Achtung! In Italien treibt sich eine gewisse Cadaveria herum, und dass mit dieser Dame nicht unbedingt zu spaßen sein dürfte, wird spätestens nach den ersten Gesangslinien deutlich. Irgendwo zwischen Cortney Love (ja, die hat auch mal Musik gemacht…) und Sabina Classen brüllt eben jene Cadaveria alles in Grund und Boden und klingt dabei dämonischer und bösartiger als so manche nietenbewehrte norwegische Kalkfresse.
CADAVERIA brauchen keine Hilfsmittel wie nebulöse Keyboardfflächen oder gespenstische Intros, um Atmosphäre zu schaffen. Den Italienern weben in klassischer Besetzung ein eigenständiges, dichtes Klanggewebe aus Thrashgrooves, Black Metal-Einsprengseln und jeder Menge klassischer Metalriffs. Größtes Kapital der Band ist dabei die unglaubliche Stimme der Frontmadam und die Fähigkeit des Gitarristen, ein Killerriff an das andere zu reihen. Cadaveria ergeht sich nicht in sinnlosem Gebrüll, sondern röhrt die Textzeilen mit einer Intensität, die einfach fasziniert. Verständliche Lyrics, Melodie, Aggressivität, und Bösartigkeit – all das vereint die Lady zu einem Trademark dieser Band.
Diese Musik lässt sich nicht einfach kategorisieren, es sei denn man will einfach nur von Metal sprechen. Äußerst dezente Keyboards unterstützen die überwiegend im Midtemop gehaltenen Rifforgien, Schlagzeuger Marcelo Sanos, der dem einen oder anderen als Schreihals bei NECRODEATH bekannt sein könnte, pumpt zusammen mit dem Bass eine Riesenportion Groove in die Musik – CADAVERIA sind nicht nur unheimlich und düster, nein, sie machen auch tierisch viel Spaß!!
Lediglich der Rausschmeisser „Absolut Vacuum“ zeigt, dass auch diese Band nicht perfekt ist, denn die im Gegensatz zu den anderen Stücken besteht dieser Track überwiegend aus Standards wie blackmetallischer Raserei, sogenannten atmosphärischen Keyboards und dem Wechsel von klarem Gesang und Gebrüll. Ein Ausfall ist bei der Qualität von Songs wie dem vor Ideen überbordenden „Declaration Of a Spiritual Independance“ oder dem beschwörend-eingängigen „The Magic Rebirth“ verzeihbar. Und ein Riff wie den Beginn von „In Memory Of Shadows´ Madam“ kann man gar nicht oft genug hören – denn einfaches kann viel besser sein als kompliziertes. „The Shadows´ Madam“ ist ein eigenständiges Album, das weitab von verkrampftem Bemühen um Atmosphäre eine ganz eigene Stimmung schafft.
Tracklist:
Spell
Declaration Of Spiritual Independence
In Memory Of Shadows´ Madame
Circle Of eternal becoming
The Magic Rebirth
Black Glory
Absolute Vacuum
Besetzung:
Cadaveria – Gesang
Frank Booth – Gitarre
Baron Harkonnen – Synths
Killer Bob – Bass
Marcelo Santos – Schlagzeug
Label: Scarlet Records
Veröffentlichungstermin: 25.03.2002
Spielzeit: 38:23 Min.
Hompage: http://www.cadaveria.com