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V.A: Blood, Sweat and Tears. A Tribute To TYPE O NEGATIVE

Auf "Blood, Sweat and Tears" finden sich gelungene als auch weniger gelungene Versionen von TYPE O NEGATIVE Songs – was im Endeffekt einen besseren Schnitt ergibt als es bei so vielen, tödlich langweiligen Tribute Alben der Fall ist…

TYPE O NEGATIVE gehören zu den Bands, die perfekte Coverversionen machen: Statt einen Song eins zu eins zu kopieren, drücken sie ihm ihren eigenen, unverkennbaren Stempel auf. Man denke nur an „Black Sabbath (From The Satanic Perspective)“, das in der TYPE O´schen Interpretation zu einem fast völlig neuen Stück wird. Weniger extreme Beispiele sind „Light My Fire“ oder „Cinnamon Girl“, doch auch bei diesen Songs ist immer sofort erkennbar, wer sich an ihnen vergriffen hat. Umso interessanter ist da natürlich ein Tribute Album an TYPE O NEGATIVE. Um das Fazit gleich mal vorwegzunehmen, auf „Blood, Sweat and Tears“ finden sich gelungene als auch weniger gelungene Versionen von TON Songs – was im Endeffekt einen besseren Schnitt ergibt als es bei so vielen, tödlich langweiligen Tribute Alben der Fall ist.

Den Anfang machen END OF GREEN mit dem wohl größten Hit der Brooklyner. Heftig runtergestimmt von „e“ auf „c“ dröhnt und groovt die Hynme aller weiblichen Gothic-Ladys zwischen vierzehn und fünfzehneinhalb aus den Boxen. Cool, denn Sänger Huber schafft den Sprung nach unten problemlos – „Black No#1“ in gesteigerter Morbidität. Nicht fehlen auf einem TYPE O TRIBUTE dürfen FROWN; die Slowaken haben ja quasi schon ein ganzes Tribute Album aufgenommen. Ihre „In Praise Of Bacchus“ Version ist ziemlich unspektakulär, denn wer das Original kennt, braucht keine eins zu eins nachgespielte Fassung.

GRAVEWORM haben „Christian Woman“ in ein keyboardverseuchtes Black Metal Gewand gequetscht. Im Arbeitszeugnis würde stehen, dass sich die Band „stets bemüht hat“; doch leider wird der Song durch die konventionelle Umsetzung jeglichem Zauber beraubt.

MANDRAKE haben aus „Everything Dies“ einen ruhigen Song mit schönem Frauengesang gemacht, der zwar nah am Original bleibt, durch die zerbrechliche Stimme aber recht eindringlicher wird.

„Prelude To Agony“ wurde von GARDENS OF GEHENNA ordentlich umgesetzt. Dem Song fehlt zwar die Bösartigkeit des Originals, dafür klingt er etwas bombastischer. Mit „Wolfmoon“ zeigen DESPIRATION wie wichtig der Gesang bei TON Songs ist. Sascha Blach schafft es, dem Song mit seiner warmen Stimme die richtige Atmosphäre zu geben, da können auch die sterilen Computer-Celli nichts mehr verderben, zumal die Band die Gitarrenmelodien um einige passende Schlenker erweitert hat. Schön! INCUBATOR überzeugen mit einer entspannten Version von „Set Me On Fire“, die sich mehr auf Gejamme als auf genaue Umsetzung konzentriert. „My Girlfriend´s Girlfriend“ kommt zwar in ziemlich dünnem Sound, gefällt mir aber alleine schon durch die Tatsache, dass der Song von einer Frau gesungen wird. Schöner Gesang, passende Umsetzung – was will man mehr?

CRYPTIC CARNAGEs Version von „Blood and Fire“ krankt etwas am Gesang, die Steele´schen Untiefen sind eben nicht leicht zu erreichen. Dafür überrascht der Song mit einem fast mittelalterlich anmutenden Mittelteil und Frauengesang. „Everyone I Love“ klingt in der Interpretation von AION entschieden flotter als das Original, was dem Song gut tut. AION bemühen sich gar nicht, den Song eins zu eins zu kopieren, sondern spielen – so scheint es – einfach drauf los.

MOONLIGHT liefern eine gelungene Fassung von „Love You To Death“: Die Sängerin erinnert etwas an Anneke van Giersbergen, die dezente Instrumentierung lässt ihrer Stimme genug Raum. Mit ASTERIUS hat sich eine Band an ein altes Stück gewagt, „We Hate Everyone“ erstrahlt im sphärischen Glanz der „Cosmic Bizzare Metal“ Band, die keyboardumrahmte, im Wechsel gesungene Version des Songs zeigt, dass es möglich ist, rundum gelungene TYPE O NEGATIVE Covers einzuspielen, bei denen weder die Magie des Originals verloren geht, noch eine langweilige Kopie das Ergebnis ist. „We Hate Everyone“ ist somit der beste Song auf diesem Tribute. Zum Abschluss gibt es dann noch ein ruhiges Stück: „Die With Me“, interpretiert von THE DREAMSIDE. Auch hier steht eine Frau hinter dem Mikro, auch dieser Stück gefällt eben durch die zarte Frauenstimme, die sich eindringlich durch den Song schmachtet, und die darauf abgestimmte, dezente Umsetzung der Instrumentalparts.

Der Sampler ist für TYPE O Fans sicher interessant, zumal sich einige gelungene Versionen darauf finden. Allerdings hätte ich mich gefreut, wenn neben den neuen, ruhigen Stücken und den großen Hits mehr ältere Stücke ausgewählt worden wären. „Blood, Sweat and Tears“ zeigt leider nur eine Seite der Brooklyner, nur ASTERIUS erinnern daran, dass TYPE O NEGATIVE einst auch eine wütende, aggressive Seite hatten.

Tracklist:

END OF GREEN –Black No#1

FROWN – In Praise Of Bacchus

GRAVEWORM – Christian Woman

MANDRAKE – Everything Dies

GARDENS OF GEHENNA – Prelude To Agony

DESPRIATION – Wolf Moon

INCUBATOR – Set Me On Fire

DELIGHT –MY Girlfriend´s Girlfriend

CRYPTIC CARNAGE – Blood And Fire

AION – Everyone I Love Is Dead

MOONLIGHT – Love You To Death

ASTERIUS – We Hate Everyone

THE DREAMSIDE – Die With Me

Spielzeit: 75:23

Label: Zoomica Music

VÖ: Winter 2001/2002

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