren geben den Ton an, werden aber in regelmäßigen Abständen vom Gesang und den Keyboards verdrängt, die sich immer mal wieder mit elegischen Zwischenteilen einmischen. Das (programmierte) Schlagzeug gibt brav den Takt an, bleibt aber genauso gesichtslos wie die erschreckend belanglosen Kompositionen. Einige schöne Ansätze sind zwar hier und da vorhanden, wurden aber nicht schlüssig in die einzelnen Stücke integriert. Wie schon beim Titelbild, bietet die CD auch in akustischer Hinsicht ein Mosaik aus unzusammenhängenden Teilstücken, stets unschlüssig in Sachen Melodie, Härte und Komplexität.

Im Gegensatz zum Titelbild kann man sich mit der CD allerdings länger als 10 Sekunden lang beschäftigen. Wer von Bands wie JESTER`S MARCH oder ELDRITCH nicht genug bekommen kann, wird Symmetry vielleicht sogar vorübergehend in sein Herz schließen, denn das, was ANGUISH machen, machen sie ziemlich gut. Wer aber höchste Ansprüche an das Futter seines CD-Spielers stellt, wird bei diesem Album die fesselnden Momente mit der Lupe suchen müssen.

Im Refrain des Titelsong huldigt die Band dann noch zwei Götterbands, namentlich WATCHTOWER (Controlled by confusion, confused by control) und FATES WARNING (perfect symmetry), was angesichts der klinischen Gesangslinien aber eher unfreiwillig komisch klingt. Denn Tatsache ist, dass ANGUISH leider zu keinem Zeitpunkt an diese übermächtigen Vorbilder herankommen.

Als Anspieltipps für Neugierige würde ich neben dem soliden Opener N.E.W. das typische Dreaming und die vielschichtige Ballade Maze of Emotions empfehlen.

Veröffentlichungstermin: 29.07.2002

Spielzeit: 50:23 Min.

Line-Up:
Nuno Miguel de Barros Fernandes: Gesang

Gerd Krieger: Gitarre

Tom Krickel: Gitarre

Stephan Flicker: Bass

Jochen Frei: Schlagzeug

Marion Nießner: Keyboards

Produziert von Andy Horn
Label: Massacre Records

Homepage: http://www.anguish.de

Tracklist:
1. N.E.W. (New Embryonic World)

2. Symmetry

3. The Mirror

4. Dreaming

5. Moonlight

6. Maze of Emotions

7. Obsidian Lies

8. The Decision (N.E.W. Reprise)

9. Fear of the Rain

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