Das ist genau das Ding, worauf ich schon seit Jahren in der deutschen Metal-Szene gewartet habe. Thrash with class!! Im wahrsten Sinne des Wortes. Auf dem neuen Output „Designed By Violence“ der Ruhrpottler von DELIRIOUS trifft Tradition auf Moderne und diese Mischung ist mehr als gelungen.
Bei den zehn Songs (inkl. Outro) ist wirklich kein einziger Ausfall dabei und es ist eine deutliche Steigerung zum Vorgänger „Time Is Progress“ zu erkennen. Sei es beim Songwriting als auch von der Produktion her gesehen. Fette Bay-Area-Riffs der Marke TESTAMENT/ FORBIDDEN schütteln sich die Klampfer Andreas Suplie und Alex Cwiertnia aus dem Ärmel, als ob sie in San Francisco aufgewachsen wären.
Neben diesen genannten Bay-Area-Anleihen ist auch noch eine gute Portion NEVERMORE mit im Spiel. Und gerade diese Melange macht „Designed By Violence“ zu einem vielschichtigen Thrash-Album, welches sicherlich viele Anhänger finden wird.
DELIRIOUS variieren das Tempo auf geschickte Art und Weise
Songs wie „Psychotic Disarray“, „Death Voice“ oder „Quima De Araquivo“ sind Abrissbirnen, die dir die Schädeldecke ohne Kompromisse zertrümmern. Wobei ich zu „Quima De Araquivo“ sagen muss, dass hier TESTAMENT zu „The New Order“-Zeiten zu sehr als Vorbild fungiert haben.
DELIRIOUS schaffen es auch formidabel das Tempo zu variieren. Hier werden die Breaks an den richtigen Stellen eingesetzt und fördern somit den Spannungsaufbau der Tracks. Gut zu hören beim Opener „Forgotten Guilt“, welcher unheimlich drückt und groovt.
Zur Auflockerung zwischen den Thrash-Keulen gibt es mit „Where The Song Has No Name“ ein spanisch angehauchtes Akustikgitarren-Instrumental, welches dem Hörer eine kurze, aber nötige Bangpause verschafft.
„Designed By Violence“ ist ein Pflichtkauf für Thrash-Fans
Und über allem schwebt die markante Stimme von Frontprachtkerl Markus „Betty“ Bednarek, welcher auch sehr an sich gearbeitet hat. Eine Mixtur aus kraftvollen Shouts, welche Chuck Billy hätte nicht besser intonieren können, und melodischen Vocals, die auf dem melancholisch angehauchten „No One“ sehr gut zur Geltung kommen.
Alle Thrasher begeben sich in den nächsten Store und holen sich die Scheiblette „Designed By Violence“, denn bis zur nächsten TESTAMENT läuft noch einiges Bier…äh… Wasser den Bach hinab.
Spielzeit: 46:49 Min.
Line-Up:
Markus Bednarek – vocals
Markus Keller – drums
Andreas Supplie – guitar
Alex Cwiertnia – guitar
Sascha Rachuba – bass
Produziert von Delirous
Label: B.MIND Records
DELIRIOUS „Designed By Violence“ Tracklist
- Forgotten Guilt
- Psychotic Disarray
- Death Voice
- Pale Existence
- No One
- Death Scout
- Where The Song Has No Name
- Contra State
- Quima De Araquivo
- Last Words