MOTÖRHEAD: Hammered

Ein gutes, wenn auch nicht überragendes Album.

Der Begriff Urgestein passt wohl auf kaum eine Band oder einen Musiker so treffend wie auf den mittlerweile 57-jährige Ian Fraser Kilmister und seine Band MOTÖRHEAD. Seit der Veröffentlichung ihres Debüts („Motorhead“) am 24.09.77 wurden MOTÖRHEAD oft (und immer wieder) als hässlichste, lauteste, schnellste und untalentierteste Band des Erdballs bezeichnet, was natürlich genauso richtig wie falsch ist, wobei ich immer noch nicht verstehe, daß Lemmy als begnadeter Texter (der er nun mal ist), noch nicht die Anerkennung bekommen hat, die er schon lange verdient hat. Egal, nun liegt das neue Studioalbum vor – das mittlerweile sechszehnte in der langen Historie. Natürlich sind neben Lemmy auch seine beiden langjährigen Mitstreiter Phil Campbell (Gitarre, seit 1984 in der Band) und Mikkey Dee (Drums, seit 1992 Bandmitglied) auf dem neuen Album zu hören und wer ernsthaft erwartet hat, daß die Band auf den elf Tracks (45:48 Min.) einen neuen Kurs eingeschlagen, dürfte enttäuscht sein. Aber da eine Stilveränderung eh kein MOTÖRHEADbanger tatsächlich für möglich gehalten hat, gibt’s „Business as usual“. Doch dieses Business ist dieses Mal doch etwas gemässigter ausgefallen. Zwar ballern Songs wie „Brave New World“ (klingt wie „Sacrifice“ vom gleichnamigen Album – wie man überhaupt sagen muß, daß Lemmy dieses Mal viel bei sich selbst geklaut hat…), „Voices From The War“, „Kill The World“, „Red Raw“ ganz ordentlich, doch bleiben solche Kraftakte eher die Ausnahme, wobei ich damit jetzt nicht sagen will, daß „Hammered“ die „Kuschelrock“-Scheibe MOTÖRHEAD’s geworden ist. Denn auch wenn Stücke wie (der Opener) „Walk A Crooked Mile“ oder „Down The Line“ im eher getragenen Tempo runtergezockt werden, rocken und grooven sie dennoch wie Sau. Etwas aus der Reihe tanzt so lediglich der gesprochene Abschlußtrack „Serial Killer“, der nicht nur zusammen mit Wrestling-Star Triple H eingespielt bzw. eingesprochen wurde, sondern auch etwas an „Orgasmotron“ erinnert. Ein gutes, wenn auch nicht überragendes Album, das erneut von Produzent Bob Kulick (in Zusammenarbeit mit Bob Marlette) mit einem wirklich guten Sound versehen wurde.

Spielzeit: 45:48 Min.

Line-Up:
Ian Fraser Kilmister (Bass, Vocals), Phil Campbell (Gitarre), Mikkey Dee (Drums)

Produziert von Bob Kulick & Bob Marlette
Label: Sanctuary Records

Homepage: http://www.imotorhead.com

Tracklist:
1. Walk a crooked Mile

2. Down the Line

3. Brave new World

4. Voices from the War

5. Mine all Mine

6. Shut your Mouth

7. Kill the World

8. Dr.Love

9. No Remorse

10. Red raw

11. Serial Killer

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