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SAMAEL: Eternal

Samael beweisen einmal mehr, dass auch Schweizer geniale Platten abliefern können. Super!

Nachdem mich meine Landsleute von SAMAEL aus dem Schweizer Wallis mit ihrem letzten Album “Passage” in den Zustand der Glückseligkeit transportiert hatten, war ich natürlich mehr als neugierig, ob sie diesen Geniestreich mit Ihrem neuen Album “Eternal” wiederholen oder gar toppen können. Um es vorwegzunehmen: Sie können!

Schon beim Auspacken des Silberlings bzw. dessen Hülle wird klar, dass SAMAEL keinen allzu riesigen musikalischen Schritt gemacht haben können (vgl. PARADISE LOST): Das Cover passt dazu einfach viel zu gut in das mit “Passage” begonnene Konzept (Sonne, Mond und Sterne).

Die Musik orientiert sich im weiteren Sinne an der auf “Passage” und “Exodus” gebotenen Klangkunst. Bevor sich jedoch der geneigte Leser zu fragen beginnt, ob’s denn nichts Neues gäbe, lass er sich gesagt sein: Diese Platte hört man nicht in fünf Minuten. Kommen wir zu den Unterschieden:

SAMAEL sind vielschichtiger geworden

“Eternal” ist vielschichtiger, interessanter und vielseitiger als alle Scheiben, die SAMAEL jemals herausgebracht haben. Das heisst nicht, dass SAMAEL jetzt in technoide Gefilde wie auf “Exodus” abtauchen, sondern einfach, dass die Band experimentierfreudiger geworden ist: Vorph hat sich vom reinen Gebrüll auf eine vielseitigere Singweise verlagert; Es gibt sie noch, die SAMAEL-typischen Grunzer, doch werden sie zunehmend auch von herbem Gesang (ja, Gesang) und von Flüstern abgelöst, was den Songs einen ganz neuen Touch verpasst.

Ebenso ist Tastenmann Xy etwas von den Chören und Streichern abgekommen, die “Passage” so ein einheitliches Klangbild verpasst haben. Es kommen vermehrt auch mal „Zappelsounds“ zum Einsatz. Interessant sind auch die beiden letzen Songs, die einen merklichen Jazzeinfluss genießen.

SAMAEL haben nichts von ihrer Eleganz eingebüßt

Über die Texte kann ich leider nichts sagen, da sie mir nicht vorliegen. Titel wie “Ailleurs“, „Year Zero“ oder„Nautilus & Zepplin“ mit den beschwörenden Worten „Let me grow in heart, mind and soul“ am Anfang lassen gutes Erwarten.

Das Wichtigste an diesem Album ist aber, dass SAMAEL nichts von ihrer atemberaubende Eleganz irgendwo zwischen apokalyptischen Riffs und Keyboardsounds, harten Computerbeats und Schrauben-in-den-Kopf-treibenden Vocals eingebüßt haben. Eine Meilenstein!

Veröffentlichungstermin: 19.07.1999

Spielzeit: 47:25 Min.

Line-Up:

Vorph – Vocals, Guitar
Xy – Programming, Keyboards, Percussion
Masmiseîm – Bass
Kaos – Guitar

Produziert von Samael
Label: Century Media

SAMAEL “Eternal” Tracklist

1. Year Zero
2. Ailleurs
3. Together
4. Ways
5. The Cross
6. Us
7. Supra Karma
8. Nautilus & Zepplin
9. I
10. Infra Galaxia
11. Being
12. Radiant Star

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