MISTRESS: Mistress

On a highway to hell…

Es gibt Leute, die zu Beginn der Pfingstferien immer noch Autobahn fahren, obschon die Erfahrung Besseres lehrt. Was heißt fahren, sie stehen wohl eher. Und das sind nicht wenige, denn nur einige wenige Leute kommen auf die glorreiche Idee, auch auf eine weniger befahrene Bundesstraße auszuweichen. Genau das habe ich dieses Jahr gemacht, als ich bei heißesten Temperaturen mein Urlaubsdomizil ansteuerte. Es hat sich gelohnt, kaum Verkehr, dafür MISTRESS im Tape Deck. Und Leute, dies war genau der richtige Moment für diese Band.

Dreckiger geht s wohl kaum, diese Platte klingt, als würde man die romantische Straße, also die B 25, abzulecken. So und nicht anders klingt dieser akkustische Dreck, den uns die fünf Birminghamer anbieten. Das ist jetzt aber nicht negativ gemeint, denn die Jungs sind originell und total verrückt. Wer käme schon auf die wahnsinnige Idee, seinen Stoner Rock dermaßen räudig mit Grindcore zu verfeinern? Der erste Song, Bludgeon warnt den Hörer schon mal ob des Unheils, das ihm bevorsteht, es wird fies dahingeholzt und monstermäßig fett gegroovt, das Ohrenschmalz wird geradezu rausgewuchtet. Das im Booklet erwähnte Bulldozerbassing ist keineswegs aus der Luft gegriffen. Dazu plärrt sich Brillenschlange Dave Cunt (originelles Pseudonym übrigens) so dermaßen heiser, das es eine wahre Freude ist. Wer schon bei den Black Metal-Stars ANAAL NATHRAKH die Vocals beisteuert, muss doch was drauf haben, oder? Beim nächsten Song machen sich die Grindcore-Elemente zum ersten Mal richtig bemerkbar, denn da wird ordentlich drauf los geblastet. Der Gindcore-Anteil fällt allerdings mit circa 35% viel zu gering aus.

Soweit, so gut, aber Abwechslung haben die fünf Jecken nun mal nicht erfunden. Es ist schon schwer für den Hörer, wenn sich zwei simpel gestrickte Riffs über eine Länge von sieben Minuten hinweg abwechseln. Der Song Goatboy ist zwar ein Extrembeispiel, aber auch bei den weniger langen Songs kann dies dazu führen, dass das Album nach 3 Durchläufen bereits öde wird. Wer aber eine geil produzierte und mal richtig derbe Stoner-Platte hören will, kann dies mit MISTRESS gerne tun.

Spielzeit: 45:23 Min.

Line-Up:
Misery Notes

Drunken Noise

Dirty Bulldozerbassing

Dave Cunt Voice

Migg Total Destruction of Wooden Coffins (and Cymbals)

Label: Rage of Achilles Records

Homepage: http://www.geocities.com/stomp666

Email: sleeptowin@hotmail.com

Tracklist:
1. Bludgeon

2. God of Rock

3. Goatboy

4. Necronaut

5. Stunt Cock

6. 5th in Line

7. DVDA

8. Rebecca

9. Lord Worm

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