ILLDISPOSED: Kokaiinum

Nur ein Jahr nach dem formidablen Cover-Album "Retro" beglückt uns die dänische Death Metal-Maschine ILLDISPOSED mit einem neuen Studioalbum. "Kokaiinum", so der interessante Titel des Werkes, dürfte die Death Metal-Anhängerschaft zu Freudensprüngen animieren.

Nur ein Jahr nach dem formidablen Cover-Album „Retro“ beglückt uns die dänische Death Metal-Maschine ILLDISPOSED mit einem neuen Studioalbum. „Kokaiinum“, so der interessante Titel des Werkes, dürfte die Death Metal-Anhängerschaft zu Freudensprüngen animieren.

Neun Songs wurden auf den Silberling gebannt und diese haben es in sich. ILLDISPOSED strotzen nur so vor Spielfreude. Die Dänen paaren gekonnt Aggression mit Melodiebögen und variieren sehr gut zwischen rasanten Grindcoreparts und groovigen Midtempo-Dampfwalzen, wie z.B. bei „Just Like A Clockwork“. In bewährter BOLT THROWER-Manier walzen ILLDISPOSED Nachbars Garten nieder und Bo Summers Vocals kommen bei diesem Track aus Grabestiefe. „Richard Scarry“ (nach einem bekannten Kinderbuchautor benannt) schlägt in dieselbe Kerbe, jedoch reicht hier der Gesang von tiefen Grunts bis hin zu kreischigen Hysterieanfällen. Beim Track „Illdisposed“ setzt Dänemarks Aushängeschild in Sachen Death Metal wieder mehr auf Geschwindigkeit und erinnert mich sehr an die „Transcend The Rubicon“-Ära von BENEDICTION. Das nachfolgende „Forever Young 2001“ wird durch rasende Doublebass-Parts und einer sehr melodischen Gitarrenführung geprägt. Ob das grindig angehauchte „Intellargent“ so ganz ernst gemeint ist kann ich nicht sagen. Aber das spricht wohl für den Humor der Dänen. Sänger Bo Summer beschränkt sich textlich auf das Gebell eines Hundes und ein kleiner Zwischenpart sagt kurzzeitig „Raining Blood“ von SLAYER an, um allerdings sofort postwendend die im Tierheim gelernten „Wuff“-Laute dem Hörer um die Ohren zu schleudern. Auch die noch verbliebenen Tracks „Kokaiinum“, „A Girl And Her Boss“ und „Fear Bill Gates“ können mich überzeugen, da sie sich optimal in das Gesamtgefüge der Scheibe einreihen.

Was mir sehr gut an „Kokaiinum“ gefällt ist, dass das Quintett nicht in altbackenen Death Metal-Abgründen umherdümpelt, sondern Wert auf Modernität und Thrasheinflüsse legt. Denn gerade das Gitarrenduo weiß zu gefallen. Diese schütteln sich eher coole Thrash-Riffs aus dem Ärmel, als auf primitives Death Metal-Geschrubbe zu setzen. Gerade diese Mischung aus modernerem Riffing, Death Metal-Drumming und den variablen Vocals machen „Kokaiinum“ zu einem eigenständigen Werk des Death Metal-Genres.

Spielzeit: 35:04 Min.

Line-Up:
Lasse B. Ange – guitar

Tore Pump Pimp – guitar

Batten – bass

Rolf Rognguf Hansen – drums

Bo Summer – vocals

Produziert von Jan Borsing
Label: DIE HARD

Homepage: http://www.illdisposed.dk

Tracklist:
A Warm Welcome

Just Like A Clockwork

Richard Scarry

Illdisposed

Forever Young 2001

Intellargent

Kokaiinum

A Girl And Her Boss

Fear Bill Gates

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